Hermann von Helmholtz
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1848 Anatomielehrer an der Berliner Akademie der Künste
1870 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
1871 Professor für Physik in Berlin
1888 Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin
Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1877/78
Der junge Helmholtz wollte eigentlich Physik studieren, da die Naturwissenschaften jedoch als Fächer der brotlosen Kunst galten, studierte er Medizin in Berlin. Durch seine Experimente lernte er 1845 den Physiker Heinrich Magnus kennen. Zur Gruppe um Magnus gehörten die Mediziner Ernst Magnus und Emil Du Bois-Reymond, der Leutnant der Artillerie Werner von Siemens und der Mechaniker Johann Halske. Sie waren 1845 die Initiatoren zur Gründung der "Physikalischen Gesellschaft zu Berlin" sowie der Zeitschrift "Fortschritte der Physik". Helmholtz gelangte durch Untersuchungen zur Gärung, Fäulnis und der Wärmeproduktion von Lebewesen zur Formulierung des Gesetzes von der Erhaltung der Energie.
1849 erhielt er einen Ruf als Professor nach Königsberg. Dort widmete er sich den Sinnesorganen Auge und Ohr und entwickelte den Augenspiegel zur Betrachtung des Augenhintergrundes. Durch Vermittlung von Alexander von Humboldt übernahm er den Lehrstuhl für Physiologie 1851 in Bonn. Es folgte eine Professur in Heidelberg und im Jahre 1870 trat er die Nachfolge von Heinrich Gustav Magnus in Berlin an. Der Ruf der Berliner Universität erfolgte auf den Lehrstuhl für Physik, weil Helmholtz sich in den letzten Jahren mehr mit Physik als mit Physiologie befasst hatte.
Zu seinen herausragenden Leistungen gehören drei Abhandlungen über die "Thermodynamik chemischer Vorgänge" (1882/83). Hier wandte er die Hauptsätze der Thermodynamik auf die Elektrochemie an und führte den Begriff der Freien Energie ein. Durch die Freie Energie lässt sich voraussagen, ob eine chemische Reaktion nach Gesetzen der Thermodynamik möglich ist. Helmholtz war einer der Initiatoren für die Gründung der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt und ab 1888 ihr erster Präsident. Die vielen Neuerungen in der Elektrotechnik und der Messung von Strommengen verlangten eine einheitliche Normung. Helmholtz galt schon damals als einer der größten, vielseitigsten Denker und Forscher in Deutschland.
- "Über die Erhaltung der Kraft" – eine physikalische Abhandlung, vorgetragen in der Sitzung der physikalischen Gesellschaft zu Berlin (1847)
- "Über die Wechselwirkung der Naturkräfte und die darauf bezüglichen neuesten Ermittelungen der Physik" – ein populär-wissenschaftlicher Vortrag (7. Februar 1854)
- "Über die akademische Freiheit der deutschen Universitäten" – Rede beim Antritt des Rektorats an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (15. Oktober 1877)
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