Zeit für mich
Zeit für mich: Selbst-Reflexion
Vielleicht sind Ihnen schon erste Ideen gekommen? Nehmen Sie sich nun Zeit für sich und Ihre Entscheidung. Wir begleiten Sie gleich Schritt für Schritt dabei. Finden Sie heraus, wo Ihr Stärken und Interessen liegen – was bewegt und begeistert Sie? Mit Neugier und Spaß kommen Sie so der Entscheidung näher… Und zwar einer, mit der sowohl Kopf als auch Bauch zufrieden sind.
10 minutes are not enough: Lassen Sie sich gern auch mehrere Tage Zeit, am besten in ruhiger Umgebung. Über bestimmte Erkenntnisse zu schlafen lässt den Kopf unbewusst weiter an den Fragen (und Antworten) arbeiten. Und morgen schauen Sie nochmal, was Sie heute geschrieben haben.
Jetzt Handy zur Seite legen, Zettel und Stift rausholen :)
Achtung: Dies ist kein Test mit schlauem Algorithmus, der Ihnen ein Ergebnis auf dem Silbertablett serviert. Sie allein sind Expert*in für sich selbst und können am Ende eine Entscheidung treffen. Die Antworten liegen in Ihnen!
Übrigens: Die PDF „Zeit-für-mich“ können Sie auch digital ausfüllen und abspeichern. Nehmen Sie Ihre Ergebnisse gerne in die Studienberatung mit! Sie unterstützt Sie bei den weiteren Schritten.
Gehen wir das mal zusammen durch:
Beim Entscheiden ist nicht nur wichtig, in sich zu gehen, sondern auch abzugleichen, wie realistisch die eigenen Erwartungen sind. Wie geht man das an? Zum Beispiel so:
- Studiengangsbeschreibung auf den Webseiten der jeweiligen Hochschule
- Modulbeschreibung in der Studien- und Prüfungsordnung des Studiengangs
- Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
- Gasthörerschaft
- Tag der offenen Tür an der jeweiligen Hochschule
- regulär laufende Vorlesungen besuchen („schnuppern“)
- Besuch der Studienstadt
- Studierende: können aus dem Studierendenalltag berichten ► bedenken Sie, dass die Erfahrungen subjektiv gefärbt sind
- Berufstätige: können von ihren Laufbahnen berichten ► bedenken Sie, dass die Informationen weder aktuell noch allgemeingültig sein müssen
- Studienberatung und (studentische) Studienfachberatung: kennen sich mit der Hochschule und den Studiengängen aus ► bedenken Sie, dass Sie sich und Ihre Vorlieben am besten kennen
- Dozent*innen/Fachschaft: kennen sich mit dem Fach aus ► bedenken Sie, dass Sie sich und Ihre Vorlieben am besten kennen
- Freund*innen: können sich in Sie einfühlen ► bedenken Sie, dass eigene Ziele und Interessen die Meinung prägen, die sie äußern
- Bekannte: können von ihren Studien- und Berufswegen erzählen ► bedenken Sie, dass die Erfahrungen subjektiv sind und die Informationen weder aktuell noch allgemeingültig sein müssen
- Lehrer*innen: können einschätzen, welcher Lerntyp Sie sind und wo Ihre Talente liegen ► bedenken Sie, dass ihnen womöglich der Überblick über Studien- und Berufsmöglichkeiten fehlt
- Eltern: kennen Sie gut ► bedenken Sie, dass eigene Ziele und Wünsche ihre Einstellung prägen, z. B. aus Sorge um Sie
Will ich überhaupt studieren?
Infos gibt es auf: esra – Studieren: ja/nein
- Auf einer Skala von 1 bis 10 (10 ist das Maximum) – so sehr will ich studieren:
- Ich will studieren, weil...
- Bei diesen Punkten bin ich unsicher und will mich konkreter informieren:
- So will ich überprüfen, ob meine Erwartungen an das Studium realistisch sind (z. B. Tipps zum Reality-Check):
Welcher Studiengang interessiert mich?
Infos gibt es auf: esra – Welcher Studiengang
- Diese Serien, Bücher, Apps usw. mag ich:
- Das mache ich freiwillig gerne:
- Diese Fragen beschäftigen mich:
- Das mache ich überhaupt nicht gerne:
Falls Sie hier nicht weiterkommen oder sich einen detaillierten Interessentest wünschen, worauf sie dann mit den folgenden Fragen aufbauen können, nutzen Sie z. B. den Studium-Interessen-Test.
Sowohl bei Stärken als auch Schwächen kann man unterscheiden zwischen:
- Fachkompetenzen: z. B. naturwissenschaftliches/mathematisches Verständnis, Kunst und Kultur, Sport, IT, Sprachen, Politik...
- Selbstkompetenzen: z. B. Durchhaltevermögen, Neugier, Zuverlässigkeit, Selbstständigkeit, Flexibilität, Kritikfähigkeit...
- Sozialkompetenzen: z. B. Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Überzeugungskraft, Toleranz, Hilfsbereitschaft...
- Methodenkompetenzen: z. B. Ausdrucksvermögen, Präsentationstechniken, Zeitmanagement, Kreativität, Sorgfalt...
- Das sind derzeit meine 5 größten Stärken (insgesamt):
- Dabei bin ich gut, weil:
- Das sind derzeit meine 3 wichtigsten Schwächen (insgesamt):
- Dabei scheitere ich, weil:
- Hierin möchte ich gut sein:
- Das will ich, weil:
Notieren Sie auf Grundlage der oben gemachten Aussagen alle Themen, die Ihnen einfallen. Es gibt weder Richtig noch Falsch. Vielleicht stehen manche Themen inhaltlich dichter beieinander als andere?
Zwei Beispiele: Wenn Sie gern Partys organisieren, können sich hinter dieser Tätigkeit folgende Themen verbergen: Eventmanagement, Kommunikation, Logistik, Kreativität, Soziales. Spielen Sie gern Fußball, könnten die Themen Sport, Team und Bewegung eine Rolle spielen.
Bringen Sie die gesammelten Themen in eine Reihenfolge von 1 bis x. Auf Platz 1 steht das Thema, das Sie am meisten interessiert. Falls Sie mit Papier arbeiten, schreiben Sie es auf ein gesondertes Blatt.
Aus welcher Sicht wollen Sie das Thema bearbeiten? Welche Aspekte an Ihrem Thema faszinieren Sie?
- Bildung
- Erziehung
- Geschichte
- Gesellschaft
- Informatik
- Kultur
- Kunst
- Literatur
- Mathematik
- Medizin
- Musik
- Naturwissenschaften
- Philosophie
- Politik
- Psychologie
- Recht
- Sprache
- Technik
- Religion
- Wirtschaft
Beispiel zum Thema „Wasser“:
- in Bezug auf Politik: Welche politischen Auswirkungen hat die Qualität des Wassers oder der Zugang zu Wasser?
- in Bezug auf Naturwissenschaften: Wie ist Wasser zusammengesetzt? Was hat es für Eigenschaften?
- in Bezug auf Kunst: Wie wurde und wird Wasser in der Kunst dargestellt? Welche Funktionen erfüllt es dabei?
Schauen Sie auf Ihre Antworten unter 2) zu Ihren Stärken und Schwächen. Bringt Sie das auf konkrete Ideen dazu, was genau Sie mit Ihrem Thema anstellen wollen?
Stellen Sie sich nun vor, Sie würden sich für diese Option entscheiden. Überlegen Sie in möglichst detailliert, wie Ihr Beruf später aussehen könnte. Wo arbeiten Sie, was sind Herausforderungen, was macht Ihnen Spaß? Und wie fühlt sich diese Biografie an?
Beispiel „Kinder“: Möchten Sie Kinder erziehen, unterhalten, heilen oder eine Bildungseinrichtung betriebswirtschaftlich führen?
Beispiel „Wald“: Möchten Sie Wälder erforschen, schützen oder diese planen?
Nutzen Sie für Ihre Recherche Hochschulkompass sowie Berufenet. In Letzterem können Sie auch nach geeigneten Ausbildungen suchen.
Beispiel zum Thema „Wald“:
- Forstwirtschaften und Waldökologie (Bachelor of Science)
- Internationale Waldwirtschaft (Bachelor of Science)
- Waldnutzung und Naturschutz (Bachelor of Science)
- Geographie (Bachelor of Science oder Bachelor of Arts)
Tipp: Es gibt oft auch die Möglichkeit, zwei verschiedene Fächer gleichzeitig als Kombinationsbachelor zu studieren. Im Modul „Aufbau des Studiums“ erfahren Sie, wie so ein Kombibachelor an der Humboldt-Universität gestaltet ist, und im Modul "Auswählen" finden Sie die Studiengänge der HU.
Auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 das Maximum ist, wie wichtig sind mir die folgenden Kriterien:
- Studieninhalte: Themen, Schwerpunkte etc.
- Anwendungs- oder Forschungsorientierung: Theorie vs. Praxis
- Ort: Entfernung zur Heimatstadt; Inland vs. Ausland
- Internationale Ausrichtung
- Größe der Hochschule
- Angebote rund um das Studium: Sprachkurse, Sport, Musik, etc.
- Weitere Kriterien, die mir wichtig sind:
Wozu tendiere ich bei den folgenden Kriterien auf einer Skala von 1 bis 10:
- Theorie (1) vs. Praxis (10)
- Nah an Zuhause (1) vs. weit entfernt (10)
Informieren Sie sich zu diesem Studiengang tiefergehend und überprüfen Sie, ob er Ihre Kriterien, die inhaltliche Ausrichtung und die von Ihnen verfolgte Absicht erfüllt. Lassen Sie sich Zeit bei diesem Prozess. Nutzen Sie dazu die Quellen aus dem Teil "Reality-Check".
Kommt der Studiengang nach der tiefergehenden Recherche immer noch in Frage? Gut, dann bleibt er auf Ihrer Liste der in Frage kommenden Studiengänge. Tut er es nicht, streichen Sie ihn und widmen sich der tiefergehenden Recherche des nächsten Studiengangs, der Sie anspricht. Gehen Sie alle Studiengänge, die Sie interessieren, in dieser Form durch und sieben Sie so schrittweise die Studiengänge aus, die Ihre Erwartungen nicht erfüllen.
Auf Platz 1 steht der, der Sie inhaltlich am meisten anspricht und die Kriterien erfüllt, die Ihnen wichtig sind. Wie fühlt sich der Gedanke an, sich für Studiengang 1 zu entscheiden? Was möchten Sie womöglich noch klären, bevor Sie sich endgültig entscheiden können?
Welche Alternativen gibt es zu einem Studium an einer Universität?
Infos gibt es auf: esra – Studieren: ja/nein
Denken Sie jetzt an die Alternativen zum Studium:
- Diese 3 Berufsfelder interessieren mich im Moment besonders:
- Benötige ich zum Erreichen meiner beruflichen Ziele ein abgeschlossenes Studium?
- Benötige ich für diese Ziele genau den Studiengang, für den ich mich interessiere?
- Diese anderen Ausbildungsmöglichkeiten kämen auch in Frage (Inspirationen z. B. auf Berufenet):
- Diese Ausbildungsmöglichkeit spricht mich am meisten an:
- Diese Menschen in meinem Umfeld beeinflussen mich in meiner Entscheidung:
- ...und das erwarten sie von mir:
Will ich an der HU studieren?
Infos gibt es auf: esra – 5 Gründe dafür und dagegen
- Auf einer Skala von 1 bis 10 (10 ist das Maximum) – so sehr will ich an der HU studieren:
- Ich will an der HU studieren, weil ich mir Folgendes davon erhoffe:
- Werden meine Erwartungen an die HU erfüllt? So prüfe ich das (online und offline):
Glückwunsch! Wenn Sie sich bis hierhin mit allen Punkten beschäftigt haben, sind Sie der Entscheidung schon ein bedeutendes Stück näher gekommen.
Welche Fragen haben Sie besonders herausgefordert? An welchen Stellen wünschen Sie sich noch mehr Klarheit? Nutzen Sie gern die Sprechstunden der Allgemeinen Studienberatung, um Ihre Antworten zu reflektieren und zu einer fundierten Entscheidung zu kommen.