Motivation
Was ist Motivation?
Mit Motivation sind die Beweggründe unseres Handelns gemeint. Was bringt Sie ins Handeln? Warum studieren Sie eigentlich?
Die Beweggründe unseres Handelns können in der Situation liegen (extrinsische Motivation), z.B. finanzieller Druck oder aber in einem selbst (intrinsische Motivation), z.B. Neugier und Interesse für ein Themengebiet.
Wie lässt sich eine günstige Studieneinstellung entwickeln?
Machen Sie sich bewusst, warum Sie ein Thema oder eine Aufgabe gewählt haben, welchen Sinn Sie darin entdecken können. Schreiben Sie dies auf und reflektieren Sie in regelmäßigen Abständen darüber. Ihre Gründe können sich verändern.
Wenn Unlust über eine längere Zeit anhält, reflektieren Sie regelmäßig über Widerstände. Wenn Sie die Gründe verstehen, können Sie am ehesten eine Lösung finden.
Überlegen Sie sich eine Situation, in der es Ihnen schon besser gelungen ist, Ihre Aufgaben anzupacken. Fragen Sie sich: Wann war es besser? Welche Bedingungen herrschten da? Was ist jetzt anders?
Entscheiden Sie sich bewusst für einen günstigen Lern- bzw. Arbeitsort. Für manche ist es Stille und Abgeschiedenheit, für andere Trubel und Geräuschkulisse oder die Musik im Hintergrund. Was tut Ihnen gut, um die Aufgabe zu bewältigen?
Zu viel Anspannung wird eher zur Vermeidung der Aufgabe führen; zu wenig hingegen zu Lustlosigkeit. Realistische (!) Abgabefristen können helfen, ein günstiges Anspannungslevel aufzubauen, um loszulegen. Auch ein regelmäßiger Austausch in der Gruppe kann hierzu beitragen.
Bedenken Sie stets, dass Sie Ihr Studium gewählt haben und damit auch die Schritte, die bis zum Abschluss führen, d.h. Abschlussarbeiten, Prüfungen etc. Sie müssen das alles nicht tun! Sie können aber, wenn Sie wollen.
Arbeiten Sie mit ermutigenden Sätzen, die Sie sich an Ihren Arbeitsplatz pinnen. Statt „Ich schaffe das nicht.“ könnten Sie formulieren „Ich schaffe das in kleinen Schritten.“ Ermutigung fördert die Motivation; Entwertung des Selbst und der eigenen Fähigkeiten hemmt sie.
Welche Strategien können die Studienmotivation fördern?
Führen Sie statt einer To-Do-Liste, die ewig nach Ihnen ruft, eine Have-Done-Liste und bilanzieren Sie so Ihre Erfolge. Dadurch schaffen Sie sich ein Kompetenzerleben und dies wird Sie anregen, sich wieder mit der Aufgabe beschäftigen zu wollen.
Formulieren Sie realistische kurz-, mittel- und langfristige Ziele, die mit Belohnungen verknüpft sind. Das wird Ihnen helfen, den Arbeitsprozess zu gliedern und am Ball zu bleiben.
Nutzen Sie Rituale vor jeder Arbeitseinheit, z.B. eine kurze sportliche Übung, einen Tee, eine kurze Reflexion in einem Tagebuch etc. Gewöhnung ist ein gutes Mittel, um Regelmäßigkeiten zu schaffen, egal in welcher Stimmung Sie sind.
Führen Sie ein Forschungstagebuch und bilden Sie Ihre Denkprozesse ab. Sie werden merken, wie sich Ihr Denken verändert.
Suchen Sie den Austausch mit Menschen Ihres Fachs (mit Lehrenden, mit Kommiliton*innen). Andere Ideen, andere Perspektiven können Sie zu Neuem inspirieren und ähnliche Auffassungen können Sie bestärken, v.a. schwierige Wege weiter zu gehen.
Arbeiten Sie verstärkt mit Visualisierungen, die nicht nur im PC "verschwinden", sondern die Sie an einer Wand in Ihrem Zimmer bearbeiten können. Nutzen Sie hierfür z.B. die Methode der Kartengliederung (unter dem Punkt "Die Struktur und Gliederung").
Erlangen Sie die Kontrolle über Ihren Arbeitsprozess und formulieren Sie überschaubare Arbeitsaufträge, die zu bewältigen sind. Die Motivation sinkt, wenn der Berg an Arbeit zu groß und unüberschaubar wird. Bleiben Sie dabei flexibel in der Arbeitsplanung. Wenn Sie Ihre Arbeitsaufträge nicht erledigen konnten, sind sie wahrscheinlich zu umfangreich formuliert. Wenn Sie außerdem Widerstand gegen ihre Wochenpläne empfinden, versuchen Sie es mit kurzfristig formulierten Tagesplänen.
Schreiben Sie alle Schritte auf, die zur Erledigung einer Studienaufgabe gefordert sein werden und wählen Sie wie bei einer Speisekarte das aus, worauf Sie am ehesten Lust haben. Mit dieser Strategie kommen Sie schneller in den Arbeitsprozess.
Vergessen Sie nicht, Pausen einzuführen. Die meisten neigen zur Überschätzung ihres Durchhaltevermögens. Urteilen Sie nicht zu streng über sich. Wir sind (immer noch) Biologie und (noch) keine Maschinen.
Belohnen Sie sich nach gelungenen Arbeitsschritten. Bestrafung wirkt demotivierend. Belohnungen als Verstärkung reichen völlig aus.
Denken Sie daran, mit sich selbst einen Feierabend zu vereinbaren. Das wird Ihnen helfen, in der Freizeit auch wirklich aufzutanken und sich zu entspannen.