SFB 640 I: Identity Politics and National Representations: Armenia on the Way to Europe? (TP B 4)
Facts
DFG Collaborative Research Centre
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Description
Anhand von Praktiken und Inszenierungen des Nationalen in öffentlichen wie privaten Räumen soll nachvollzogen werden, welche Strategien, aber auch Ordnungsvorstellungen und Werthorizonte hinter den verschiedenen Repräsentationen stehen. Dabei stellt sich die Frage, auf welches kulturelle Repertoire bei der Formulierung von Eigen- und Fremdbildern in der Diaspora und im armenischen homeland zurückgegriffen wird. Hierfür ist nicht nur zu klären, welche Rolle Religion, Sprache und Herkunft in konkurrierenden Konstruktionen nationaler Identität spielen. Darüber hinaus stellt der Einfluss, den Ethnizität sowie die Erinnerung an Massenvertreibung, Sozialismus und Krieg auf den polyphonen Dialog zwischen den unterschiedlichen Akteuren haben, einen zentralen Aspekt der Analyse dar. Wie Repräsentationen armenischer Indentität durch verschiedene Akteure produziert, wahrgenommen und variiert werden, wird mittels ethnologischer und historischer Zugangsweisen untersucht. Dabei sollen nicht nur die jeweiligen Positionen von Angehörigen der Diaspora und lokaler armenischer Eliten betrachtet werden. Ferner ist die gegenseitige Beeinflussung dieser Gruppen sowie ihr jeweiliges Verhältnis zu Armeniens Nachbarstaaten Gegenstand der Untersuchung. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen einen Beitrag zur Theorie des Transnationalismus, nation building sowie der Geschichtspolitik in Transformationsgesellschaften leisten.