Prof. Sebastian Braun in Sachverständigenkommission zum ersten Engagementbericht der Bundesregierung berufen
In Deutschland engagieren sich mehr als 23 Millionen Menschen
ehrenamtlich. Damit trägt das bürgerschaftliche Engagement maßgeblich
zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. "Es ist ein unschätzbares
Kapital und eine der wichtigsten Ressourcen, die wir haben", betont
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder. Zum Erhalt und zur
Steigerung dieses Kapitals lässt die Bundesregierung erstmalig einen
umfassenden Bericht zur Lage des Bürgerschaftlichen Engagements in
Deutschland erstellen. Zu diesem Zweck hat das Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eine
Sachverständigenkommission eingesetzt, in die Prof. Dr. Sebastian Braun,
Leiter des Forschungszentrums für Bürgerschaftliches Engagement und
Direktor des Instituts für Sportwissenschaft an der Humboldt-Universität
zu Berlin berufen wurde.
Das Forschungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement wird darüber
hinaus gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft die
wissenschaftliche Geschäftsstelle leiten, die zum 1. Oktober ihre Arbeit
aufnimmt und die Sachverständigenkommission inhaltlich wie administrativ
unterstützt.
Die Sachverständigen werden ihren Engagementbericht im Herbst 2011
vorlegen. Der Bericht wird den Schwerpunkt "Bürgerschaftliches
Engagement von Unternehmen" haben und neben einer gebündelten
Bestandsaufnahme zur Lage und Situation des bürgerschaftlichen
Engagements in Deutschland konkrete Handlungsempfehlungen für Politik,
Wirtschaft und Zivilgesellschaft umfassen. „Auf diese Weise kann die
Entwicklung einer nachhaltigen Engagementpolitik unterstützt werden“,
sagt Sebastian Braun. „Die Wirtschafts- und Finanzkrise birgt auch
Chancen, neue Konzepte im Zusammenspiel zwischen Unternehmen,
staatlichen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Akteuren zu
erproben, nach der Maxime: Tue Gutes und profitiere davon“, erläutert
der 39-Jährige. Wichtig sind dabei globale und nationale Diskussionen
über das bürgerschaftliche Engagement von Unternehmen, die unter
Begriffen wie „Corporate Citizenship“ an Bedeutung gewinnen.
Das Forschungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement mit seinem rund
zwanzigköpfigen Team forscht, berät und gibt öffentliche Impulse zu
Fragen des freiwilligen gesellschaftlichen Engagements von Personen und
Organisationen. Auf diese Weise wird der Wissenstransfer und Dialog
zwischen Wissenschaft, Politik, Non-Profit-Organisationen, Unternehmen
und staatlichen Einrichtungen gefördert. Die Forschungsarbeiten und
anwendungsorientierten Studien werden von Einrichtungen der
Forschungsförderung, Ministerien, Unternehmen, Nonprofit-Organisationen
und Stiftungen finanziell gefördert.
Die Idee, einen interdisziplinären Forschungsschwerpunkt zum Thema
bürgerschaftliches Engagement aufzubauen, hat Sebastian Braun aus seinen
akademischen Auslandsjahren mitgebracht. Er forschte unter anderem im
Emmy Noether-Programm der DFG an Spitzeneinrichtungen in Großbritannien
und Frankreich. Sebastian Braun hat bereits den vom BMFSFJ
herausgegebenen dritten „Engagementmonitor“ erarbeitet und gehört auch
dem Expertengremium des Bundesinnenministers zum Thema
„gesellschaftlicher Zusammenhalt und Prävention“ an. Er ist Autor von
zwei kürzlich erschienenen Buchpublikationen zum gesellschaftlichen
Engagement von Unternehmen im nationalen und internationalen Kontext.
Nähere Informationen: www.For-BE.de
WEITERE INFORMATIONEN
Prof. Dr. Sebastian Braun
Humboldt-Universität zu Berlin
Forschungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement
Philippstraße 13/Ecke Hannoversche Str., Haus 11
10115 Berlin
Tel: 030 2093-46022
Fax: 030 2093-46110
E-Mail: Braun@staff.hu-berlin.de
www.hu-berlin.de/hu/humboldtianer