Wie läuft ein Studium ab?

Was erwartet mich, wenn ich mich für ein Studium an der HU entscheide? Wie ist es aufgebaut und wie könnte mein Studienalltag aussehen?

Das Bachelorstudium: Ihr erster berufsqualifizierender Abschluss

Im meist dreijährigen Bachelorstudium werden Ihnen wissenschaftliche Grundlagen und Methoden vermittelt, ebenso wie berufsfeldbezogene Qualifikationen. So ist Ihnen im Anschluss bereits der Eintritt ins Berufsleben möglich. Oder Sie vertiefen Ihre wissenschaftlichen Kenntnisse in einem Masterstudium.

Sie erwerben an der HU entweder den Bachelor of Arts (B.A.) für geistes- und sozialwissenschaftliche Inhalte oder den Bachelor of Science (B.Sc.) für naturwissenschaftliche und mathematische Fachgebiete.

Ausnahmen

Ausnahmen vom Bachelor-Master-System an der Humboldt-Universität sind Rechtswissenschaft (Examen) und Evangelische Theologie (Theologische Prüfung).

Was zeichnet ein Bachelorstudium aus?

  • Jeder Studiengang hat eine Studien- und Prüfungsordnung. Sie enthält klare Vorgaben zu den Studieninhalten und zur Organisation. 
  • Das Studium ist in thematische Module unterteilt, die aus unterschiedlichen Arten von Lehrveranstaltungen, z. B. Vorlesungen, Seminare, Übungen, bestehen und zu denen Sie je eine Modulabschlussprüfung (MAP) ablegen. Am Ende des Studiums wird die Bachelorarbeit geschrieben.
  • Für erfolgreich absolvierte Module erhalten Sie Leistungspunkte (LP) nach dem European Credit Transfer System (ECTS). Einem Leistungspunkt werden bis zu 30 Zeitstunden Arbeitsaufwand zugeordnet, darin enthalten sind Vor- und Nachbereitung. Im idealtypischen Studium erbringen Sie 30 LP pro Semester, damit Sie Ihr Studium in der Regelstudienzeit abschließen können. Sie können Ihre Studium jedoch auch Ihren Bedürfnissen und Herausforderungen anpassen, indem Sie weniger LP machen oder in Teilzeit studieren.
  • Die Regelstudienzeit besagt, dass Sie in dieser Zeit Ihr Studium absolvieren können, aber nicht absolvieren müssen. An die Regelstudienzeit sind oftmals Förderprogramme (BAföG, Stipendien) gebunden.

Bachelor-Studienmodelle

Sie studieren ein Fach im Umfang von 180 LP in der Regel über sechs Semester. Das Studium umfasst einen Pflicht-, einen fachlichen Wahlpflicht- und einen überfachlichen Wahlpflichtbereich (ÜWP). Der ÜWP dient dem Erwerb disziplinenübergreifender Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen für den Berufseinstieg.

Sie studieren zwei Fächer (im Studiengang Bildung an Grundschulen drei Fächer): ein Kernfach (120 LP) und ein Zweitfach (60 LP). Insgesamt umfasst dieses Studium ebenfalls 180 LP und dauert auch sechs Semester. Beide Fächer bestehen aus einem Pflichtbereich und häufig auch einem Wahlpflichtbereich sowie im Kernfach einem überfachlichen Wahlpflichtbereich. Lehramt studieren Sie immer im Kombinationsbachelor.

Kern- und Zweitfächer können, bis auf wenige Ausnahmen bei zu großen fachlichen Überschneidungen, frei kombiniert werden (schauen Sie im Studiengangsfinder nach). Beide Fächer müssen Sie an derselben Universität belegen, bis auf wenige ausgewiesene Ausnahmen im Lehramtsstudium.

Für das Berufsziel Lehramt studieren Sie immer einen Kombibachelor mit Lehramtsoption bzw. Lehramtsbezug. Studiengänge mit „Lehramtsbezug“ wurden eigens für das Lehramt konzipiert. Bei Studiengängen mit „Lehramtsoption“ gibt es hingegen eine Studienvariante für das Berufsziel Lehramt und eine für andere Berufsfelder. 

Danach studieren Sie den Lehramts-Master (M. Ed.). Im Anschluss folgen ein 18-monatiges Referendariat und das Staatsexamen.

An der HU ist die Professional School of Education für die Lehrkräftebildung zuständig.

Das Akademische Jahr

Besteht aus Wintersemester ("WiSe", 01.10. bis 31.03.) und Sommersemester ("SoSe", 01.04. bis 30. 09.). Die meisten Studiengänge starten im WiSe. Bitte beachten sie immer die Akademischen Fristen für Bewerbungen, Immatrikulation und Rückmeldungen. 

Akademische Fristen

Das Masterstudium: Vertiefung und Spezialisierung

Falls Sie nach dem ersten Studienabschluss eine wissenschaftliche Vertiefung und sich spezialisieren möchten, können Sie sich für ein Masterstudium bewerben, also einen weiteren berufsqualifizierenden Abschluss – entweder direkt nach dem Bachelor oder auch, wenn Sie schon berufstätig gewesen sind.

Dabei können Sie die Abschlüsse Master of Arts (M.A.), den Master of Science (M.Sc.) oder den Master of Education (M.Ed.) erwerben. Der M.Ed. ist speziell für das Berufsziel Lehramt vorgesehen. Es gibt auch andere, insbesondere bei den weiterbildenden Masterstudiengängen.

Die Masterstudiengänge sind ebenfalls modularisiert und umfassen studienbegleitende Prüfungen, die mit einer Masterarbeit abgeschlossen werden. Sie bieten mehr Möglichkeiten zur Schwerpunktsetzung und vertieften wissenschaftlichen Arbeit.

  • Konsekutive Masterstudiengänge: Vertiefen oder erweitern fachliche Inhalte von Bachelorstudiengängen.
  • Weiterbildende Masterstudiengänge: Setzen berufliche Erfahrung voraus und können kostenpflichtig sein.

Der Umfang variiert zwischen 60, 90 oder 120 LP, mit einer Regelstudienzeit von zwei bis vier Semestern.

Jede Master-Studienordnung legt eigene Zugangs- und Auswahlkriterien fest. Die Zugangs- und Zulassungsregeln sowie Hinweise zu Unterrichtssprache und Bewerbungsmodalitäten finden Sie im Studienangebot beim entsprechenden Studiengang.

Wenn Sie noch keinen berufsqualifizierenden Abschluss (meist Bachelor) haben, Ihnen aber nur noch maximal 30 LP dazu fehlen, können Sie eventuell die vorläufige Aufnahme in einen Masterstudiengang beantragen. Um den Bachelorabschluss nachzuweisen, haben Sie dann bis zum Ende des ersten Mastersemesters Zeit.

Studienorganisation und Studienalltag

Im Wintersemester ist die Vorlesungszeit von Mitte Oktober bis Mitte Februar, im Sommersemester von Mitte April bis Mitte Juli. Die vorlesungsfreien Zeiten dazwischen sind nicht einfach Ferien, sondern auch für Prüfungen, das Schreiben von Hausarbeiten, Praktika und Ihre persönliche Vertiefung gedacht.

Ihren Stundenplan erstellen Sie individuell auf der Grundlage Ihrer Studien- und Prüfungsordnung (SPO). Im Portal AGNES können Sie im Vorlesungsverzeichnis Lehrveranstaltungen auswählen.

Exemplarische Studienwoche

Neben dem Besuch von Lehrveranstaltungen spielt sich noch eine ganze Menge ab: Kaffee- und Mittagspausen, Lernen in der Bibliothek, Treffen mit der Lerngruppe, Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltungen, eventuell Jobben, Fahrtwege (in Berlin nicht unwesentlich!) – und nicht zuletzt Freizeit. Eine Woche während der Vorlesungszeit könnte zum Beispiel so aussehen. 

Wichtige Hinweise

Die HU unterstützt Auslandsaufenthalte durch umfangreiche Austauschprogramme. Informationen erhalten Sie in Ihren Fakultäten/Instituten und bei der Abteilung Internationales.

Berücksichtigen Sie bei der Planung die Anfahrtszeiten zur Uni und zwischen den HU-Standorten (z.B. Adlershof, Campus Mitte, Campus Nord), insbesondere beim Kombinationsbachelor.

Lehrveranstaltungen beginnen meist "c.t." (cum tempore), d.h. 15 Minuten nach der angegebenen vollen Stunde (z.B. 10 Uhr c.t. beginnt um 10:15 Uhr). 
"s.t." (sine tempore) bedeutet pünktlicher Beginn.

Steht nichts bei der Zeit, beginnt eine Veranstaltung immer c.t.