Presseportal

Gesellschaftliche Verantwortung: Zentrale Herausforderung für Unternehmen

Internationale Experten fordern bessere statt mehr staatliche Regulierung

Die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung (Corporate Social Responsibility, CSR) ist eine der wesentlichen Herausforderungen für global agierende Unternehmen. Um dieser Verantwortung angesichts des verschärften internationalen Wettbewerbs besser gerecht werden zu können, benötigen die Unternehmen global verlässliche Rahmenbedingungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Dies ist die wichtigste Erkenntnis von über 500 Wissenschaftlern und Experten aus 35 Ländern anlässlich der „3. Internationalen CSR-Konferenz“ der Humboldt-Universität zu Berlin, die am 10. Oktober zu Ende ging.

Eine zentrale Forderung der Konferenz ist daher mehr Qualität statt Quantität staatlicher Regulierungen. Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik wurden aufgefordert, in zentralen Fragen, wie zum Beispiel dem Klimaschutz, der Armuts- und Korruptionsbekämpfung, stärker zusammen statt gegeneinander zu arbeiten.

Insgesamt waren sich die Experten einig, dass sich CSR zunehmend zu einem integralen Bestandteil der strategischen Unternehmensführung entwickelt. Insbesondere die Reputationsvorteile als verantwortungsvolles Unternehmen bilden einen entscheidenden Faktor im „war for talents“. Gefordert wurde daher, das Thema CSR wesentlich stärker in das Curriculum der Wirtschaftswissenschaften und anderer Fachrichtungen zu integrieren.

In sechs Plenarsitzungen und über 40 Arbeitsgruppen widmeten sich international führende Wissenschaftler und Praktiker, unter ihnen der Wirtschaftsnobelpreisträger Professor Michael Spence von der renommierten amerikanischen Stanford Universität, drei Tage intensiv den zentralen Fragestellungen der Globalisierung. Dabei wurden insbesondere die Perspektiven der so genannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland,
Indien und China einbezogen.

Die von Professor Joachim Schwalbach vom Institut für Management der Humboldt-Universität organisierte Konferenz verfolgte das Ziel, die wichtigsten fachlichen Trends zur nachhaltigen, verantwortungsvollen und guten Unternehmensführung im globalen Maßstab zu identifizieren. „Wir wollen anwendungsorientierte Lösungsvorschläge für eine sich zunehmend globalisierende Welt und Wirtschaft entwickeln, die sowohl für die Gesellschaft als auch für die Wirtschaft gleichermaßen nützlich sind “, erläutert Schwalbach.

Zum Abschluss der Konferenz am Freitag betonte Professor Schwalbach: „Über 120 hochwertige wissenschaftliche Papiere und die anspruchsvollen Diskussionen dokumentieren, dass die Konferenz ihrem Anspruch gerecht wurde, auf der wissenschaftlichen Ebene Veranstaltungen wie etwa das Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos zu ergänzen. Dies und der steigende Zuspruch für unsere Konferenz bei führenden internationalen Wissenschaftlern wie Praktikern zeigen, dass wir mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg sind.“

Mit der CSR-Konferenz verfügt die Humboldt-Universität zu Berlin über eine weltweit einzigartige internationale Plattform zur Erforschung des
Themenbereichs Unternehmensverantwortung. Seit 2004 treffen sich alle zwei Jahre Wissenschaftler und Praktiker aus aller Welt und diskutieren aus unterschiedlichen fachlichen und kulturellen Perspektiven die zentralen globalen Herausforderungen für Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft. Die CSR-Konferenz an der Humboldt-Universität stärkt so den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis, fördert junge
Wissenschaftler und forciert die weltweite Management-Ausbildung im Bereich der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen.



Dr. Anja Schwerk
Institut für Management
Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.: +49 (30) 2093-5635/-33, Mobil: +49 173-203 58 56
Fax: +49 (30) 2093-5629
E-Mail: schwerk@wiwi.hu-berlin.de
Homepage der Konferenz: http://www.cr08-berlin.de