Tenure-Track

Das Tenure-Track-Modell der Humboldt-Universität zu Berlin eröffnet exzellenten Wissenschaftler*innen bereits in einer frühen Karrierephase eine attraktive Perspektive und optimale Entwicklungschancen auf dem Weg zur Lebenszeitprofessur.

Das bietet Ihnen die Tenure-Track-Professur

  1. Unabhängigkeit in Forschung und Lehre: Auf einer Tenure-Track-Professur können Sie bereits in einem frühen Stadium Ihrer wissenschaftlichen Karriere selbstständig forschen und lehren. Sie erhalten hierfür eine angemessene Ausstattung.
  2. Eine verlässliche Karriereperspektive: Die Tenure-Track-Professur ist zunächst auf sechs Jahre befristet, beinhaltet aber die verbindliche Aussicht auf die Übertragung einer dauerhaften Professur im Fall der positiven Evaluation. Die Wertigkeit der Anschlussposition steht bereits mit der Ausschreibung fest.
  3. Klare Anforderungen und transparente Leistungsbewertung: Bereits bei der Berufung werden klare Leistungsanforderungen definiert, die für die Übernahme auf eine Lebenszeitprofessur zu erfüllen sind. Im Rahmen der Tenure-Evaluierung wird allein anhand dieser Kriterien und unter externer Beteiligung geprüft, ob die Voraussetzungen für die unbefristete Professur erfüllt wurden.
  4. Attraktive Entwicklungsmöglichkeiten: Tenure-Track-Professor*innen werden während der gesamten Tenure-Track-Phase durch ein Mentoring in ihrer wissenschaftlichen Entwicklung begleitet und durch Beratungs- und Weiterbildungsangebote gezielt in Ihrer Karriereplanung unterstützt.
  5. Familienfreundliche Arbeitsbedingungen: Tenure-Track-Professuren werden bei Geburt oder Adoption eines oder mehrerer Kinder verlängert. Die Betreuungszeiten werden bei der Tenure-Evaluierung berücksichtigt.

Tenure-Track-Verfahren

Die Humboldt-Universität fördert aktiv wissenschaftlichen Nachwuchs durch Tenure-Track-Professuren. Seit 2005 bietet sie die Tenure-Option an, und seit 2018 hat sie den Tenure-Track in allen Fakultäten eingeführt. Das Bund-Länder-Programm unterstützt dieses Vorhaben mit 24,5 Millionen Euro für 26 Professuren. Dies stärkt die wissenschaftliche Selbständigkeit und erhöht die internationale Attraktivität. Ein Ziel ist es, 50 Prozent der Lebenszeitprofessuren mit Frauen zu besetzen. Erfahren Sie mehr über die einzelnen Phasen im Tenure-Track verfahren.

Verlauf

Tenure-Board

Das Tenure-Board der Humboldt-Universität berät das Präsidium disziplinübergreifend und überwacht die Einhaltung der Qualitätsstandards in Tenure-Track-Verfahren.

Mitglieder

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

“Tenure-Track” beinhaltet die Aussicht, nach erfolgreicher Bewährung auf einer zeitlich befristeten Stelle eine unbefristete Anstellung (tenure) zu erhalten.

Das aus dem US-amerikanischen Bildungssystem entlehnte Modell der Tenure-Track-Professur regelt das Verfahren der Berufung auf ein befristetes Beschäftigungsverhältnis und der Übernahme auf eine Lebenszeitprofessur nach erfolgreicher Tenure-Evaluierung.

An der Humboldt-Universität werden zunächst auf sechs Jahre befristete Juniorprofessuren und befristete W2-Professuren mit einem „echten“ Tenure-Track ausgeschrieben. Das bedeutet, dass Tenure-Track-Professor*innen damit bereits bei Stellenantritt die verbindliche Aussicht erhalten, dass sie nach erfolgreicher Bewährungsphase unmittelbar auf eine unbefristete Professur übernommen werden. Die Entscheidung über die Entfristung wird im Rahmen der Tenure-Evaluierung allein anhand der bei Berufung vereinbarten Leistungsanforderungen gefällt.

Die Tenure-Track-Professur richtet sich an exzellente Wissenschaftler*innen, insbesondere in einem frühen Karrierestadium. Übergänge aus anderen Karrierewegen zur Professur sind möglich.

Gemäß §100, §102a und §102c des Berliner Hochschulgesetzes sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abgeschlossenes Hochschulstudium, die pädagogische Eignung sowie die Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, in der Regel durch die herausragende Qualität einer Promotion, vorzuweisen.

  • Bei Juniorprofessuren dürfen im Regelfall nicht mehr als sechs Jahre zwischen der letzten Prüfungsleistung der Promotion und der Bewerbung liegen.

  • Bewerber*innen auf eine Tenure-Track-Professur sollen nach der Promotion die Universität gewechselt haben oder mindestens zwei Jahre außerhalb der Humboldt-Universität wissenschaftlich tätig gewesen sein.

  •  Zusätzliche wissenschaftliche Leistungen dürfen zum Zeitpunkt der Berufung noch nicht vorliegen (§ 102a BerlHG).

Bewerbungen sind unter Angabe der Kennziffer an die Dekanin bzw. den Dekan der Fakultät zu richten, an welcher die Professur zu besetzen ist. Die einzureichenden Unterlagen (i.d.R. tabellarischer Lebenslauf, Zeugnisse, Schriftenverzeichnisse, ggf. Exposé zur Professur, ggf. Lehrkonzept) und Kontaktdaten sind in der Stellenausschreibung aufgeführt.

Berufene schließen mit der Universität eine Berufungsvereinbarung ab, in der die konkreten Leistungsanforderungen, welche in der befristeten Tenure-Track-Phase zu erbringen sind, aufgelistet werden. Grundlage ist der Rahmenkatalog der Leistungsanforderungen für die Tenure-Evaluierung, auf deren Basis die Berufungskommission im Laufe des Berufungsverfahrens die professurspezifischen Kriterien auswählt und weiter spezifiziert. Bei Erfüllung der festgelegten Kriterien und der sonstigen Einstellungsvoraussetzungen, deren Erreichen im Rahmen der Tenure-Evaluierung festgestellt werden, wird die Professorin bzw. der Professor auf eine unbefristete Professur übernommen.

Berufung auf eine Juniorprofessur

In Berlin ist die Berufung auf eine Juniorprofessur nur noch mit fester Anschlusszusage (Tenure-Track) auf eine Lebenszeitprofessur möglich. Dies ist so im Berliner Hochschulgesetz festgelegt (siehe §101, §102, §102a, §102b, §102c).