August Boeckh
* 24.11.1785 Karlsruhe, † 03.08.1867 Berlin

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1811 Professor für klassische Philologie in Berlin
1814 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
1842 Mitglied der Friedensklasse des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste
Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1825/26
1830/31
1837/38
1846/47
1859/60
August Boeckh studierte ab 1803 zunächst in Halle Theologie, wechselte jedoch, beeinflusst vom Altphilologen Friedrich Wolf, zur Philologie. 1806 promovierte er über antike Musik und wurde nach einer ersten Professur der Philologie in Heidelberg 1811 Professor in Berlin – Boeckh gehörte zu den ersten Professoren der 1810 neu gegründeten Universität. In Berlin, wo er seine gesamte weitere berufliche Laufbahn verbringen sollte, hielt er 120 Semester durchgehend Vorlesungen, bekleidete sechsmal das Amt des Dekans, fünfmal das des Rektors. Acht offizielle Universitätsreden hielt Boeckh, von denen stellvertretend die von 1853 "Über die Wissenschaft, insbesondere ihr Verhältnis zum Praktischen und Positiven" genannt sei. Ein weiteres Hauptwerk ist die "Enzyklopädie und Methodologie der philologischen Wissenschaften" von 1877.
Er gilt als bedeutendster Schüler von Wolf, dessen Altertumswissenschaft er weiterführte, u. a. in der einführenden Vorlesungsreihe "Enzyklopädie der Philologie".
Seit 1815 arbeitete Boeckh am "Corpus Inscriptionum Graecarum" und begründete die wissenschaftliche griechische Epigrafik. Ziel der Arbeit war es, alle bekannten antiken Inschriften zu sichten und neu nach geografischen Räumen, statt nach Gattungen, zu gliedern.
Boeckh vertrat in seiner Forschung einen Blick auf das Altertum in seiner Gesamtheit. Indem er sich nicht auf die Ausgaben von antiken Texten konzentrierte, gab er der Philologie eine neue Richtung. Er interessierte sich für Ökonomie, Staatswesen, Politik und Verkehr. So erforschte er die Maßeinheiten des Altertums im Mittelmeerraum in der 1838 erschienenen Publikation "Metrologische Untersuchungen über Gewichte, Münzfuße und Maße des Altertums". Die Untersuchungen zur Finanzverwaltung Athens veröffentlichte er 1817 in der Publikation "Die Staatshaushalte der Athener".
Die Lehrerausbildung in seinem Fach förderte er mit Gründung des "Philologischen Seminars" im Jahre 1814.
- Weitere Informationen im Katalog der wissenschaftlichen Sammlungen
- "Philolaos des Pythagoreers Lehren – nebst den Bruchstücken seines Werkes" (1819)
- Rede zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Seiner Majestät des Königs Friedrich Wilhelm des Vierten in der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (15. October 1843)
- Ernst Vogt: "Das Werk August Böckhs als Herausforderung für unsere Zeit" / Axel Horstmann: "Wozu Geisteswissenschaften? Die Antwort August Boeckhs" - Vorträge (24. November 1997)
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