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Michael-und-Claudia-Borgolte-Stiftung zur Förderung der Geschichtswissenschaften gegründet

Die Stiftung schreibt alle zwei Jahre den Otto-Hintze-Nachwuchspreis für Postdocs und Habilitanden aus


Mittelalter-Historiker Professor Michael Borgolte hat gemeinsam mit seiner Frau Dr. Claudia Borgolte die „Michael-und-Claudia-Borgolte-Stiftung zur Förderung der Geschichtswissenschaften“ gegründet. Mit der Stiftung wird der Otto-Hintze-Nachwuchspreis ins Leben gerufen, der alle zwei Jahre ausgeschrieben wird und sich vor allem an Postdocs und Habilitanden des Instituts für Geschichtswissenschaften an der Humboldt-Universität richtet. In Ausnahmefällen können auch sehr gute Dissertationen ausgezeichnet werden. „In diesem Bereich gibt es am Institut Lücken, die wir bewusst schließen möchten.  Es gibt schon Stipendien für Promovenden und Magistranden, aber keine Möglichkeiten Habilitanden zu fördern. Neben dem materiellen Wert soll die Auszeichnung mit dem Otto-Hintze-Preis auch die Karriere unserer Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler fördern“, sagt Michael Borgolte.

Den Stiftern ist ebenso wichtig, dass der Preis nach seinem Namensgeber Otto Hintze – einem bedeutenden Historiker der Berliner Universität und des 20. Jahrhunderts für Universalgeschichte – die allgemeinen Geschichtswissenschaften umfasst. Otto Hintze wurde 1902 ordentlicher Professor auf einem neu eingerichteten Lehrstuhl für Verfassungs-, Verwaltungs-, Wirtschaftsgeschichte und Politik an der Berliner Universität. 1920 wurde er wegen eines Herz- und Augenleidens vorzeitig emeritiert.

Der mit 3.000 Euro dotierte Otto-Hintze-Preis wird zum Jahresbeginn 2013 erstmals ausgeschrieben und zum Ende des Sommersemesters 2013 verliehen. Im Vorstand sitzen, neben den beiden Stiftern, als Fachvertreter des Instituts Professorin Gabriele Metzler, als externer Experte der Göttinger Professor Frank Rexroth sowie als fachfremder Experte der Erziehungswissenschaftler Heinz-Elmar Tenorth. Die Experten bilden gleichzeitig die Jury, die den Preisträger auswählt. „Wir möchten mit der Idee einer Stiftungsgründung auch das Bewusstsein und die Bereitschaft zur Förderung der Wissenschaft über das bereits Etablierte hinaus wecken“, sagt Michael Borgolte über seine Intention der Stiftungsgründung.

Prof. Dr. phil. Michael Borgolte wurde 1991 auf den Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin berufen. 2011 erhielt er den mit 2,5 Millionen Euro auf fünf Jahre dotierten europäischen Forschungspreis für sein Projekt „Foundations in medieval societies. Cross-cultural comparisons“, mit dem er die verschiedenen Stiftungskulturen des Mittelalters vergleichend erforscht. Er ist Initiator und einer der beiden Sprecher des DFG-Schwerpunktprogrammes 1173 „Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter“. Zudem initiierte Michael Borgolte die Gründung eines Instituts für vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter und wurde 1998 dessen Leiter. Seine Forschungsschwerpunkte sind zurzeit vor allem die vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter und die mittelalterliche Globalgeschichte. Borgolte ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er ist einer der Herausgeber der Zeitschrift „Viator. Medieval and Renaissance Studies“ (Los Angeles) sowie der „Zeitschrift für Geschichtswissenschaft“.

 

Kontakt

Prof. Dr. phil. Michael Borgolte
Institut für Geschichtswissenschaften
Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.: 030 2093-70532
E-Mail: borgoltem@geschichte.hu-berlin.de