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HU-Professor Hartmut Böhme mit 80.000 Euro ausgezeichnet

Für seine Forschung zu Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte erhält Böhme den Hans-Kilian-Preis

Hartmut Böhme, Professor für Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, ist erster Träger des „Hans-Kilian-Preises zur Erforschung und Förderung der metakulturellen Humanisation“. Der mit 80.000 Euro dotierte internationale Forschungspreis wird am 6. Mai 2011 in der Technischen Universität Darmstadt vergeben. Der Hans-Kilian-Preis, den die Köhler-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft auslobt, würdigt exzellente Leistungen von Personen, die neue Einsichten in die geschichtliche und kulturelle Existenz des Menschen und seine veränderliche Psyche vermittelt haben.

Forschungsschwerpunkte Hartmut Böhmes sind die Natur- und Technikgeschichte in den Überschneidungsfeldern von Philosophie, Kunst und Literatur; Historische Anthropologie, insbesondere Geschichte des Körpers.

In der Jurybegründung heißt es: "Hartmut Böhme hat in mehreren (interdisziplinär ausgerichteten) Arbeiten nicht zuletzt seinem anhaltenden Interesse an psychologischen und insbesondere psychoanalytischen Fragestellungen, Denkformen und Forschungen auf eindrucksvolle Weise Ausdruck verliehen. In bedeutenden Publikationen u.a. zur Kultur- und Mentalitätsgeschichte sowie zur Ideen- und Begriffsgeschichte wird nicht zuletzt die Bedeutung der Psychoanalyse – auch als Sozial- und Kulturwissenschaft – deutlich. Historische sowie sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven charakterisieren das Lebenswerk des ersten Preisträgers seit langem. In jüngster Zeit zeigt sich das beispielsweise in Böhmes eindrucksvollen, zeitdiagnostisch gehaltvollen Studien über den Fetischismus und seine Bedeutung in der Moderne."

Zu weiteren wichtigen Verdiensten von Professor Böhme gehört sein einzigartiges Engagement für die Etablierung und Institutionalisierung interdisziplinärer Forschung auch in der universitären Lehre.

Der Preis ist nach Hans Kilian (1921-2008) benannt, der – nach seiner Habilitation an der TU Darmstadt – von 1971 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1984 als Professor für Sozialpsychologie und Angewandte Psychoanalyse an der Universität Kassel lehrte. Der interdisziplinär arbeitende Gelehrte widmete seine Aufmerksamkeit dem Menschen in der (post-)modernen Welt. Der Preis wird vergeben durch die von Lotte Köhler errichtete Köhler-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Mit dem Preis fördert sie die Wissenschaften vom Menschen und zwar insbesondere solche Gebiete, die das Verständnis des Menschen über sich selbst erweitern.


WEITERE INFORMATIONEN
Nicole Germeroth
Referentin Stiftungskommunikation
Deutsches Stiftungszentrum im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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