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Wenn die Schrift zum Bild findet

Schriftstellerinnen an den Grenzen zwischen Literatur und bildender Kunst – Ein Kolloquium

Malpoetinnen – das sind Schriftstellerinnen an den Grenzen von Literatur und bildender Kunst, die in ihren Werken eine Symbiose von Sprache und Bild wagen. In einem Kolloquium, organisiert von Seniorprofessorin, Romanistin und Literaturwissenschaftlerin Renate Kroll, soll an diesen „Malpoetinnen“ beispielhaft aufgezeigt werden, wie sie die Sprache durch Referenzen zur visuellen Welt der Malerei zu entgrenzen und damit um literarische Ausdrucksformen zu bereichern suchen: In welcher symbiotischen, ergänzenden oder widersprüchlichen Form treffen die beiden Zeichenordnungen Schrift und Bild in ihrem Werk aufeinander? Wann verlassen Literatur und Kunst ihre disziplinarische Eigenständigkeit, um die Vorstellungskraft in einen suggestiven Zwischenbereich von Text und Bild zu führen? In welcher Art und Weise werden neue „Schreibweisen“ entwickelt, die sich direkt oder indirekt an Überlegungen zu den medialen Grenzen von Literatur und Kunst bzw. zur Interartifizialität überhaupt beteiligen.

Die Schrift findet zum Bild
Schriftstellerinnen an den Grenzen zwischen Literatur und bildender Kunst

Kolloquium vom 30. Juni bis 1. Juli 2011

am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin
Dorotheenstrasse 24, 10117 Berlin, Raum: 3.246

Das Kolloquium berührt im Zusammenhang mit theoretischen Erörterungen auch gender-spezifische Fragestellungen, um zu erfassen, inwiefern Autorinnen als Gruppe eigene Dynamiken des Ausdrucks entwickeln, die sich in ihrem Status als Grenzgängerinnen zwischen Text und Bild widerspiegeln. Dementsprechend soll auch ihrer viel zu wenig bekannten künstlerisch-literarischen Doppelbegabung Rechnung getragen werden.

In diesem zweitägigen Kolloquium für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler werden folgende Autorinnen des 20. Jahrhunderts vorgestellt, die sich dem Malen und Zeichnen sowohl theoretisch als auch praktisch eingehend im Zusammenhang ihres literarischen Schaffens gewidmet haben: Ingeborg Bachmann, Else Lasker-Schüler, Unica Zürn, Sonja Sekula, Frida Kahlo, Meret Oppenheim, Rebecca Horn, Léonor Fini, Silvina Ocampo und Leonora Carrington.  

Das Kolloquium wird finanziert von der FONTE Stiftung zur Förderung des geisteswissenschaftlichen Nachwuchses.


WEITERE INFORMATIONEN
Prof. Dr. Renate Kroll
Institut für Romanistik
Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6
10999 Berlin
Tel.: 030 2093-5146
E-Mail: renate.kroll@romanistik.hu-berlin.de