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Sigrid Blömeke - Tests für den Lehrernachwuchs

Sigrid Blömeke ist Professorin für systematische Didaktik und Unterrichtsforschung an der Humboldt-Universität. Die Erziehungswissenschaftlerin ist Leiterin und Autorin der TEDS-M-Studie für Deutschland. Dahinter verbirgt sich eine internationale Vergleichsstudie, für die mehr als 20.000 Mathematiklehrkräfte aus 17 Staaten am Ende ihrer Ausbildung auf ihre fachlichen und didaktischen Kompetenzen hin getestet wurden.

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Mit TIMSS und PISA wird das deutsche Schulsystem seit rund fünfzehn Jahren erfolgreich auf den Prüfstand gestellt – anhand von Schülertests. Mit der TEDS-M-Studie (Teacher Education and Development Study in Mathematics) wurde nun erstmalig international der Lehrernachwuchs auf sein Leistungsvermögen untersucht. Geleitet hat die Studie für Deutschland die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Sigrid Blömeke. Mehr als 20.000 Mathematiklehrkräfte aus 17 Staaten wurden am Ende ihrer Ausbildung auf ihre fachlichen und fachdidaktischen Kompetenzen hin getestet. Das Ergebnis: „Sobald Mathematik einen Schwerpunkt darstellt, werden in der Grundschullehrerausbildung sehr gute Leistungen erzielt. Auch die Gymnasiallehrkräfte schneiden in Mathematik und Mathematikdidaktik im internationalen Vergleich sehr gut ab. Der Teil unserer Grundschullehrkräfte, der Mathematik nicht als Fach studiert hat, sowie die Haupt- und Realschullehrkräfte werden im Mittel dagegen nicht hinreichend intensiv auf ihre anspruchsvollen Aufgaben vorbereitet. Ich sehe die Gefahr, dass Schülerinnen und Schüler aus bildungsschwachen Familien dadurch doppelt benachteiligt werden.“

Von 1985 bis 1991 studierte Sigrid Blömeke in Paderborn und Bielefeld Geschichte, Sozialwissenschaften, Psychologie und Erziehungswissenschaft für das das Lehramt der Sekundarstufe II. 1999 folgte eine Dissertation über die Geschichte der Volksschullehrerausbildung nach 1945, im Jahr 2001 die Habilitationsschrift zum Kompetenzerwerb in der universitären Lehrerausbildung. Bevor Sigrid Blömeke 2002 als Professorin für systematische Didaktik und Unterrichtsforschung an die Humboldt-Universität kam, hatte sie eine Professur für Medienpädagogik mit dem Schwerpunkt Neue Medien an der Universität Hamburg inne. Neben dem internationalen Vergleich der Lehrerausbildung zählen u.a. die empirische Lehr- und Lernforschung, speziell das Lehren und Lernen mit neuen Medien wie Laptops, sowie die empirische Hochschulforschung zu ihren aktuellen Forschungsschwerpunkten.

Ein guter Arbeitstag beginnt mit …

… einem ruhigen Frühstück und einer Durchsicht der New York Times, der FAZ und des Tagesspiegels.

Mit 18 Jahren wollte ich …

… verstehen, wie gesellschaftliche Entwicklungen vonstatten gehen und wie sie beeinflusst werden.

An der Wissenschaft reizt mich …

… die Freiheit, die Zeit und die Ressourcen zu haben, diesen Fragen international-vergleichend im Bereich der Bildungsforschung nachgehen zu können.

Den Studierenden rate ich …

… so oft wie möglich über das ihnen vorgeschriebene Ausbildungscurriculum hinauszugehen, um internationale und interdisziplinäre Erfahrungen zu machen.

Ich wünsche mir an der Humboldt-Universität mehr …

… Besinnen auf eigene Stärken und eine langfristige, strategische Ausrichtung, anstatt zu versuchen, dem (kurzatmigen) Mainstream zu folgen.