Mathe-Lehrkräfte auf dem neuesten Stand
Universitäre Partner aus Berlin und Nordrhein-Westfalen sollen das neue
„Nationale Zentrum für Lehrerbildung Mathematik“ (NZLM) aufbauen und
betreiben. Das hat die Deutsche Telekom Stiftung am vergangenen Mittwoch
entschieden. Fünf Millionen Euro, verteilt auf fünf Jahre, erhalten die
sechs Partner aus Berlin und Nordrhein-Westfalen für den Aufbau und
Betrieb des neuen Zentrums. Mit dem „Nationalen Zentrum für
Lehrerbildung Mathematik“ will die Deutsche Telekom Stiftung die
Lehrerausbildung und Lehrerweiterbildung in Deutschland verbessern.
Sprecher-Hochschule wird die Humboldt-Universität zu Berlin sein.
„Wir sind sehr stolz darauf, dass das Konzept des Berlin-NRW-Konsortiums
den Zuschlag erhalten hat“, sagt Jürg Kramer, Professor für Mathematik
an der Humboldt-Universität zu Berlin, der die Bewerbung koordiniert
hat. In Berlin sind neben der Humboldt-Universität auch die Freie
Universität und die Deutsche Universität für Weiterbildung am Konzept
beteiligt. Damit wird die erfolgreiche universitäre Kooperation im
Bereich Mathematik in Berlin weiter ausgebaut. “Mathematik in der Schule
soll wieder Spaß machen. Dafür ist es wichtig, dass die Lehrerinnen und
Lehrer zeitgemäß aus- und fortgebildet werden“, sagt Günter M. Ziegler,
Professor für Mathematik an der Freien Universität Berlin. „Auf der
Informations- und Kommunikations-Plattform des neuen Zentrums werden wir
über die vielen Facetten der Mathematik informieren."
Aus Nordrhein-Westfalen wirken die Ruhr-Universität Bochum, die
Universität Duisburg-Essen und die Universität Paderborn mit. Finanziell
unterstützt wird das Zentrum von der Berliner Einstein-Stiftung.
Deutschlandweit hatten 25 Hochschulen in sieben Konsortien Voranträge
für das NZLM eingereicht; davon gaben schlussendlich vier Konsortien
Vollanträge bei der Deutsche Telekom Stiftung ab.
„Wir freuen uns sehr, dass die Kompetenzen der beteiligten Hochschulen
in Berlin und Nordrhein-Westfalen die Jury überzeugt haben und dass wir
die Erfahrungen, die wir in Vorgängerprojekten gesammelt haben,
einbringen und erweitern dürfen“, sagen Bettina Rösken,
Junior-Professorin für Mathematik-Didaktik an der Ruhr-Universität
Bochum, und Rolf Biehler, Professor für Didaktik der Mathematik an der
Universität Paderborn, die zu den sechs Hauptantragstellern zählen.
Bettina Rösken war am Lehrerfortbildungsprojekt „Mathematik Anders
Machen“ der Deutsche Telekom Stiftung beteiligt, auf dem die
Fortbildungen des NZLM aufbauen werden.
Das Nationale Zentrum richtet sich – angelehnt an erfolgreiche
Initiativen in England, Österreich oder Schweden – an Lehrkräfte in ganz
Deutschland. Es soll über theorie- und praxisrelevante Entwicklungen
informieren, innovative Fort- und Weiterbildungskonzepte anbieten und
Forschungs- und Entwicklungsprojekte durchführen. Das erfolgt in enger
Abstimmung mit den Fortbildungswünschen und -interessen der
Mathematiklehrkräfte. Zu den einschlägigen Forschungsgebieten zählen
insbesondere die Erforschung erfolgreicher Fortbildungsmodelle und die
Erforschung von Faktoren der Mathematiklehrerkompetenz, die für
gelingenden Mathematikunterricht wesentlich sind.
Eine Informationsplattform soll sich an alle Mathematiklehrkräfte, ein
Blended-Learning-Weiterbildungsstudiengang an die Multiplikatoren in den
bestehenden Fort- und Weiterbildungssystemen der Länder wenden. Einen
besonderen Fokus legt das Zentrum auf Lehrkräfte aus dem Grund-, Real-
und Hauptschulbereich sowie auf fachfremd unterrichtende Lehrerinnen und
Lehrer. Das Zentrum wird sich dabei zunächst auf die Mathematik
konzentrieren. Eine spätere Erweiterung für andere MINT-Fächer ist denkbar.
WEITERE INFORMATIONEN
Prof. Dr. Jürg KramerHumboldt-Universität zu Berlin
Institut für Mathematik
Tel.: 030 2093-5815/ -5842
Fax: 030 2093-3990
E-Mail: kramer@mathematik.hu-berlin.de
www.hu-berlin.de