Humboldt-Universität zu Berlin

Eilhard Mitscherlich

* 07.01.1794 Neuende bei Jever, † 28.08.1863 Schöneberg bei Berlin
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Abb.: Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsbibliothek
  • 1822 ao. Professor für Chemie in Berlin

    1822 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin

    1825 Professor für Chemie in Berlin

    1842 Träger des  Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Kunst

Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1854/55

 

Im Alter von 17 Jahren verließ Eilhard Mitscherlich das friesische Jeverland und begann 1811 in Heidelberg Geschichte und orientalische Sprachen zu studieren. Zwei Jahre danach ging er nach Paris, um seine Studien in der persischen Sprache zu vertiefen. Damit er als Schiffsarzt in den Orient reisen konnte, begann Mitscherlich 1817 in Göttingen Medizin zu studieren und besuchte dabei auch Vorlesungen zur Physik und Chemie. Seine chemischen Studien bei Friedrich Stromeyer fesselten Mitscherlich so, dass er sich verstärkt den Naturwissenschaften zuwandte. Daneben setzte er seine Studien der persischen Sprache fort und wurde 1814 mit einer Dissertation über das Geschichtswerk des Persers Mirchand promoviert.

Im Frühjahr 1818 ging er nach Berlin, um seine medizinischen Kenntnisse an der Charité zu vervollständigen. Hier wurde er von dem Botaniker und Chemiker Heinrich Link gefördert, der Mitscherlich auch gestattete, sein Privatlaboratorium für chemische Arbeiten zu benutzen. Dort entdeckte er 1818 bei Untersuchungen über Salze der Phosphor- und Arsensäure, dass deren Kristallform nahezu identisch ist. Die Isomorphie, die Erscheinung, dass chemisch verschiedenartige Stoffe die gleiche Kristallform aufweisen, war entdeckt. Die Gesetze der Isomorphie verwendete er zur Ableitung von Atomgewichten. Drei Jahre nach der Ent­deckung der Isomorphie beobachtete er eine Polymorphie bestimmter chemischer Verbindungen, d. h. dass derselbe chemische Stoff in verschiedenartigen Kristallformen vorkommen kann. Seine Forschungsergebnisse wurden grundlegend für die spätere Farbindustrie.

Den Ruf der Friedrich-Wilhelms-Universität nach Berlin erhielt Mitscherlich als Professor für Chemie im Jahre 1825.

Als Lehrer wirkte er außer durch seine fesselnden Experimentalvorlesungen vor allem durch sein didaktisch hervorragendes zweibändiges "Lehrbuch der Chemie" (1829–1830), das erstmals mit genauen Abbildungen im Text selbst versehen war und zahlreiche Auflagen erlebte.

 

 

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