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Freiheit der Wissenschaft

Zwischen Forschung und politischem Statement. Eine Gesprächsreihe

„Wissenschaftler oder Privatperson – Wie weit reicht die Freiheit der Rede?“:
Diskussionsrunde am 15. Januar 2020

 

 

Mittwoch, 11. März 2020

Aufregung versus Gelassenheit – Wie wollen wir miteinander kommunizieren?


Zeit und Ort: 18 Uhr, Auditorium des Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrums der Humboldt-Universität zu Berlin, Geschwister-Scholl-Straße 1/3, 10117 Berlin

Im vierten und letzten Teil der Veranstaltungsreihe an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) zum Thema „Freiheit der Wissenschaft“ geht es um die Frage, wie wir künftig miteinander reden wollen. In den vergangenen Veranstaltungen konnte geklärt werden, ob die Freiheit der Wissenschaft in Gefahr ist und inwiefern die Streitkultur unserer Gesellschaft einem starken Lernprozess unterliegt.

Nun soll diskutiert werden, welche Wege man an Hochschulen und im öffentlichen wie politischen Raum gehen kann, um so zu kommunizieren, dass Diskussionen weniger in Vorwürfen und Missverständnissen enden, sondern Lösungen und Orientierung bieten.

Denn offenes und freies Argumentieren wird für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende, aber auch für Politikerinnen und Politiker immer schwieriger, weil Debatten entweder eskalieren oder sich in Aufregungsspiralen festfahren.

An der Diskussionsrunde nehmen teil:

  • Dr. Caren Tischendorf, Professorin für Angewandte Mathematik an der HU
  • Tobias Schulze, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin (Die Linke) sowie Mitglied des dortigen Ausschusses für Wissenschaft und Forschung
  • João Fidalgo, Präsidiumsmitglied des Studierendenparlamentes der HU und Vorsitzender der Kommission für Lehre und Studium des Akademischen Senats der HU
  • Hans-Christoph Keller, Pressesprecher der HU

Moderation: Dr. Eric Wallis, PR- und Kampagnen-Manager für NGOs und Politik

Anmeldung

Aufgrund der begrenzten Anzahl von Plätzen werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gebeten, sich bis zum 11. März 2020, 12 Uhr unter veranstaltungen@hu-berlin.de anzumelden.

 


 


Vergangene Veranstaltungen

 

Mittwoch, 12. Februar 2020

Wer ist Antisemit? – Eine philosophische Begriffsklärung

Vortrag und Diskussion an der Humboldt-Universität zu einer wichtigen und aktuellen Frage

 

Im dritten Teil der Veranstaltungsreihe an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) zum Thema „Freiheit der Wissenschaft“ ging es um eine Frage, die viel Diskussion auslösen kann. Nachdem in den beiden vorangegangenen Gesprächsrunden geklärt wurde, ob die Freiheit der Wissenschaft in Gefahr ist und wie es um die Qualität der Streitkultur in unserer Gesellschaft bestellt ist, wird es nun darum gehen, in einer schwierigen und politisch aufgeladenen Frage über Meinungen und Standpunkte sachlich miteinander zu reden.

Dazu hat am 12. Februar 2020 im Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) der Philosoph Georg Meggle, der seit seiner Emeritierung an der Universität Leipzig in Kairo und Salzburg lehrt, gesprochen. Auf Einladung der beiden Professuren für philosophische Anthropologie sowie für Wissenschaftsphilosophie der HU wird Professor Meggle die Definitionsfrage „Wer ist Antisemit?“ zu klären versuchen. Seinem Vortrag hat sich eine Replik des HU-Wissenschaftsphilosophen Olaf Müller angeschlossen.

Termin und Ort

12. Februar, 18 Uhr

Auditorium des Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrums der HU
Geschwister-Scholl-Straße 1/3, 10117 Berlin

Zum Thema

Prof. Dr. Georg Meggle über seinen Vortrag:

„Wer ist Antisemit?: Diese Titelfrage ist doppeldeutig. Wonach verlangt sie? Nach einer konkreten Liste, auf der im Idealfall alle Antisemiten namentlich aufgeführt sind? Oder, abstrakter, nach Vorlage derjenigen Bedingungen, die jeweils notwendig und zusammengenommen hinreichend sind, um zu Recht auf dieser Liste zu stehen? In diesem Vortrag geht es nur um die letztere Frage – die Definitionsfrage also. Sie ist die grundlegendere.

Diese Definitionsfrage ist überraschend leicht zu beantworten: Ein Antisemit ist, wer sich (evtl. auch verbal) antisemitisch verhält. Ein Verhalten ist antisemitisch genau dann, wenn sich in ihm eine antisemitische Einstellung manifestiert. Und eine Einstellung ist antisemitisch genau dann, wenn ihr zufolge eine Person schon allein deshalb weniger wert sein soll, weil sie Jude/Jüdin ist. Kurz: Antisemitismus ist ein spezieller Fall negativer Diskriminierung.

Mein Vortragsziel ist bescheiden. Ich will lediglich (a) etwas näher erklären, was diese allgemeine Definition genauer besagt – insbesondere also, was aus deren drei Ebenen jeweils folgt und was nicht. Dabei fokussiere ich besonders auf die zweite Ebene, auf die eines antisemitischen (physischen oder verbalen) Verhaltens. Und (b) ich versuche möglichst scharf zwischen Definitionsfragen einerseits und Verifikationsfragen andererseits zu unterscheiden. Letztere erweisen sich als erheblich komplizierter als in der derzeitigen Debatte offenbar angenommen wird. Die gleichen Probleme stellen sich übrigens bei der Definition von Sexismus, Rassismus, Nationalismus etc. Und (c) ich erläutere kurz die besonders strittige Differenz zwischen Anti-Semitismus einerseits und Anti-Zionismus andererseits. Folgt ersterer wirklich aus letzterem? Meine Antwort auf diese derzeitig strittigste Frage ist: Das kommt ganz darauf an! Doch worauf? Wer obigem Definitionsvorschlag folgt, kennt schon die Antwort.“

Diesen Fragen geht die dritte Runde der Diskussionsreihe „Freiheit der Wissenschaft“ nach.

Referent:

Prof. Dr. Georg Meggle, Analytischer Philosoph, seit seiner Emeritierung an der Universität Leipzig, 2009, unterrichtet er im Winter an Universitäten in Kairo und im Sommer an der Universität Salzburg. 

Ko-Referent:

Prof. Dr. Olaf Müller, lehrt Philosophie (mit Schwerpunkt Wissenschaftsphilosophie) an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Moderation: Boris Nitzsche, stellvertretender HU-Pressesprecher

Veranstaltende Lehrstühle:

Lehrstuhl für philosophische Anthropologie, 
Lehrstuhl für Wissenschaftsphilosophie
Humboldt-Universität zu Berlin


Nachbericht zur Veranstaltung

 


 

Mitwoch, 15. Januar 2020

Wissenschaftler oder Privatperson – Wie weit reicht die Freiheit der Rede?

Die Diskussion um die Freiheit der Wissenschaft und die Freiheit der Meinung ist weiter aktuell – auch an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU). Viele Debatten zeigen, dass die Unterscheidungen zwischen dem einen und dem anderen nicht immer klar gezogen werden. Gerade in der von digitalen Medien geprägten Diskussionskultur verändert sich das Verständnis von freier Meinungsäußerung.

Vielerorts wird ein Verlust der Streitkultur beklagt sowie das zunehmende Unvermögen, Kontroversen und Differenzen auszuhalten oder sich für übertriebene Behauptungen zu entschuldigen und zu verzeihen. So wird auch angstfreies Argumentieren für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studentinnen und Studenten, Bürgerinnen und Bürger angesichts von Fake News-Vorwürfen und eskalierenden Aufregungsspiralen zu einer großen Herausforderung.

Wie können wir also in Wissenschaft und Gesellschaft wieder zu einer konstruktiven Diskussionskultur als Basis einer offenen und demokratischen Gesellschaft finden? Und wie gelingt dabei der Spagat zwischen öffentlicher Meinung als Wissenschaftler und Privatperson?

An der Diskussionsrunde nahmen teil:

  • Dr. Romy Jaster, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Theoretische Philosophie der HU; Co-Koordinatorin des Forums für Streitkultur und Mitautorin des Buches „Die Wahrheit schafft sich ab – Wie Fake News Politik machen“

Interview mit Dr. Romy Jaster über konstruktives Streiten: „Argumentieren statt bloße Meinungen zum Besten geben“

  • Eric Wallis, PR- und Kampagnen-Manager für NGO's und Politik. Er twittert als @wortgucker, lehrt und schreibt über die Wirkung von Sprache und Framing in Politik und Werbung (Wortgucker bei Facebook)
  • Dr. Wolfgang Schulz, Professor für Medienrecht und Öffentliches Recht an der Universität Hamburg, Direktor des Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut sowie Direktor des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft
  • Max Skowronek, Mitglied der Chefredaktion der Studierendenzeitung „UnAufgefordert“ an der HU

 

Nachbericht zur Veranstaltung

 


 

Mittwoch, 6. November 2019

Ist die Freiheit der Wissenschaft in Gefahr?

 

 

„Ist die Freiheit der Wissenschaft in Gefahr?“: Diskussionsrunde am 6. November 2019

 

Nachbericht zur Veranstaltung