Joseph Vogl über menschliche Bestien und die Entstehung der Triebe
Aufstand in Ägypten. Was als Protest gegen die Diktatur und für einen demokratischen Umbruch angefangen hat, ist nun kurz davor zum Bürgerkrieg auszuarten. Doch lässt sich Gewalt durch eine stärkere (Staats)Gewalt ordnen und somit eingrenzen? Oder fördert sie Aggressionen? Folgt die Gewalt gar einer eigenen Ordnung? Die interdisziplinäre Ringvorlesung des Evangelischen Studienwerks der Humboldt-Universität zu Berlin ging im Wintersemester 2010/11 mit Hilfe von Ansätzen aus den Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaften diesen Fragen nach.
Zum Abschluss der Ringvorlesung „Gewalt – Faszination und Ordnung“ spricht der Literatur- und Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Joseph Vogl über das Thema „Menschliche Bestien. Zur Entstehung der Triebe“.
Ringvorlesung:
„Gewalt - Faszination und Ordnung“
Thema: Menschliche Bestien. Zur Entstehung der “Triebe“
Referent: Prof. Joseph Vogl, Literatur- und Kulturwissenschaftler
der Humboldt-Universität zu Berlin
Dienstag, 8. Februar 2011, 18-20 Uhr
Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin
Raum 2097, Unter den Linden 6, 10099 Berlin
Prof. Dr. Joseph Vogl ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität Berlin und Visiting Professor of German an der Princeton University. Er befasst sich mit der „Poetologien des Wissens“ – der Verschränkung von Fakten und Literatur. Weitere Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Geschichte und Theorie des Wissens und die Geschichte von Gefahr und Gefährlichkeit in der Neuzeit.
Kürzlich ist sein Essay „Das Gespenst des Kapitals“ erschienen, das die Kulturgeschichte des Geldes, Wirtschaftstheorie und politische Philosophie vereint. Joseph Vogl analysiert darin, auf welchen Prämissen die moderne Finanztheorie basiert und welche Kräfte durch die Finanzkrise herbeigeführt wurden. Er erläutert Wahrnehmungsweisen, Theorien und Problemlagen des Marktgeschehens (Rätsel), des Geldes (Gespenst) und der Börse (Wette).
Joseph Vogl: Das Gespenst des Kapitals. Diaphanes Zürich 2010, 223 Seiten, 14,90 Euro
WEITERE INFORMATIONEN
Prof. Dr. Werner Röcke und Felix Lüttge
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für deutsche Literatur
Tel.: 030 2093-9659 / -9725 (Sekretariat)
E-Mail: werner.roecke@rz.hu-berlin.de
http://www.ringvorlesung-gewalt.de