Katharina Boll-Dornberger
Physikerin und Professorin
1909
Katharina Schiff wird in Wien als Tochter des Universitätsprofessors Walter Karl und Alice Friederike Schiff geboren.
1928
Studium der Physik und Mathematik in Wien und Göttingen.
1934
Nach der Promotion in Wien wird sie wissenschaftliche Assistentin im 1. Chemischen Universitätslaboratorium bei Prof. Philipp Gross.
1937
Auf Grund ihrer jüdischen Herkunft und ihrer Mitgliedschaft in der KPD flüchtet sie nach England. Sie ist in unterschiedlichen Instituten als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig, u.a. bei Prof. John D. Bernal, und wirkt an der Aufklärung der Struktur des Insulin-Moleküls mit.
1939
Mit Hilfe von Stipendien kann sie bei Prof. Nevill F. Mott und später bei Prof. Dorothy Hodgkin-Crowfoot wissenschaftlich arbeiten. Sie heiratet Paul Dornberger, ihre zwei Söhne werden 1943 und 1946 geboren.
1946
Katharina Dornberger kommt mit ihrer Familie nach Deutschland. Zunächst lehrt sie als Dozentin für Physik und Mathematik an der Hochschule für Baukunst in Weimar und geht anschließend nach Berlin (Ost).
1948
Leiterin des Laboratoriums für Kristallstrukturanalyse der Abteilung Biophysik am Institut für Medizin und Biologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin-Buch.
1951
Sie gründet die selbstständige Arbeitsstelle für Kristallstrukturanalyse. 1952 heiratet sie den Mathematiker Dr. Ludwig Boll.
1953
Habilitation an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1954 bis 1956 nebenamtliche Dozentur.
1956
Sie wird Professorin mit Lehrauftrag, erst 1960 Professorin mit vollem Lehrauftrag an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Humboldt- Universität.
1958
Dank ihrer Durchsetzungskraft entsteht das Institut für Strukturforschung. Katharina Boll-Dornberger ist bis 1968 die Direktorin.
1970
Emeritierung und Berufung zur ordentlichen Professorin für Spezialgebiete der Physik. Sie arbeitet in Teilzeit weiter.
1981
Katharina Boll-Dornberger stirbt in Berlin.