Bundesfinanzminister Peer Steinbrück liest Harry Graf Kessler
Am 14. November 2007 werden Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD)
und Karin Hempel-Soos (Haus der Sprache und Literatur) im Audimax der
Humboldt-Universität zu Berlin aus den Tagebüchern und anderen
Dokumenten von Harry Graf Kessler lesen.
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr 30. Veranstaltungsort ist das
Audimax der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, 10117
Berlin.
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sagte kürzlich in seiner Rede zur
Eröffnung der Frankfurter Buchmesse folgendes über Harry Graf Kessler:
"Ich denke da nur an Harry Graf Kessler - um ein Beispiel
herauszugreifen -, einen klassischen Bourgeois, der sich vom
Nationalchauvinisten im Kaiserreich zu einem der prominentesten
liberalen Pazifisten in der Weimarer Republik gewandelt hat. Es sind
gebrochene Biografien wie diese, die Politiker dazu bringen können,
sich selber zu reflektieren, in Vielem gelassener zu sein, die nötige
Distanz zu gewinnen zum politischen Geschäft mit seinen Eitelkeiten,
Überzogenheiten, Ritualen, Hysterien und Inszenierungen."
Harry Graf Kessler wurde 1868 als Sohn eines Hamburger Bankiers und
einer irischen Adeligen geboren und wuchs in Paris, London und Hamburg
auf. 1903 wurde er Direktor des Großherzoglichen Museums für Kunst und
Kunstgewerbe in Weimar. Mit dem Ersten Weltkrieg, den Kessler zunächst
begrüßt, verlagern sich seine Interessensschwerpunkte auf den
politischen Bereich. Er entwickelt Ideen zu einem Völkerbund und wird
kurzzeitig Präsident der Deutschen Friedensgesellschaft. 1933 kehrt
Kessler nach Warnungen durch Freunde nicht mehr nach Deutschland
zurück. Sein unvollendetes Memoirenwerk basiert auf seinen Tagebüchern,
die er von 1880 bis 1937, dem Jahr, in dem Kessler starb, fast
lückenlos führte.
Christine Schniedermann
Pressesprecherin des Präsidenten
Humboldt-Universität zu Berlin
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