Humboldt-Universität zu Berlin

Humboldt-Spektrum 04/2002

Forschungsabteilung


Inhalt





9. Jahrgang · Heft 4/2002
ISSN 0946-641X · Preis EUR 5,-

 TITELBILD: 4/2002



Probeheft / Bezugsbedingungen / Impressum Probeheft Übersicht der bisherigen Beiträge (geordnet nach Fakultäten und Instituten) Beiträge Übersicht zu den bisher erschienenen Ausgaben Ausgaben Profil der Zeitschrift - Vorstellung Profil Homepage der Humboldt-Universität Homepage der Humboldt-Universität

schwarzer Pfeil DERMATOLOGIE

Wie alt ist unsere Haut? Über die Haut und ihre Alterung

Ute Lindemann / Gottfried Frankowski / Hans Schaefer / Wolfram Sterry / Jürgen Lademann
Heft 4/2002, S. 4-7.

abstract
Nicht nur die Augen sind ein Spiegelbild des menschlichen Befindens, sondern auch unsere Haut zeigt an, wie es um uns bestellt ist. Neben der Farbe ist die menschliche Haut auch durch ihre Oberflächenstruktur - Furchen und Falten - gekennzeichnet, die sich im Lauf des Lebens verändert. Hierbei spielen neben der Veranlagung die Lebensgewohnheiten eine große Rolle. Dem Kampf gegen die Fältchen und Falten widmen sich eine Vielzahl von pharmazeutischen Firmen, die mit ihren Produkten für ein ewig jungendliches Aussehen werben. Inwieweit solche Produkte dieses Versprechen halten, kann nur durch eine objektive Kontrolle überprüft werden. Es ist keine leichte Aufgabe, die Hautoberfläche exakt und reproduzierbar zu vermessen und dabei im Rahmen von Langzeitstudien immer dasselbe Hautareal wiederzufinden. Ein Messsystem, das diesen Anforderungen gut gerecht wird, ist das Primos 4.0-System der Firma GFMesstechnik GmbH Teltow, das die Oberfläche mittels eines Lichtstrahles abtastet. Dieses System wird an der Dermatologischen Klinik der Charité im Bereich für Experimentelle und Angewandte Physiologie der Haut eingesetzt, um die Alterung der Haut zu untersuchen.

Seitenanfang

schwarzer Pfeil EPIDEMIOLOGIE

Volkskrankheit Sodbrennen

Marc Nocon / Michael Kulig / Stefan N. Willich
Heft 4/2002, S. 10-13.

abstract
Die Häufigkeit der gastroösophagealen Reflux-Erkrankung mit den Hauptsymptomen Sodbrennen und Aufstoßen hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich erhöht. Die Prävalenz der Symptome reicht je nach untersuchter Population von 30% bis 50%. In Deutschland leiden etwa 30% der Bevölkerung unter Sodbrennen. Zugleich wird auch eine Zunahme des so genannten Adenokarzinoms der Speiseröhre beobachtet. Die Gründe dafür sind noch nicht vollständig geklärt. Vermutet werden zivilisatorische Einflüsse wie veränderte Ernährungsgewohnheiten und Stress. Derzeit untersucht eine große Langzeit-Studie an der Charité den natürlichen Verlauf der Reflux-Erkrankung.

Seitenanfang

schwarzer Pfeil KNOCHENHEILUNG

Die Heilung von Knochen. Selbstverständlichkeit - oder ein unbekanntes Feld?

Norbert P. Haas / Georg N. Duda
Heft 4/2002, S. 16-21.

http://www.charite.de/unfallchirurgie/klfogr.htm

abstract
Bis zum Jahr 2020 wird der Bevölkerungsanteil der über 65-Jährigen in den Industrienationen um 82% ansteigen. Jede zweite Frau und jeder achte Mann über 50 Jahre werden eine Fraktur im Zusammenhang mit einer osteoporotischen Grunderkrankung erleiden. Die Versorgung dieser Frakturen wird 2010 die zweithäufigste orthopädische Behandlung sein. Trotz des steigenden Anteils dieser altersbedingten Erkrankungen sind die finanziellen Aufwendungen in diesem Bereich der Forschung rückläufig. Vor diesem Hintergrund hat die WHO 2000 eine »Bone and Joint Decade« ausgerufen. Im vergangenen Herbst gelang es der Charité unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine Klinische Forschergruppe zum Thema »Knochenheilung« einzurichten. Die Klinische Forschergruppe setzt sich aus Forschern der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie der Charité, des Biomechaniklabors der Orthopädie am UKBF, dem Fachgebiet Robotik der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, dem Institut für Medizinische Genetik und dem Konrad Zuse Zentrum (ZIB) zusammen. Gemeinsam werden die molekularbiologischen, zellulären und biomechanischen Grundlagen der Frakturheilung erarbeitet und Lösungen für eine möglichst schnelle und komplikationsarme Versorgung der Patienten entwickelt. Dazu sollen - neben dem Wissen um die Grundlagen der Heilung - insbesondere auch prä-operative Planungshilfen und intra-operative Navigation und Robotik zum Einsatz kommen.

Seitenanfang

schwarzer Pfeil REHABILITATIONSWISSENSCHAFTEN

Neue Wege in der Rehabilitation Hörgeschädigter

Bernd Ahrbeck
Heft 4/2002, S. 24-26.

abstract
Trotz intensiver pädagogischer, hörgerätetechnischer und medizinischer Bemühungen gelingt es einer bedeutenden Zahl hochgradig Hörgeschädigter und Gehörloser nicht, sich die Lautsprache umfassend anzueignen. Die Gebärdensprache stellt für sie deshalb ein unumgängliches Kommunikationsmittel dar. Nach langer Zeit der Ablehnung erfährt die Gebärdensprache inzwischen eine zunehmende pädagogische und gesellschaftliche Akzeptanz, aus vielfältigen Gründen, wie ein Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand belegt. Mit dem Gleichberechtigungsgesetz (1999) hat das Land Berlin auf die besondere Lebens- und Kommunikationssituation hochgradig Hörgeschädigter und Gehörloser reagiert. In der Folge entstehen zur Zeit am Institut für Rehabilitationswissenschaften der Philosophischen Fakultät IV zwei neue Fachabteilungen? Gebärdensprachpädagogik sowie Gebärdensprachdolmetschen, die eine Erforschung vieler noch ungelöster Fragen ermöglichen. Forschungsperspektiven werden benannt.

Seitenanfang

schwarzer Pfeil SOZIALWISSENSCHAFTEN

Ist der Markt gerecht? Ökonomische Wertvorstellungen in Ost und West

Kai Mühleck / Bernd Wegener
Heft 4/2002, S. 30-35.

http://www.isjp.de

abstract
Der Wandel von der Staats- zur Marktwirtschaft in den Reformländern Mittel- und Osteuropas wurde begleitet von der Frage, ob das neue Wirtschaftssystem auch von der Bevölkerung akzeptiert wird. Brisanz gewann diese Frage nicht zuletzt dadurch, dass die jungen Parteien der demokratischen Reform ihr Schicksal mit dem erfolgreichen ökonomischen Wandel verbunden hatten. Das vordringliche Ziel der Politik in den Transformationsstaaten war daher die möglichst schnelle Entfaltung einer prosperierenden Marktwirtschaft. Die auf Umfragen basierende empirische Gerechtigkeitsforschung, wie sie an der Humboldt-Universität vom International Social Justice Project (ISJP) betrieben wird, zeigt, dass die Unterstützung der kapitalistischen Wirtschaftsordnung nicht nur von deren materieller Attraktivität für den Einzelnen abhängt, sondern darüber hinaus von der Überzeugung über die prinzipielle Gerechtigkeit des dahinter stehenden Wirtschaftsprozesses.

Seitenanfang

schwarzer Pfeil WIRTSCHAFTSGEOGRAPHIE

Wie werden die Kriege des 21. Jahrhunderts aussehen?

Herfried Münkler
Heft 4/2002, S. 36-40

abstract
In einer von der Forschungsliteratur zumeist übersehenen Passage seines Werkes »Vom Kriege« hat der preußische Kriegstheoretiker Carl von Clausewitz den Krieg als ein »wahres Chamäleon« bezeichnet: Beständig wechsele er seine Erscheinungsformen und passe sich dabei den veränderten sozio-politischen Bedingungen an, unter denen er geführt werde. Clausewitz hat diese Metapher erläutert, indem er drei Elemente der Kriegführung voneinander unterschieden hat: die ursprüngliche Gewaltsamkeit seines Elements, die Kreativität der strategischen Planer und die Rationalität der politischen Entscheider. In jedem dieser drei Bereiche kommt es mit der gesellschaftlichen Entwicklung, den Veränderungen der politischen Verhältnisse, dem technologischen Fortschritt und schließlich dem kulturellen Wandel beständig zu Veränderungen. Was die Erscheinungsformen des Krieges freilich am stärksten und folgenreichsten beeinflusst, ist die Interdependenz zwischen elementarer Gewaltsamkeit, strategischer Kreativität und politischer Rationalität. Welche Erscheinungsformen das »Chamäleon« Krieg im 21. Jahrhundert voraussichtlich annehmen wird, entwickelt der Beitrag.

Seitenanfang

schwarzer Pfeil LITERATURWISSENSCHAFT

Der Wandel der Initiale: Vom Pergament zum Bildschirm

Horst Wenzel
Heft 4/2002, S. 42-47

abstract
Das Spannungsverhältnis von alten und neuen Medien wird immer dann zum Gegenstand von kontrovers geführten Auseinandersetzungen, aber auch zum Gegenstand historischer Vergewisserung und Neubestimmung, wenn die Brüche, die durch Einführung je neuer Medien entstehen, nicht mehr ignoriert werden können. Das gilt schon für Platon, der im ?Phaidros? die Vorteile und Nachteile von Memorialkultur und Schriftkultur gegeneinander abwägt, ähnlich auch für Luther, der in seinen Briefen über Handschreiben und Buchdruck reflektiert und gegenwärtig wieder in der aktuellen Hochkonjunktur einer Mediendebatte, die den Übergang von der Gutenberggesellschaft zur Netzwerkgesellschaft begleitet. - Im internationalen Forschungszusammenhang haben sich hochspezialisierte Forschungsfelder ausgebildet, die mit drei bedeutenden Medienumbrüchen zusammenhängen: dem Übergang vom Körpergedächtnis (brain memory) zum Schriftgedächtnis (script memory), dem Übergang von der Handschriftenkultur zur Druckkultur (print memory) und dem Übergang vom Buch zum Bildschirm (electronic memory). Erkennbar werden dabei die Grundlinien einer Mediengeschichte, die gegenüber der fortlaufenden Ausdifferenzierung der Wissenschaften eine unverkennbar integrative Seite hat, viele Fachgebiete und Fächer übergreift. Damit hat sich der Blick geschärft für das Zusammenwirken von Ohren und Augen unter den Bedingungen einer primären Audiovisualität, für die vielfältigen Kombinationen von Text und Bild vor der Erfindung des Buchdrucks, in der Gutenberg-Ära selbst und im Zeitalter der neuen Medien.

Seitenanfang

schwarzer Pfeil KUNSTGESCHICHTE

PROMETHEUS. Das verteilte digitale Bildarchiv für Forschung und Lehre. Ein internetgestütztes Konzept zur Zusammenführung heterogener Wissensquellen am Kunstgeschichtlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin

Horst Bredekamp / Ingeborg Reichle
Heft 4/2002, S. 48-53.
http://www.prometheus-bildarchiv.de

abstract
Seit Jahrzehnten werden von zahlreichen Institutionen Anstrengungen unternommen, analoge Bildarchive wie Foto- und Diatheken zu digitalisieren und im WWW bereitzustellen. Aus der Motivation heraus, diese verteilten kunstwissenschaftlichen Bildressourcen in der kunstgeschichtlichen Lehre effektiver zu nutzen, versucht der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (bmb+f) über das Hochschulprogramm »Neue Medien in der Bildung« geförderte Projektverbund Prometheus diese bereits bestehenden proprietären Systeme zusammen zuführen. Das Grundproblem der mangelnden Kompatibilität klassischer Datenbankprojekte soll durch Prometheus mithilfe der Überführung der bereits bestehenden Datensätze in ein rein syntaktisch operierendes Austauschformat auf Basis der Auszeichnungssprache XML überwunden werden. Der Zugriff auf die orts- und systemunabhängig vernetzten Ressourcen erfolgt ausschließlich über das WWW.

Seitenanfang

schwarzer Pfeil ERZIEHUNGSWISSENSCHAFTEN

»Hoffentlich schaffe ich das ...«. Erstsemester im Magisterstudiengang Erziehungswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und ihr Blick auf das Studium

Rainer Peek / Vera Husfeldt / Annerose Moras
Heft 4/2002, S. 54-58.

abstract
Die erziehungswissenschaftlichen Institute der Humboldt-Universität bieten ihren Studienanfängerinnen und
-anfängern im Magisterstudiengang vor Semesterbeginn eine dreitägige Orientierungsphase an, in der sie über Besonderheiten des Studiengangs und die Angebotsstruktur der Abteilungen und Institute informiert werden. Zu Beginn dieser Orientierungstage im Wintersemester 2001/02 und im Sommersemester 2002 haben 56 Studentinnen und Studenten - und damit 62 Prozent der Erstsemester - an einer schriftlichen Befragung teilgenommen, die folgenden Leitfragen nachgeht: Wie setzt sich die Gruppe der Studienanfänger im Magisterstudiengang Erziehungswissenschaften zusammen? Wie schätzen die Erstsemester ihre eigenen Vorkenntnisse im Bereich wissenschaftliches Arbeiten ein? Gibt es besondere Befürchtungen, die die Studienanfänger gegenüber ihrem erziehungswissenschaftlichen Studium hegen?

Seitenanfang

schwarzer Pfeil WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT

MD*Immo. Online-Preisprognose für Berliner Einfamilienhäuser

Wolfgang Härdle / Hizir Sofyan / Rainer Schulz / Axel Werwatz / Rodrigo Witzel
Heft 4/2002, S. 60-61.

http://www.md-immo.com

abstract
Der Online Prognose Service MD*Immo erlaubt es, Wertprognosen für Berliner Einfamilienhäuser abzufragen. Der Service wird vom CASE - Center for Applied Statistics and Economics der Humboldt-Universität zu Berlin in Kooperation mit dem Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Berlin angeboten. Der Gutachterausschuss stellt für die Schätzung des Prognosemodells Daten aus seiner Automatisierten Kaufpreissammlung zur Verfügung. Der kostenlose Service MD*Immo erlaubt es Marktteilnehmern, einen ersten fundierten Eindruck von der Lage am Markt zu erlangen.

Seitenanfang

schwarzer Pfeil MISZELLEN

Neuberufungen / Juniorprofessoren / Buchneuerscheinungen