Bereitstellung von Lärchen-Vermehrungsgut mit hoher Qualität und Diversität zur Erhöhung der waldbaulichen Flexibilität
Facts
Plant Sciences
Federal Ministry of Agriculture, Food and Regional Identity
Description
Die Bewirtschaftung von Wäldern ist durch die zunehmende Verschlechterung des Waldzustandes vor besondere Herausforderungen gestellt. Gesamtziel des Vorhabens ist daher die Verbesserung von waldbaulichen Handlungsspielräumen durch die Bereitstellung von Hybridlärchen-Vermehrungsgut. Unser Vorhaben baut auf eine umfangreiche, bereits vorhandene Genotypensammlung auf. Diese soll durch Genotypen mit überdurchschnittlichen wirtschaftlichen Merkmalen, erhöhter Vitalität und Trockenheitstoleranz erweitert werden. Zur vegetativen (Massen-)Vermehrung ausgewählter Kreuzungen/Genotypen wird das biotechnologische Verfahren der somatischen Embryogenese genutzt. Neben der hohen Vermehrungsrate liegt der zentrale Vorteil dieser Alternative für qualitativ hochwertiges Pflanzgut in der Möglichkeit zur Langzeitlagerung und somit Sicherung durch Kryokonservierung. Damit ist eine zielgerichtete, an die Nachfrage angepasste Bereitstellung von Pflanzen möglich. Darauf aufbauend soll ein hochproduktives und teilautomatisiertes Verfahren zur Anzucht von in vitro vermehrtem Pflanzenmaterial etabliert werden und als Routineverfahren in Baumschulbetriebe eingebunden werden. An dieser Stelle ist es von wirtschaftlichem Interesse, den Markt auf die Einführung der angepassten Strategie und das vorteilhafte Vermehrungsmaterial vorzubereiten und durch Öffentlichkeitsarbeit zugänglich zu machen. Von großer Bedeutung für das Vorhaben ist zudem die gezielte Anlage von Klonprüfungen zur Zulassung des Vermehrungsguts. Lange ausstehend und viel gefragt ist eine zuverlässige Möglichkeit zur eindeutigen Identifizierung der Hybridlärchenklone anhand molekularer Marker. Dabei sollen die Vorteile verschiedener Markersysteme miteinander verknüpft werden. Die Marker sollen auf einer bereits initiierten Plattform hinterlegt werden, so dass das komplette Klonspektrum beschrieben ist und auch im Nachhinein eine Erweiterung sowie eindeutige Zuordnung von Probenmaterial für Forschung und Anwendung erfolgen kann. Die Daten sollen mit phänotypischen Charakteristika kombiniert werden, gewonnen durch klassische Evaluierung sowie Hochdurchsatz-Phänotypisierung. Im Rahmen dieses Vorhabens wird also angestrebt, Vermehrungsgut von hoher Qualität und Diversität zu entwickeln, das in seinen phänotypischen und genetischen Eigenschaften umfassend beschrieben und als Voraussetzung für eine Zulassung auf seine Anbaueignung geprüft ist.