Niemals einer Meinung sein
Anfang Oktober hat der bosnische Schriftsteller und Dramaturg Dzevad Karahasan als erster die neue Siegfried-Unseld-Professur am Institut für Slawistik der HU angetreten: Der Gastlehrstuhl des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für Autoren aus Mittel- und Osteuropa ist in Kooperation mit dem Suhrkamp-Verlag entstanden.
Antrittsvorlesung
von Dzevad Karahasan
„Tschechow als Komödienschreiber“
Donnerstag, 12. November 2009, 18 Uhr
Collegium Hungaricum Berlin, Dorotheenstraße 12
(Berlin-Mitte)
Um die Poetik des slawischen Dramas wird es in seiner Vorlesung
gehen, im Seminar sollen sich Dramen abspielen – geschrieben von
Studierenden. Der 56-Jährige freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit
den jungen Menschen. Von 1986 bis 1993 war Karahasan bereits Dozent für
Dramaturgie an der Akademie für szenische Künste der Universität
Sarajevo. Sechs Monate wird der Autor des Erfolgsromans „Schahrijars
Ring“ (Rowohlt, 1997) nun an der Humboldt-Universität forschen und
lehren. „Ich erwarte spannende Gespräche mit Polemik und viel
Leidenschaft, bei denen fast alles erlaubt ist. Nur eines ist streng
verboten: mit mir einer Meinung zu sein“, sagt der Autor.
Am Institut für Slawistik freut man sich auf den Austausch mit dem Gast. „Uns interessiert besonders, was jemand über Literatur sagt, der sie nicht nur liest, sondern auch selbst erfolgreich schreibt“, sagt die Juniorprofessorin für polnische Literatur, Magdalena Marszalek, die gemeinsam mit der inzwischen in Zürich lehrenden Professorin Sylvia Sasse die Professur auf den Weg gebracht hat.
Der Lehrstuhl ist auf fünf Jahre angelegt. Einmal im Jahr empfängt das Institut einen neuen literarisch interessanten Gast. Es wird einen Parcours durch die verschiedenen literarischen Genres und slawischen Länder geben.
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