Humboldt-Universität zu Berlin

Jörg Baberowski – Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts

Jörg Baberowski befasst sich in seiner Forschung vor allem mit der Frage, was Gewalt mit Menschen macht, mit jenen, die sie ausüben, mit jenen, die sie erleiden und mit jenen, die ihr Zeuge werden. Denn Gewalt ist eine menschliche Möglichkeit, die nicht aus der Welt zu schaffen ist. Nicht um die Frage, warum es Gewalt gibt, geht es also, sondern nur darum, unter welchen Umständen sie eine attraktive Handlungsoption wird. Man muss die Gewalt als Möglichkeit, nicht als Abweichung beschreiben, als Teil der menschlichen Grundausstattung.

Jörg Baberowski ist seit 2002 Professor für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er gilt als führender Stalinismus-Forscher im deutschsprachigen Raum und veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze zur russischen und sowjetischen Geschichte. 2012 erschien "Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt". Seit Oktober 2007 ist Baberowski Sprecher des Sonderforschungsbereiches "Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel".

Baberowski wurde 1961 geboren, studierte Philosophie und Geschichte an der Universität Göttingen, wurde 1994 an der Universität Frankfurt am Main promoviert und 2000 an der Universität Tübingen habilitiert.
 

Ein guter Arbeitstag beginnt mit …

... mit einem Tagtraum und einem Lächeln.

Mit 18 Jahren wollte ich …

… Rockmusiker werden und nur den Frauen gefallen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

An der Wissenschaft reizt mich …

… dass sie mir die Freiheit gibt, zu tun, wonach mir der Sinn steht. Dafür bin ich dankbar, jeden Tag..

Den Studierenden rate ich …

… sich nicht "Studierende" nennen zu lassen. Und den Studenten rate ich, sich zweckfreiem Nachdenken hinzugeben und die Sorge um Module und Studienpunkte jenen zu überlassen, die Studenten "Studierende" nennen..

Ich wünsche mir an der Humboldt-Universität mehr …

… mehr Ruhe und Freiraum für das, was Professoren eigentlich tun sollen: lesen, schreiben, lehren. Denn um nichts anderes geht es an der Universität.