Kunsthistorikerin Nicole Hegener erhält den „Premio Salimbeni per la Storia e la Critica d’Arte“
Nicole Hegener, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für
Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin, erhält
den „Premio Salimbeni per la Storia e la Critica d’Arte“ für ihre
grundlegende Monographie „DIVI IACOBI EQVES. Selbstdarstellung im Werk
des Florentiner Bildhauers Baccio Bandinelli“. Der Preis ist mit 8.000
Euro dotiert und zählt zu den weltweit wichtigsten Preisen für
kunsthistorische Publikationen. Mit der seit 1983 in San Severino
Marche vergebenen Auszeichnung wird jedes Jahr eine herausragende
wissenschaftliche Leistung der internationalen kunsthistorischen
Forschung gewürdigt. Der „Premio Salimbeni“ wurde von Federico Zeri
(1921-1998) ins Leben gerufen, dem legendären Nestor der italienischen
Kunstgeschichte und Kunstkritik.
Das ausgezeichnete Buch
würdigt den Florentiner Bildhauer Baccio Bandinelli (1493–1560)
erstmals in umfassender Weise. Der vor 450 Jahren in Florenz
verstorbene Bandinelli stand Zeit seines Lebens im Schatten des älteren
Michelangelo Buonarroti (1475–1564). Von den Zeitgenossen als
vermessener Rivale des Divino verspottet, reduzierte man den
mediceischen Hofkünstler Bandinelli zumeist auf sein Hauptwerk: die
neben Michelangelos David platzierte Hercules-Cacus-Gruppe auf der
Piazza della Signoria in Florenz. Das durch Benvenuto Cellini und
Giorgio Vasari geprägte Bild Bandinellis als ewig Zweiter wurde von der
Autorin unter anderem durch Auswertung bislang kaum gesichteter Quellen
kritisch revidiert.
Der „Premio Salimbeni“ wurde von Federico
Zeri (1921-1998) ins Leben gerufen, dem legendären Nestor der
italienischen Kunstgeschichte und Kunstkritik und wird dieses Jahr am
21. November 2010 im Teatro Feronia in San Severino Marche, Italien,
verliehen. Unter den bisherigen Preisträgern finden sich die Namen
renommierter Kolleginnen und Kollegen wie James Byam Shaw (The British
Museum London), Christoph Luitpold Frommel (Bibliotheca
Hertziana/Max-Planck Institut für Kunstgeschichte, Rom), Arnold
Nesselrath (Musei Vaticani/Humboldt-Universität zu Berlin) und Carmen
Bambach (The Metropolitan Museum of Art, New York).
Nicole
Hegener studierte Kunstgeschichte, Romanistik und Archäologie in
Würzburg und Berlin. Von 1994–1996 war sie Stipendiatin des Bonner
Graduiertenkollegs »Die Renaissance in Italien: Kunst – Geschichte –
Literatur« und 1999 Visiting Scholar an der Princeton University. Von
2002 bis November 2010 war Hegener Wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu
Berlin, mit Schwerpunkt Skulptur des Mittelalters und der Renaissance.
Sie wurde 2004 promoviert und war von 2004 bis 2006 Post-doc
Stipendiatin der Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für
Kunstgeschichte, Rom). 2005 führte sie ein Aufenthalt als Adjunct
Professor an die American University of Rome. Derzeit ist sie am
Deutschen Schiffahrtsmuseum Bremerhaven (Institut der
Leibniz-Gemeinschaft) beschäftigt, ab März 2011 Forschungsstipendiatin
der Gerda Henkel Stiftung."
WEITERE INFORMATIONEN
Dr. Nicole Hegener
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Kunst- und Bildgeschichte
Tel.: 030 2093-4445
Nicole.Hegener@culture.hu-berlin.de