Die aktuelle Debatte um das UNESCO-Programm "Immaterielles Kulturerbe" in Deutschland und China

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06/2014  – 08/2014

Description

Die UNESCO-Konvention „Immaterielles Weltkulturerbe“ soll insbesondere der Beachtung und Bewahrung popularer Traditionen dienen und den globalen Austausch über den alltagkulturellen wie wissenschaftlichen Umgang mit ihnen fördern. Dabei sind die historischen Hintergründe wie nationalen Kontexte jeweils sehr unterschiedlich gelagert und die daraus resultierenden kulturpolitischen wie wissenschaftlichen Probleme noch wenig diskutiert. In der Zusammenarbeit mit der CASS in Beijing, die 2009 begonnen wurde, sollen diese Hintergründe und Kontexte nun ausgeleuchtet und verglichen werden. Dabei geht es um Fragen zum generellen Konzept des „Kulturerbes“, um die jeweiligen Verständnisse etwa von „Volkskultur“ und „Kollektivem Gedächtnis“, um unterschiedliche Strategien der Produktion und Reflexion von „Tradition“, auch um staatliche Einflüsse und ethnische Markierungen. Insbesondere aber soll der intensive Zusammenhang von Kultur und Ökonomie dabei untersucht werden im Kontext etwa von lokal-regionalen Identitätspolitiken, von politisch-wissenschaftlichen Zertifizierungspolitiken und vor allem von Tourismusindustrien. Der Gastaufenthalt von Prof. Dr. An in Berlin soll diese Zusammenarbeit wissenschaftlich wie „diplomatisch“ vertiefen helfen.