Humboldt-Universität zu Berlin

Karl Gotthelf Jakob Weinhold

* 26.10.1823 Reichenbach (Schlesien), † 15.08.1901 Bad Nauheim
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  • 1849 Professor der Germanistik in Breslau

  • 1850 Professor der Germanistikin Krakau

  • 1851 Professor der Germanistikin Graz

  • 1861 Professor der Germanistikin Kiel

  • 1876 Professor der Germanistikin Breslau

    1889 Professor für Germanistik in Berlin

  • 1889 ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften

Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1893/94

 

Der Sohn eines Pastors studierte ab 1842 Germanistik und Philosophie an den Universitäten Breslau und Berlin und wurde 1846 in Halle promoviert. Dort habilitierte Weinhold sich auch 1847 und trat 1849 seine erste Professur in Breslau an. Es folgten weitere Stationen an verschiedenen Universitäten, wo er teilweise auch germanistische Seminare gründete und das Amt des Rektors bekleidete (1870–1872 Rektor in Kiel, 1879–1880 Rektor in Breslau). 1899 siedelte er nach Berlin über, wo er noch einige Jahre als Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin wirkte.

Seine Antrittsrede als Rektor, in der er sowohl eine Verortung seines Fachs wie auch der Berliner Universität unternahm, trug den programmatischen Titel "Die Beziehungen der germanischen Philologie zur Geschichte der Berliner Universität und zur Wissenschaft überhaupt".

Weinholds wissenschaftliches Schaffen stand in der Tradition Wilhelm Grimms und Karl Lachmanns und erstreckt sich auf zahlreiche Felder der Germanistik. So verfasste er etwa für die Begründung des Fachs bedeutende theoretische Abhandlungen, wie die Schriften "Über die deutsche Rechtschreibung" (1852) oder die "Über deutsche Dialectforschung (1853), deren Postulate er in seiner "Grammatik der deutschen Mundarten" (1863) und in der "Bairischen Grammatik" (1867) verwirklichte. In seiner Berliner Zeit befasste er sich vor allem mit den Themen Syntax und Lexikologie.

Auch auf dem Gebiet der Kulturgeschichte und Volkskunde hat Weinhold große Wirkung entfaltet. So verdankt ihm die Volkskunde entscheidende Anregungen durch Schriften, wie "Geschichte der deutschen Frauen in dem Mittelalter" und insbesondere seine Sammlung "Weihnachtsspiele und Lieder aus Süddeutschland und Schlesien" (1870). Weinhold war bis zu seinem Tod Herausgeber der von ihm begründeten "Zeitschrift des Vereins für Volkskunde". Sein umfangreicher wissenschaftlicher Nachlass wurde nach seinem Tod der Akademie der Wissenschaften übergeben.

 

 

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