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Starkes Votum für Verzicht auf kurze Flüge

Rund ein Fünftel der wissenschaftlichen Mitarbeitenden der HU will auf Flüge unterhalb von 1000 Kilometern verzichten.

Motiviert durch das Engagement der Schüler*innen für Fridays4Future, sind eine Gruppe von Wissenschaftler*innen (Scientists4Future) und Student*innen an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) aktiv, um das Thema Klimaschutz an der HU zu stärken.

Die Wissenschaftler*innen der HU griffen Initiativen der Kolleginnen und Kollegen der Technischen Universität Berlin auf. Gemeinsam setzen sich Wissenschaftler*innen mehrerer Berliner und Brandenburger Forschungseinrichtungen dafür ein, den CO2-Ausstoß durch Dienstreisen deutlich zu verringern.

Zum heutigen Klimastreik haben die Initiatior*innen der HU knapp 500 Unterschriften gesammelt. Das bedeutet, dass sich etwa ein Fünftel aller wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen der HU selbst verpflichten, auf Flugreisen unterhalb von 1000 Kilometern Distanz zu verzichten und stattdessen die Bahn zu nutzen.

„Klares Zeichen an jüngere Generation“

Damit trägt die HU weiter zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes durch Dienstreisen bei. Denn grundsätzlich gilt bereits an der HU, dass Bahnreisen für innerdeutsche Dienstreisen das erste Mittel der Wahl und Flugreisen die Ausnahme sind. Letztere müssen zudem sehr gut begründet werden.

„Das ist ein klares Zeichen an die jüngere Generation. Wir sagen nicht nur, dass wir über den Klimawandel Bescheid wissen, sondern entscheiden uns deutlich für eine Einschränkung“, sagt Dr. Stefan Müller, Professor am Institut für deutsche Sprache und Linguistik an der HU und Initiator an der HU für die Selbstverpflichtung.

Müller hatte bereits am 17. September 2019 im Akademischen Senat der HU eine Unterschriftenliste an die Präsidentin der HU, Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, übergeben. Kunst hatte dabei darauf hingewiesen, dass Verhaltensänderungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besonders ausschlaggebend seien, wenn eine wissenschaftliche Einrichtung wie die HU oder ein Unternehmen die Klimabilanz verbessern will.

Der Anteil von Ökostrom am Gesamtbezug der HU liegt bei ca. 98 Prozent. Darüber hinaus verfolgt die HU Projekte zur Erzeugung von ökologischem Strom, etwa mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Juristischen Fakultät auf dem Campus Mitte, an der Fassade der Speicherbibliothek auf dem Campus Adlershof oder der Sportforschungshalle auf dem Campus Nord. Zudem gibt es im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, dem zentralen Gebäude der Universitätsbibliothek, ein Blockheizkraftwerk.

Die Humboldt-Universität hat als eine der ersten deutschen Hochschulen im Juni erklärt, die Initiative Fridays for Future an der HU zu unterstützen und den Weg zu einer klimaneutralen Universität zu beschreiten.

Das Thema Nachhaltigkeit noch stärker in die Lehre einzubringen, ist der HU und ihren Studierenden sehr wichtig. Aus diesem Grunde gibt es an der HU zum Beispiel das "Studium Oecologicum" oder die studentische Initiative des Nachhaltigkeitsbüros.

Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerinnen der HU arbeiten interdisziplinär an Themen zu Nachhaltigkeit und Klimawandel, etwa am Integrated Research Institute on Transformations of Human-Environment Systems (IRI THESys).

Dort arbeitet auch Dr. Carl-Friedrich Schleussner, der gemeinsam mit prominenten Kolleg*innen in seiner neuen  Klimavorlesungsreihe in den kommenden Wochen Schülerinnen und Schüler über den Stand der wissenschaftlichen Ergebnisse informieren wird.

Weitere Informationen

Klimafreundlichen Dienstreisen: Aufruf zur Selbstverpflichtung der Wissenschaftler*innen an der HU

Videostatement auf Twitter von Prof. Dr. Stefan Müller 

Der Wissenschaftspodcast der HU mit Carl-Friedrich Schleussner