Presseportal

Verraten und Verkauft

Eröffnung der Ausstellung über jüdische Unternehmen in den Jahren 1933-45 am 14. Oktober, 18 Uhr

Die Ausstellung zeigt exemplarische Verläufe der Entrechtung und Existenzvernichtung anhand der Geschichten von sechzehn fast vergessenen Berliner Unternehmen und ihren Eigentümern. Der ausgewählte Ausstellungsort nahe dem Hackeschen Markt liegt genau in dem Viertel Berlins, in dem sich Hunderte jüdischer Unternehmen befanden.



Wir laden herzlich ein zur feierlichen Ausstellungseröffnung am Mittwoch, dem 14. Oktober 2009, um 18.00 Uhr, in der Heilig-Geist-Kapelle der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität, Spandauer Str. 1, Berlin-Mitte.



Spätestens ab 1933 waren jüdische Unternehmen von der nationalsozialistischen Verfolgung bedroht. Systematisch wurden Waren- und Dienstleistungsströme behindert, Interessenvertretungen und die Industrie- und Handelskammer „gleichgeschaltet“.
Im feindlicher werdenden Umfeld entwickelten die jüdischen Unternehmer unterschiedliche Gegenstrategien. Einige versuchten auf dem Rechtsweg gegen die ungerechte Behandlung vorzugehen. Andere besetzten bestimmte Marktnischen oder verstärkten die Auslandskontakte, um als Devisenbringer geschützt zu sein und um sich einen Rückzugsweg zu sichern. Viele richteten sich nun erstmals explizit an ein jüdisches Publikum und warben in jüdischen Gemeindeblättern. Die Vielzahl der Gegenstrategien korrespondierte mit der Vielfalt jüdischen Gewerbetreibens in Berlin.

Die Ausstellung ist vom 15. Oktober bis 15. Dezember 2009, montags bis freitags von 9-21 Uhr im Foyer der Spandauer Str. 1, Berlin-Mitte, zu sehen. Der Eintritt ist kostenfrei.



WEITERE INFORMATIONEN

Prof. Dr. Joachim Schwalbach
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Management
Tel. 0171 483 05 31
schwal@wiwi.hu-berlin.de