Humboldt-Universität zu Berlin

AIR BORNE

Kunst_Netz.jpgMan stelle sich vor, auf dem Weg zwischen Erwin-Schrödinger-Zentrum und Lehrraumgebäude der Chemie und Physik – quer durch den Aerodynamischen Park – erklingen Propellergeräusche und Passanten werden klanglich wieder in die Pionierphase des Motorfluges zurückversetzt. An anderer Stelle trifft eine russische Kinderstimme ihr Ohr oder einzelne Töne versammeln sich zu einem bekannten Gassenhauer.


Ein Kunstprojekt, das im Jahr 2005 als Sieger aus einem Wettbewerb der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur hervor gegangen ist, soll diese „Erinnerungsbilder“ möglich und erfahrbar machen.

Aufgabe des Wettbewerbs war es, „mit künstlerischen Mitteln einen zusätzlichen Beitrag zur Identitätsbildung, Orientierung und Aufenthaltsqualität für die Nutzer [des Aerodynamischen Parks] zu leisten. Dabei sollen in der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Ort die Geschichte und Wirkung der luftfahrttechnischen Industriedenkmale und die Nutzung der Gebäude selbst thematisiert werden.“

Die Klanginstallation „AIR BORNE“ von Stephan Krueskemper setzte sich gegenüber acht weiteren Entwürfen eingeladener Künstler durch. Sie besteht aus einer über den gesamten Aerodynamischen Park verteilten Installation von 15 Klangobjekten in Form rot eingefärbter Ellipsoide. Jedes dieser Objekte erzeugt individuelle Klänge als „akustische Erinnerungsbilder“ zur Geschichte des Standorts. Hierzu wurden die roten Hohlkörper mit Lautsprechern versehen und weisen an ihrer Außenhülle textlich auf den Titel des jeweiligen Klangstückes hin. Die einzelnen Stücke sind in spezifischer Frequenz (24 Stunden bis 1260 Stunden) und Dauer (2 Sekunden bis 67 Sekunden) zu hören, die Stille sowie die umgebenden Umweltgeräusche in das Gesamtkonzept integriert. „Da die zeitliche Dauer der Klänge kurz, die Passagen der Stille dazwischen lang und die räumliche Entfernung der einzelnen Positionen groß sind, wird die Komposition als Gesamtheit erst über Jahre vollständig erfahrbar werden“, erläutert der Künstler.

Die Arbeit wurde am 25.10.2006 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Weitere Informationen: www.air-borne.info