Rudolf Virchow

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1846 Prosektor an der Charité in Berlin
1848 Professor für pathologische Anatomie in Würzburg
1856 Professor für Pathologie sowie Prosektor der Charité in Berlin
1880 Mitglied des Deutschen Reichstages
Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1892/93
Rudolf Virchow studierte ab 1839 Medizin an der Berliner Militärärztlichen Akademie, die begabte Studenten auf Staatskosten zu Heeresärzten ausbildete. 1843 wurde er an der Militärärztlichen Akademie promoviert und begann dort als Pathologe zu arbeiten. Nach seiner Habilitation 1847 gründete Virchow mit Benno Reinhardt das "Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medicin", das bis heute, inzwischen als "Virchows Archiv", in über 450 Bänden erschienen ist. In dieser Zeitschrift hat er bedeutende Artikel zur pathologischen Anatomie veröffentlicht. Seine 1858 veröffentlichte Theorie der Zellularpathologie, die besagt, dass Krankheiten auf Störungen der Körperzellen basieren, stellt einen Wendepunkt in der Geschichte dieser Disziplin dar. Diese Erkenntnis brachte ihm Weltruhm ein.
1848 beteiligte sich Virchow als Republikaner aktiv an der Märzrevolution. Seine Stellung in Berlin wurde unhaltbar. Die Universität Würzburg hat Virchow umgehend auf den Lehrstuhl für Pathologie berufen. 1856 kehrte er nach Berlin zurück und übernahm die Professur für Pathologie sowie seine alte Stellung als Prosektor an der Charité. Zum Antritt seines Rektoratsjahres an der Berliner Universität sprach er 1892 über das "Lernen und Forschen".
Virchow arbeitete auch als praktischer Hygieniker. Obligatorische Trichinenkontrollen führte er in Preußen ein, des Weiteren sorgte er für den Bau eines hygienischen Schlachthofs für Berlin sowie für Markthallen, die einer Kontrolle unterlagen. Gemeinsam mit James Holbrecht war Virchow ab 1870 an dem Bau einer zentralen Trinkwasserversorgung und der Kanalisation beteiligt. Über Radialsysteme, die zu Rieselfeldern außerhalb der Stadt führten, lief die Entwässerung der Stadt. Das war damals die sauberste Lösung der Abwasserbeseitigung.
Als Freund und Förderer von Heinrich Schliemann und Franz Boas nahm er 1879 an den Troja-Grabungen teil. Es folgte 1888 gemeinsam mit Schliemann eine Expedition nach Ägypten.
- Weitere Informationen im Katalog der wissenschaftlichen Sammlungen
- Dissertation "De Rheumate Praesertim Corneae" (1843)
- "Lernen und Forschen" – Rede beim Antritt des Rektorats an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (15. Oktober 1892)
- "Die Gründung der Berliner Universität und der Uebergang aus dem philosophischen in das naturwissenschaftliche Zeitalter" – Rede in der Aula der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (3. August 1893)
- Die Eröffnung des Pathologischen Museums der Königlichen Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin (27. Juni 1899)
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