Humboldt-Universität zu Berlin

Ernst Morits Martin Horwitz

17.05.1909 - 09.10.1941

Ernst Morits Martin Horwitz wurde am 17. Mai 1909 in Berlin als Sohn des Redakteurs Georg Horwitz und dessen Ehefrau Elsa (geb. Norden) geboren. Er besuchte von 1915 bis 1918 die Vorschule der Kaiser-Friedrich-Schule zu Charlottenburg und von 1918 bis 1926 das Askanische Gymnasium zu Berlin und schließlich von 1926 bis 1928 das Vereinigte Friedrichs- und Humboldt-Gymnasium, von welchem er mit dem Reifezeugnis "gut" entlassen wurde. "Sodann widmete ich mich an den Universitäten Würzburg, Marburg und Berlin dem Studium der Wirtschaftwissenschaften, der Geschichte und der reinen Philosophie", schrieb Ernst Horwitz im Lebenslauf für seine Promotion.1

An der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin studierte er fünf Semester von 1930 bis 1933 und verfasste hier seine Dissertation in seinem Hauptfach Ökonomie mit dem Titel "Aufgaben und Bedeutung der Börsenberichterstattung" und widmete diese seinem Vater.

Am 13. April 1934 schrieb der Dekan der Philosophischen Fakultät an Ernst Horwitz, der damals am Belle-Alliance-Platz 13 (heute Mehringplatz) in Berlin wohnte, dass der "Herr Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Ihre Zulassung zur Promotion als Nichtarier genehmigt".2 Erst nach diesem Schreiben konnte die Dissertation bewertet werden und, nach der mündlichen Prüfung am 10. Mai 1935, die Promotion von Ernst Horwitz erfolgen.3

In der Folgezeit flüchtete Ernst Horwitz aus Deutschland in die Niederlande. Am 1. Februar 1941 wohnten er und seine Frau Anna Horwitz-Kahn (geb. am 18. Januar 1915 in Riga) gemeinsam mit ihrem Kind in der Achillesstraat 70 I in Amsterdam. Ernst Horwitz soll dort als Buchhalter gearbeitet haben.4

Ernst Morits Martin Horwitz Photo

Antwort des Archivs der KZ-Gedenkstätte Mauthausen mit Auszug aus dem Totenbuch, Schriftzeichen: 3.500/1296-IV/7/09 vom 14.12.2009.

Laut Auskunft der KZ-Gedenkstätte Mauthausen starb Ernst Horwitz am 9. Oktober 1941 im Stammlager Mauthausen an "akuter gelber Leberatrophia", wobei kein Vermerk erhalten geblieben ist, wann und wie er ins Konzentrationslager mit der Häftlingsnummer 3072 eingeliefert worden war.5

Seine Frau Anna Horwitz-Kahn wurde am 11. Juni 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet. Das Kind der beiden soll den Zweiten Weltkrieg überlebt haben.6

 

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  1. 1. Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsarchiv zu Berlin, Phil. Fak, 776, S. 44.
  2. 2. Ebd. S. 43
  3. 3. Ebd. S. 46.
  4. 4. www.joodsmonument.nl/person/534972/nl, abgerufen am 28.03.2010.
  5. 5. Schreiben des Archivs der KZ-Gedenkstätte Mauthausen vom 14.12.2009, Schriftzeichen: 3.500/1296-IV/7/09.
  6. 6. www.joodsmonument.nl/person/534971/nl, abgerufen am 28.03.2010.
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