Bluma Zeigarnik
Psychologin und Neuropsychologin
1901
Bluma Gerstein wird in Prinai (Litauen) in die Familie des Kaufmanns Wolf und Ronya Gerstein geboren. 1919 heiratet sie Albert Ya. Zeigarnik (1900-1940).
1922
Beginn des Studiums an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität, sie besucht die Vorlesungen der Gestaltpsychologen Wolfgang Köhler, Max Wertheimer, Kurt Lewin und des Pädagogen Eduard Spranger.
1927
promoviert sie bei Kurt Lewin. Ihre Dissertation wird unter dem Titel „Das Behalten erledigter und unerledigter Handlungen“ veröffentlicht. Mit dem hier beschriebenen und später nach ihr benannten Zeigarnik-Effekt wird sie weltweit berühmt. Bluma Zeigarnik konnte zeigen, dass unerledigte Handlungen bis zu 90% besser behalten werden als erledigte. Der Zeigarnik-Effekt gehört heute zum Grundwissen eines jeden Psychologen und wird z. B. in der Werbung und in den Medien häufig genutzt. Bluma Zeigarnik arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Berlin.
1931
zieht mit ihrem Mann, der bis dahin an der TH Berlin studierte, nach Moskau. Ihr Mann bekommt eine Stelle im Ministerium für Außenhandel. Bluma Zeigarnik arbeitet in Moskau als wissenschaftliche Mitarbeiterin auf den Gebieten der medizinischen Psychologie und klinischen Neuropsychologie. Zusammenarbeit mit Lev Vygotskij und mit Aleksandr Luria. 1934 wird Sohn Juri, 1939 Sohn Vladimir geboren. Ihr Mann wird 1940 Opfer der Stalinschen Repressalien. Er wird unter falschen Anschuldigungen verhaftet, verurteilt und erschossen. Bluma Zeigarnik helfen ihre Arbeitskollegen.
1943
Bluma Zeigarnik ist von 1943 -1950 und 1957-1967 Leiterin einer Abteilung am Institut für Psychologie in Moskau.
1965
An der Lomonosov-Universität Moskau, an der sie seit 1953 arbeitet, wird sie Professorin, 1967 Professorin mit eigenem Lehrstuhl; 1969 und 1980 weilt sie in London bzw. Leipzig zu internationalen Kongressen.
1983
Sie erhält den Lewin-Gedächtnis-Preis der Society for the Psychological Study of Social Issues.
1988
Bluma Zeigarnik stirbt in Moskau.