Georg Wilhelm Friedrich Hegel
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1801 Privatdozent
1805 ao. Professor für Philosophie in Jena
1816 Professor für Philosophie in Heidelberg
1818 Professor für Philosophie in Berlin
Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin
1829/30
Als Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1818 auf Betreiben des preußischen Kultusministers von Altenstein als Nachfolger Fichtes an die Berliner Universität berufen wurde, hatte er zuvor bereits an einer Vielzahl anderer Stätten gewirkt und durch die Veröffentlichung von Werken wie der "Phänomenologie des Geistes" von 1806 oder "Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften" aus dem Jahre 1817 große Reputation erworben.
Der aus einer alten Beamten- und Theologenfamilie stammende Hegel hatte 1788 an der Universität Tübingen sein Studium aufgenommen und lernte im Tübinger Stift u. a. Hölderlin und Schelling kennen, mit denen er sich rege über philosophische wie politische Themen austauschte. Nach Jahren der Hauslehrertätigkeit erlaubte ihm eine Erbschaft, seine akademische Karriere wieder aufzunehmen. Er ging 1801 an die Universität Jena, wo zu dieser Zeit Schelling wirkte, mit dem zusammen er das "Kritische Journal der Philosophie" herausgab. 1805 wurde Hegel auf Empfehlung Goethes und Schellings zum außerordentlichen Professor ernannt. Nach Stationen in Bamberg und Nürnberg erhielt er 1816 einen Ruf nach Heidelberg, wo er jedoch nur kurz weilte.
In seiner Berliner Zeit widmete sich Hegel vor allem dem Ausbau seiner Vorlesungen. Seine Lehrveranstaltungen hatten großen Zulauf und zogen über das universitäre Umfeld hinaus Zuhörer an. 1820/21 war Hegel Dekan der Philosophischen Fakultät und wurde 1829 zum Rektor gewählt. Zugleich war er während seiner Rektoratszeit Regierungsbevollmächtigter an der Universität. Hegel erlag 1831 einer Krankheit – die offizielle Diagnose lautete Cholera – und wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof (neben Fichte) begraben.
Die enorme Nachwirkung der objektiv-idealistischen Philosophie Hegels liegt insbesondere in seiner Berliner Zeit begründet. Zugleich trug Hegel wesentlich dazu bei, die Berliner Universität zum Mittelpunkt der philosophischen Forschung und Lehre im deutschsprachigen Raum zu machen.
- Weitere Informationen im Katalog der wissenschaftlichen Sammlungen
- Friedrich Harms: "Zur Erinnerung an Georg Wilhelm Friedrich Hegel" - Vortrag, gehalten in der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (3. Juni 1871)
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