Krafttraining im Nachwuchsleistungssport
Facts
Description
Bis in die 1990-iger Jahre ging man insbesondere noch in Deutschland davon aus, dass ein Kraft-training mit Kindern und Jugendlichen nur geringe bis keine Effekte erwarten lässt und zu Schädi-gungen des kindlichen bzw. jugendlichen Organismus führen kann. Die aktuelle und v. a. internatio-nale Literatur weist indes eine Vielzahl von Studien auf, die belegen, dass ein altersgerechtes und adäquat durchgeführtes Krafttraining bei gesunden und kranken Kindern und Jugendlichen leis-tungssteigernde Effekte hervorruft und keine Schädigungen des aktiven und passiven Bewegungs-apparates zur Folge hat. Auch im Anwendungsfeld Nachwuchsleistungssport ist die Relevanz des Krafttrainings unbestritten, jedoch sind seine leistungssteigernden sowie präventiven Qualitäten bis-her noch weitestgehend unerforscht. Unklar sind sowohl die grundlegenden biologischen Anpas-sungsprozesse durch Krafttraining in den verschiedenen Entwicklungsphasen von Heranwachsen-den im Nachwuchs(leistungs)sport als auch die trainingsmethodischen Ableitungen (Gestaltung des Belastungsgefüges) für ein leistungsorientiertes Krafttraining im Kindes- und Jugendalter in den ver-schiedenen Sportarten.
Daher bestehen die Ziele des vorliegenden Projektantrages in […]:
1. Entwicklung und Evaluation praxisrelevanter sportart- bzw. sportartgruppenspezifischer Kraft-trainingsprogramme unter Berücksichtigung des Geschlechts, des Reifestadiums und des Leistungszustandes sowie allometrischer Verhältnisse, immunologischer- und orthopädischer Status.
2. Rekonstruktion und Reflexion des Expertenwissens erfahrener und erfolgreicher Trainer1 im Nachwuchsleistungssport sowie der Integration darin enthaltenen (innovativen) Fach-, Pro-zess- und Deutungswissens in weiterführende trainingswissenschaftliche Analysen.
3. Generierung von Belastungsnormativen für die effektive Durchführung sportartübergreifender und sportart- bzw. sportartgruppenspezifischer Krafttrainingsprogramme und deren Charakte-risierung.
4. Bewertung der Effekte individueller Prädispositionen (immunologischer-, orthopädischer Sta-tus und psychischer Variablen) auf die erreichten biologischen Adaptationen und Leistungs-steigerungen im Rahmen spezifischer Krafttrainingsprogramme.
5. Prüfung von Messverfahren auf Validität und Reliabilität unter Berücksichtigung der vier Ebe-nen der Leistungsdiagnostik sowie deren Weiterentwicklung für den Einsatz im Feld und La-bor.
6. Generierung von kommunikativ-organisatorischen Wissens- und Informationstransfer der ge-wonnenen Projekterkenntnisse in die Trainingspraxis.
Project manager
09/2014 - 08/2019
Prof. Dr. Adamantios Arampatzis
- Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät
- Institut für Sportwissenschaft