Durch die Nacht mit Alexander
Die HU bei der Langen Nacht der Wissenschaften im Zeichen des 250. Geburtstags von Alexander von Humboldt
Mit dem Entdecker Alexander von Humboldt als Begleiter lädt die Humboldt-Universität in der Langen Nacht der Wissenschaften am 15. Juni 2019 zu einer Forschungsreise von den Anden bis nach Asien ein.
Termine
Ab 17 Uhr
Experiment
Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), Unter den Linden 6, 10117 Berlin
Was hat die Klassische Archäologie mit Alexander von Humboldt zu tun? Sehr viel! Zwar reiste der Universalgelehrte vor allem nach Südamerika und beobachtete die Natur, aber er nutzte Arbeitsweisen, die in der Archäologie aktueller sind als je zuvor. Er sah die Natur und den Menschen als Verbund und beobachtete und vermaß dabei alles ganz genau. Und eben dies macht auch die Archäologie: Sie rekonstruiert vergangene Lebenswelten und zeigt, wie die Menschen im Naturraum Häuser, Städte und Bildwerke erschufen. Wir laden Sie ein, im Humboldt‘schen Sinne neue Welten der Antike zu entdecken!
18 Uhr
Vortrag
Tieranatomisches Theater, Philippstraße 13, 10115 Berlin
Prof. Dr. Wilfried Endlicher, Geographisches Institut
Alexander von Humboldt gilt durch seinen integrativen Ansatz von Natur und Mensch in der Landschaft als Mitbegründer der modernen Geographie. Er nahm die neuesten Messinstrumente mit auf seine Forschungsreisen und dokumentierte die empirisch gefundenen Ergebnisse. Der Vortrag beschreibt einige wichtige Folgen für die geographische Teildisziplin Klimatologie: eine neue Definition von Klima, die kartographische Darstellung tropischer Höhenstufen und ihr Bezug zur Pflanzenwelt sowie die Auswirkungen des Kaltwasserauftriebs an der Pazifikküste Südamerikas, den nach ihm benannten Humboldt-Strom.
18-22 Uhr
Hörspiel
Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), Unter den Linden 6, 10117 Berlin
Im Universitätscafé c.t. können Sie sich in die Welt von Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland zurück versetzen lassen, wenn Sie den Dialogen der beiden in einer Hörspielserie der Deutschen Welle lauschen. Möglicherweise ist Alexander höchstselbst am Schmökern an den Büchertischen der Universitätsbibliothek.
18:30 Uhr
Vortrag
Tieranatomisches Theater, Philippstraße 13, 10115 Berlin
Lavinia Frey, Geschäftsführerin
Programme und Projekte des Humboldt Forums im Berliner Schloss
Das nach den Brüdern Alexander und Wilhelm von Humboldt benannte Humboldt Forum im Berliner Schloss ist weit mehr als ein konventionelles Museum. Es ist ein Ort des Diskurses und der Begegnung, des Experiments und des Lernens, des Rückblickens und der Vorausschau. Der Vortrag stellt Bezüge her zwischen dem Humboldt Forum und dem Humboldt’schen Kosmos der Interdisziplinarität und Weltoffenheit. Er zeigt das Forum als Ort der Wissenschaft, Kunst und Kultur, an dem globale Fragen thematisiert werden und die Bereitschaft besteht, mit weltoffenem Blick neue Wege zu beschreiten.
20.15 Uhr
Vortrag
Tieranatomisches Theater, Philippstraße 13, 10115 Berlin
Prof. Dr. Olaf Müller, Institut für Philosophie
Zwar kann man das Wechselspiel zwischen Humboldt und Goethe als Geschichte der gegenseitigen Bereicherung und Bewunderung erzählen, aber im Lichte damals vertraulicher Humboldtbriefe an Dritte stellt sich die Sache in fatalem Licht dar: Nach Goethes Tod äußerte sich Humboldt überaus negativ über Goethes Lieblingsprojekt (die Farbenlehre von 1810) und behauptete, seit jeher gegenüber Goethe keinen Hehl aus seiner Kritik gemacht zu haben. Davon hat Goethe nichts bemerkt, und Humboldts frühere Briefe in dieser Sache waren alles andere als negativ. Wann und warum hat er gelogen? Für alle, die sich auch für die dunklen Seiten der beiden Genies interessieren.
19.00 Uhr (Wdh.: 21.00 Uhr)
Vortrag
Tieranatomisches Theater, Philippstraße 13, 10115 Berlin
Beate Wonde, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften
Auch wenn man bei den Gebrüdern Humboldt nicht automatisch Asien vor Augen hat, lag bei beiden ein starkes Interesse gerade auch an Japan vor. Wilhelm von Humboldt hatte sich im Zuge seiner sprachwissenschaftlichen Recherchen mit der japanischen Sprache befasst, während Alexander sich die „Verbindung mit fremden Erdtheilen“ zur Lebensaufgabe erkoren hatte. Für Alexander von Humbdolt war Japan stets im Fokus seines Interesses. Die Einbeziehung von Philipp Franz von Siebold und Wilhelm Heine in sein wissenschaftliches Netzwerk erlaubte es ihm, Japan in den narrativen Rahmen seines Kosmos einzubeziehen.
Weitere Informationen
Webseite der Langen Nacht der Wissenschaften
Das Programm der HU zum 250. Geburtstag Alexander von Humboldts