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Optionen für eine künftige Konservierung und Präsentation

von Dr. Angelika Keune (Kustodie der HU Berlin)

Seit 2004 steht die Forderung aus Potsdam nach einer Rückführung der acht auf den Seitenrisaliten befindlichen Attikafiguren im Raum. In den sich daraus entwickelnden Gesprächen und Diskussionen war es stets die Prämisse der HU, dass die Skulpturen vom ehemaligen Potsdamer Stadtschloss einen essentiellen Teil des Universitätshauptgebäudes darstellen. Ihre Zeitzeugenschaft beschränkt sich nicht nur auf den Zeitraum ihrer Erschaffung, sondern erzählt ebenso von Kriegsverlust wie von der Wiederaufbauleistung der DDR und der intensiven Suche der damaligen Denkmalpfleger nach einem adäquaten Ersatz für die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Götter- und Heroenfiguren. Mit ihrer Aufstellung in einem neuen räumlichen Zusammenhang haben sie sich dauerhaft in die denkmalwerte Zeit- und Bedeutungsschicht des Hauptgebäudes eingefügt. Unterstützt vom Berliner Landesdenkmalamt und vom Landesdenkmalrat hat sich die HU stets für den Verbleib der originalen Skulpturen auf dem Universitätsgebäude ausgesprochen, einschließlich der Notwendigkeit einer zeitnahen Restaurierung.

In Abhängigkeit vom Restaurierungszustand sind aber auch zwei weitere Optionen zumindest mitzudenken. Sollte es zu einer Rückgabe der Figuren kommen, müsste Ersatz beschafft werden durch Anfertigung von Repliken der Potsdamer Figuren, eine für die HU kostengünstige Option, da der Potsdamer Förderkreis angeboten hat, die Finanzierung der Kopien zu übernehmen, oder durch Nachbildung der zerstörten Originale des Prinz-Heinrich-Palais. Diese mythischen Gestalten, inspiriert von den Dichtungen Ovids, weisen sowohl eine programmatische Beziehung zum Palais als auch untereinander auf und symbolisieren anschaulich die ursprüngliche Nutzung des Hauses durch Prinz Heinrich, seiner Gemahlin und den sie umgebenden Hof: Sie standen für Frohsinn, Tanz und Unterhaltung, aber auch für die von Prinz Heinrich praktizierte Kriegsführung. Ergänzend dazu ergibt sich die Option, die 250 Jahre alten Skulpturen, die zu der immer reduzierter werdenden Anzahl der Barockplastiken gehören und von der großen Könnerschaft der Brandenburgischen Bildhauer des 18. Jahrhunderts künden, museal zu bewahren. An ihrer statt würden dann Kopien der ursprünglichen Attikafiguren stehen.

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