Humboldt-Universität zu Berlin

Karl Marx

Philosoph – Gesellschaftstheoretiker – politischer Ökonom

 

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Alternativtext

Karl Marx, Foto: Städel Museum,
Frankfurt am Main

Der Philosoph, politische Ökonom und Gesellschaftstheoretiker Karl Marx wird bis heute in aller Welt gelesen und diskutiert, und für die Humboldt-Universität spielt er in mehrfacher Hinsicht eine Schlüsselrolle.

Zum einen studierte er von 1836-1841 an der Berliner Universität und setzte sich dort u. a. intensiv mit den Schriften Hegels auseinander, dessen Dialektik sein Gedankengut zeitlebens beeinflusste. Zum anderen war in der DDR die Humboldt-Universität eine dem Marxismus-Leninismus verpflichtete Staatsuniversität, die nach dem Krieg sogar zunächst seinen Namen tragen sollte. Bis heute ist die – im Wortlaut leicht veränderte – 11. Feuerbachthese von Marx in messingfarbenen Buchstaben an der Marmorwand im Foyer des Hauptgebäudes zu lesen: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber drauf an sie zu verändern“ (das „aber“ wurde hinzugefügt, das „ö“ in ein „o“ umgewandelt).

 

 

 

 

 

Werdegang

Karl Marx wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren und verstarb am 14. März 1883 in London. Er wuchs in einem jüdisch-assimilierten, bürgerlichen Haushalt auf, sein Vater war zum Protestantismus übergetreten und arbeitete als Justizrat am Trierer Landgericht. Marx studierte zunächst in Bonn (ab 1835) und wechselte ein Jahr später an die Berliner Universität. Dort studierte er von 1836 bis 1841 Jurisprudenz, die er – nach eigener Aussage – „als untergeordnete Disziplin neben Philosophie und Geschichte“ betrieb. Mehr interessierte ihn nämlich der Kreis der Hegelschen Linken um den Theologen, Religionskritiker und Hegelschüler Bruno Bauer, der – gerade eben habilitiert – in Berlin lebte und lehrte.

1841 erhielt Marx sein Abgangszeugnis der Berliner Universität (es wird erst wieder seit 2018 im Archiv der Humboldt-Universität zu Berlin aufbewahrt, weil es 1952 an das Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED abgegeben worden war) und wurde im gleichen Jahr an der Universität Jena mit einer philosophiehistorischen Arbeit promoviert.

Da Marx auf Grund seiner politischen Positionen die erhoffte Universitätskarriere versagt blieb, betätigte er sich nach seinem Studium vor allem publizistisch und arbeitete ab 1842 bei der in Köln erscheinenden liberalen „Rheinischen Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe“, zunächst als freier Journalist, bald darauf als Chefredakteur. Er kritisierte das preußische Staatswesen, veröffentlichte leidenschaftliche Plädoyers für die Pressefreiheit und begann, sich für sozial-ökonomische Fragen, insbesondere für die Lage der Arbeiter im beginnenden Industriezeitalter zu interessieren. 

Marx in Paris, Brüssel, 

Köln und London

Als sich die „Rheinische Zeitung" in diversen Artikeln für die Emanzipation der Juden im preußischen Staat einsetzte und auch Marx entsprechend Stellung bezog, verbot die preußische Regierung Ende 1842 die Zeitung, deren letzte Ausgabe im März 1843 erschien. Marx zog – nun schon mit seiner Ehefrau Jenny von Westphalen – nach Paris, darauf nach Brüssel (1845-48), zurück nach Köln (1848/49), um schließlich nach der gescheiterten Revolution in Preußen 1848/49 ausgewiesen zu werden und ins Londoner Exil zu gehen (1849 bis zu seinem Tod). Er versuchte, seine Familie durch journalistische und schriftstellerische Arbeiten zu ernähren, war aber auf die Unterstützung seines engen Freundes und Mitverfassers/Editors zahlreicher Schriften, Friedrich Engels, angewiesen. 1864 war Karl Marx Mitbegründer der Internationalen Arbeiterassoziation, der Ersten Internationale, auf deren jährlichen Kongressen von 1866 bis 1872 die Programmatiken der sozialistischen und kommunistischen Bewegungen in Europa diskutiert und beschlossen wurden. Marx starb am 14. März 1883 in London und wurde dort auf dem Highgate-Friedhof beigesetzt.

Das Kapital.

Kritik der politischen Ökonomie und Manifest der Kommunistischen Partei

Karl Marx war ein Mann des 19. Jahrhunderts, jemand, der vom Fluchtpunkt der Französischen Revolution her dachte, so beschreibt ihn der Historiker Jonathan Sperber. Marx war kein Marxist, sondern suchte aus dem Sozialismus eine Wissenschaft zu machen, schreibt der Journalist Dietmar Dath. Marx war ein Autor, der sich, unermüdlich schreibend, publizistisch und politisch engagierte, dessen Werke aber in vielen Fällen erst mit einiger Latenz wirklich gelesen wurden, wie der Historiker Wilfried Nippel meint. Die Perspektiven, mit denen auf den Philosophen und Ökonomen zu schauen ist, sind so zahlreich wie die Autoren, die sich mit ihm befassen. Marx selber betrachtete seine Schriften – hier „Das Kapital“ – als „das furchtbarste missile [Geschoss]“, das den Bürgern „noch an den Kopf geschleudert worden ist.“ Er verstand sie als wissenschaftliches Werk und politische Waffe zugleich. Ausgangspunkt war ihm der historische Materialismus: Dieser beruht auf der Grundannahme, dass, indem der Mensch seine Umwelt durch seine Arbeit verändert, er sich selbst als gegenständliches wie gesellschaftliches Wesen überhaupt erst produziert. „Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt“, lautet das wohl bekannteste Zitat aus Marx‘ Schriften.

Herausgehoben werden sollen hier zwei Werke, die zu den berühmtesten Veröffentlichungen der Moderne zählen: 1848, kurz vor der Märzrevolution, veröffentlichten Karl Marx und Friedrich Engels das „Manifest der Kommunistischen Partei“. Dieses politische Pamphlet geht von der Annahme aus, dass Gesellschaftsgeschichte immer durch Klassenkämpfe geprägt war, und dass deshalb auch die Zukunft einer kommunistischen Gesellschaft allein durch eine Revolution der sich entfaltenden Produktivkräfte der kapitalistischen Industriegesellschaft gebildet werden kann. Dabei stehen Bourgeoisie, „d.h. das Kapital“, und Proletariat, „die Klasse der modernen Arbeiter“, einander gegenüber. Ziel ist eine unbedingte Demokratie und die Aufhebung dieser Klassengegensätze: „An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.“ Das Manifest endet mit den bekannten Worten: „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“ Auch wenn es in der „Deutschen Revolution“ noch nicht eingesetzt wurde, so doch bei allen späteren politischen Freiheitskämpfen und Bürgerkriegen.

War das „Kommunistische Manifest“ eine Agitationsschrift, die in bewegender Sprache am Ende einen regelrechten Forderungskatalog aufstellte, so fließt in „Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie“ Marx‘ akribische wissenschaftliche Arbeit ein, die vielen Stunden des Exzerpierens in der British Library, die schließlich zu seinem wirtschaftswissenschaftlichen Hauptwerk führten. In diesem Buch (zwei weitere Bände erschienen posthum) legt er seine Theorie und Geschichte der kapitalistischen Produktions-, Distributions- und Wertverhältnisse nieder und verknüpft sie mit einer Analyse der industriellen Revolution und der politischen Geschehnisse des 19. Jahrhunderts. Wie standen Grundeigentum, Lohnarbeit, auswärtiger Handel und Weltwirtschaft im Zusammenhang? Wie konnte ein „ökonomisches Bewegungsgesetz der modernen Gesellschaft“ erkannt und enthüllt werden? Wenn der Arbeiter vertraglich gezwungen ist, seine Arbeitskraft als Ware an den Eigentümer der Produktionsmittel zu verkaufen, dann ist dies die Grundlage des kapitalistischen Systems. Der Arbeiter produziert in diesem Vertragsverhältnis einen Mehrwert, der aber nicht ihm selbst, sondern dem Kapitalisten zukommt. Es liegt – so Marx – in der inneren Logik dieses kapitalistischen Systems, dass schließlich die in ihm verarmten Arbeiter es an einem bestimmten Punkt stürzen und die Produktionsmittel selbst übernehmen.

Es wäre sicher vermessen, würde man die Texte und das Wirken von Karl Marx auf seine Studienjahre in Berlin zurückführen. Klar ist jedoch, dass er im dortigen „Doktorclub“ um den Theologen Bruno Bauer Religions- und Gesellschaftskritik kennen- und zu üben gelernt hat, womit er in der Tat – anders als die von ihm eingangs zitierten Philosophen – die Welt veränderte.

DDR

Das gilt in besonderem Maße für die DDR, die aus seinem Erbe – ebenso wie die anderen sozialistischen Staaten bis zur friedlichen Revolution – eine Staatsdoktrin machte und es auch entsprechend öffentlich würdigte. So gab es – anders als im Westen Deutschlands und erst recht in seiner Geburtsstadt Trier, wo abgesehen von der Erinnerung an sein Geburtshaus erst seit 2018 eine (von der chinesischen Regierung gestiftete) Marx-Statue steht – zahllose Karl-Marx-Straßen, -Plätze, -Schulen und -Denkmäler. Die 1946 gegründete Parteihochschule des ZK der SED trug seinen Namen, 1953 wurde die Stadt Chemnitz in „Karl-Marx-Stadt“ umbenannt (was 1990 rückgängig gemacht wurde), und auch die Leipziger Universität trug von 1953 bis 1990 seinen Namen. An allen Universitäten und Hochschulen in der sowjetischen Besatzungszone und bald darauf der DDR wurde die Gründung gesellschaftswissenschaftlicher Institute angeordnet, die der Erforschung und Verbreitung des Marxismus dienten (ab 1960 in Institute bzw. später „Sektionen“ für Marxismus-Leninismus umbenannt), und alle Studierenden, unabhängig von ihrer Studienrichtung, mussten bis zum Ende der DDR ein verpflichtendes „Marxistisch-leninistisches Grundlagenstudium“ absolvieren.

Schriften

  • Marx/Engels, Historisch-Kritische Gesamtausgabe. Werke. Schriften. Briefe, hg. v. Marx-Engels-(Lenin)-Institut Moskau, Frankfurt und Moskau 1927-1935 [erschienen sind nur 7 Bde. (bis Ende 1848) der Abt. I: Sämtliche Werke und Schriften mit Ausnahme des „Kapital“; und komplett (und „unzensiert“) in 4 Bde. Abt. III: Der Briefwechsel zwischen Marx und Engels] = MEGA1.
  • Marx/Engels, Werke, hg. v. Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, 39 Bde. und zwei Ergänzungsbände, Berlin 1956-1968, und spätere Ergänzungsbände. [Auswahl, ‚parteiliche‘ Vorworte und Sachanmerkungen basierend auf der zweiten russischen Werkausgabe, 1954 ff.; Orthographie modernisiert; fremdsprachige Beiträge übersetzt; die Briefbände enthalten neben dem Briefwechsel Marx-Engels auch die von diesen an Dritte gerichteten Briefe, aber nicht die Gegenbriefe] = MEW.
  • Marx/Engels, Gesamtausgabe, hg. v. den Instituten für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU und beim ZK der SED bzw. (seit 1991) v. d. Internationalen Marx-Engels Stiftung, Berlin 1975 ff. [Alle Texte in den Originalsprachen, mit textkritischem und Sachapparat. I. Abt.: Werke, Artikel, Entwürfe; bis Ende 2017 22 von 32 Bde.; II. Abt.: „Das Kapital“ und Vorarbeiten (komplett in 15 Bde.); III. Abt.: Briefwechsel (jetzt zusätzlich mit den Briefen von Dritten; bisher Bde. 1-13 bis Ende 1865; Bd. 30, Oktober 1889-November 1890; die übrigen Bde. werden nur digital publiziert); IV. Abt.: Exzerpte, Notizen, Marginalien (bisher 14 Bde.; die meisten übrigen Bde. werden nur digital publiziert)] = MEGA2.

Literatur

  • Dath, Dietmar: Karl Marx, Dietzingen 2018.
  • Stedmann Jones, Gareth: Karl Marx. Die Biographie, Frankfurt am Main 2017.
  • Nippel, Wilfried: Karl Marx, München 2018.
  • Sperber, Jonathan: Karl Marx. Sein Leben und sein Jahrhundert [zuerst New York 2013], München 2013.
  • Harstick, Hans-Peter: Marx, Karl, in: Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 6, München 2001, S.645-648.

 


Karl Marx 

5th May 1818 (Trier) – 14th March 1883 (London)

 

Philosopher – Social theorist – Political economist

 

Karl Marx, Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main
Karl Marx, Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main
The philosopher, political economist and social theorist Karl Marx is read and discussed all over the world to this day, and he plays a key role for the Humboldt-Universität in several respects. For a start, during his student days in Berlin from 1836 to 1841, Marx attended the lectures of  Hegel, whose dialectics influenced his ideas throughout his life; secondly, during the GDR years, the Humboldt-Universität was a state university committed to Marxism–Leninism, which, originally, was even going to bear his name after the war (before the Humboldt brothers were chosen, allegedly due to the intervention of the Soviet Military Administration); and, lastly, Marx’s 11th thesis on Feuerbach, with slightly altered wording, can be read to this day in brass-coloured letters on the marble wall of the landing in the foyer of the main building: “Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber drauf an, sie zu verändern” (The philosophers have only interpreted the world in various ways; the point, however, is to change it [the word “aber” (however) has been added, and an “ö” has been changed into an “o”]).

 

 

 

 

 

 

 

Career

Karl Marx grew up in an assimilated Jewish, middle-class household. His father had converted to Protestantism and worked as a lawyer (Justizrat – an honorary title bestowed on eminent lawyers) at Trier Regional Court. Marx first studied in Bonn (from 1835) and then moved to the University of Berlin a year later. He studied jurisprudence there from 1836 until 1841, which – in his own words – he pursued “as a subordinate discipline to philosophy and history”. For he was more interested in the circle of the Hegelian Left surrounding the theologian, religious critic and pupil of Hegel Bruno Bauer, who – having just habilitated (qualified to hold professorial positions) – lived and taught in Berlin. In 1841, Marx received his leaving certificate (a record of his studies) from the University of Berlin (it has only been kept in the archives of the Humboldt-Universität zu Berlin again since 2018, because, in 1952, it had been handed over to the Institute for Marxism–Leninism of the Central Committee of the SED), and, that same year, he earned his doctorate at the University of Jena with a thesis in the field of philosophical history. Since the university career Marx had hoped for eluded him due to his political positions, he engaged primarily in journalistic pursuits after his studies and, from 1842, worked for the liberal Rheinische Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe in Cologne, initially as a freelance journalist then, soon after, as editor-in-chief. He criticised the Prussian state, published passionate pleas for freedom of the press, and began to take an interest in socio-economic issues, especially the circumstances of the workers at the beginning of the industrial age.

Marx in Paris, Brussels, Cologne and London

When, in various articles, the Rheinische Zeitung campaigned for the emancipation of the Jews in the Prussian state, and Marx also took a corresponding stance, the Prussian government banned the newspaper at the end of 1842, and its last edition was issued in March 1843. Marx – now already with his wife Jenny von Westphalen – moved to Paris, then Brussels (1845–48), and back to Cologne (1848/49), only to ultimately be banished after the failed revolution in Prussia in 1848/49 and to go into exile in London (1849 until his death). He tried to provide for his family through journalistic and literary work, but was dependent on the support of his close friend and co-author/editor of numerous written works, Friedrich Engels. In 1864, Karl Marx co-founded the International Workingmen’s Association, the First International, at whose annual congresses, from 1866 until 1872, the objectives of the socialist and communist movements in Europe were discussed and decided upon. Marx died on 14th March 1883 in London and was buried there in Highgate Cemetery.

The Capital.
critique of political economy and manifesto of the communist party

Karl Marx was a man of the 19th century, someone whose thinking emanated from the vanishing point of the French Revolution, as the historian Jonathan Sperber describes him. Marx was not a Marxist, but, rather, sought to turn socialism into a science, writes the journalist Dietmar Dath. Marx was an author who engaged in journalism and politics, writing tirelessly, but whose works were, in many cases, only really read with some latency, according to the historian Wilfried Nippel. The angles from which one can look upon the philosopher and economist are as numerous as the authors who concern themselves with him. Marx himself regarded his writings – referring here to Das Kapital – as “the most terrible missile that ha[d] yet been hurled at the heads of the bourgeoisie”. He understood them as academic works and a political weapon at the same time. The point of departure for him was historical materialism: this rests on the basic assumption that it is only by changing one’s environment through one’s labour that one creates oneself in the first place as an objective and social being. “It is not the consciousness of men that determines their being, but, on the contrary, their social being that determines their consciousness,” is probably the best-known quotation from Marx’s writings.

 

Two works ought to be highlighted here, which are among the most famous publications of the modern era: in 1848, shortly before the March Revolution, Karl Marx and Friedrich Engels published the Communist Manifesto (originally: the Manifesto of the Communist Party [Manifest der Kommunistischen Partei]). This political pamphlet proceeds from the assumption that social history was always shaped by class struggles, and that, therefore, the future of a communist society can, likewise, only be generated by a revolution of the burgeoning productive forces of capitalist, industrial society. Here, the bourgeoisie, “i.e., capital,” and the proletariat, “the class of modern workers,” stand in opposition to one other. The aim is unconditional democracy and the abolishment of these class antagonisms: “In place of the old bourgeois society, with its classes and class antagonisms, we shall have an association, in which the free development of each is the condition for the free development of all.” The manifesto ends with the famous words: “Proletarians of all countries unite!” (popularised in English as “Workers of the word, unite!”). Even if it was not yet used during the “German Revolution”, it has been deployed in all later political struggles for freedom and civil wars.

Whereas the Communist Manifesto was an agitational work that, in moving language, ultimately drew up a proper catalogue of demands, it is Marx’s meticulous academic work that flows into Capital. A Critique of Political Economy, his many hours of extracting excerpts in the British Library, which, ultimately, led to his magnum opus of economics. In this book (two further volumes were published posthumously), he lays down his theory and history of capitalist relations of production, distribution and value and combines this with an analysis of the Industrial Revolution and the political events of the 19th century. How did land ownership, wage labour, foreign trade and the global economy relate to one another? How could an “economic law of motion of modern society” be recognised and revealed? If the worker is contractually compelled to sell his labour power as a commodity to the owner of the means of production, then this is the basis of the capitalist system. In this contractual relationship, the worker produces surplus value, though this belongs not to himself, but to the capitalist. According to Marx, the internal logic of this capitalist system dictates that the workers, having become impoverished within it, will, at a certain point, finally overthrow it and take over the means of production themselves.

It would certainly be presumptuous to attribute the texts and work of Karl Marx to his years of study in Berlin. What is clear, however, is that here, in the “Doktorclub”, led by the theologian Bruno Bauer, he got to know and practise critiques of religion and society that – unlike the philosophers he cited at the outset – he actually changed the world with.

DDR

This holds particularly for the GDR, which – just like the other Socialist states up until the Peaceful Revolution – turned his legacy into state doctrine and also honoured it accordingly in public. Thus – unlike in the West of Germany, most notably his home town of Trier, where, other than the memorial to his birthplace, there has only been a Marx statue (donated by the Chinese government) since 2018 – there were countless Karl Marx streets, squares, schools and monuments. The Party Academy of the SED Central Committee, founded in 1946, bore his name; in 1953, the city of Chemnitz was renamed “Karl-Marx-Stadt” (a move that was reversed in 1990), and Leipzig University also bore his name from 1953 until 1990. At all universities and colleges in the Soviet occupation zone, and soon afterwards the GDR, it was decreed that sociological institutes be founded that served the research and dissemination of Marxism (from 1960 onwards, these were renamed institutes or, later, “departments” [Sektionen] of Marxism–Leninism), and, up until the end of the GDR, all students, regardless of their field of study, had to complete a compulsory “Marxist–Leninist foundation course”.

Written Works 

  • Marx/Engels, Historisch-Kritische Gesamtausgabe. Werke. Schriften. Briefe, hg. v. Marx-Engels-(Lenin)-Institut Moskau, Frankfurt und Moskau 1927-1935 [erschienen sind nur 7 Bde. (bis Ende 1848) der Abt. I: Sämtliche Werke und Schriften mit Ausnahme des „Kapital“; und komplett (und „unzensiert“) in 4 Bde. Abt. III: Der Briefwechsel zwischen Marx und Engels] = MEGA1.
  • Marx/Engels, Werke, hg. v. Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, 39 Bde. und zwei Ergänzungsbände, Berlin 1956-1968, und spätere Ergänzungsbände. [Auswahl, ‚parteiliche‘ Vorworte und Sachanmerkungen basierend auf der zweiten russischen Werkausgabe, 1954 ff.; Orthographie modernisiert; fremdsprachige Beiträge übersetzt; die Briefbände enthalten neben dem Briefwechsel Marx-Engels auch die von diesen an Dritte gerichteten Briefe, aber nicht die Gegenbriefe] = MEW.
  • Marx/Engels, Gesamtausgabe, hg. v. den Instituten für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU und beim ZK der SED bzw. (seit 1991) v. d. Internationalen Marx-Engels Stiftung, Berlin 1975 ff. [Alle Texte in den Originalsprachen, mit textkritischem und Sachapparat. I. Abt.: Werke, Artikel, Entwürfe; bis Ende 2017 22 von 32 Bde.; II. Abt.: „Das Kapital“ und Vorarbeiten (komplett in 15 Bde.); III. Abt.: Briefwechsel (jetzt zusätzlich mit den Briefen von Dritten; bisher Bde. 1-13 bis Ende 1865; Bd. 30, Oktober 1889-November 1890; die übrigen Bde. werden nur digital publiziert); IV. Abt.: Exzerpte, Notizen, Marginalien (bisher 14 Bde.; die meisten übrigen Bde. werden nur digital publiziert)] = MEGA2.

References

  • Dath, Dietmar: Karl Marx, Dietzingen 2018.
  • Stedmann Jones, Gareth: Karl Marx. Die Biographie, Frankfurt am Main 2017.
  • Nippel, Wilfried: Karl Marx, München 2018.
  • Sperber, Jonathan: Karl Marx. Sein Leben und sein Jahrhundert [zuerst New York 2013], München 2013.
  • Harstick, Hans-Peter: Marx, Karl, in: Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 6, München 2001, S.645-648.

 

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