Künstlerinnen und Künstler fertigen Modelle für das künftige Lise-Meitner-Denkmal
Die Humboldt-Universität zu Berlin wird im Ehrenhof des Hauptgebäudes Unter den Linden 6 in Berlin-Mitte ein Denkmal für die Physikerin Lise Meitner errichten. Am 5. April 2013 tagte die Auswahlkommission zum „Kunstwettbewerb für das Lise-Meitner-Denkmal im Ehrenhof der Humboldt-Universität zu Berlin“ und hat über ein europaweit ausgeschriebenes Bewerbungsverfahren aus 81 Bewerbungen folgende Künstlerinnen und Künstler beziehungsweise Künstlergruppen zur Teilnahme am Kunstwettbewerb ausgewählt:
- Marie-Luise Bauerschmidt, Berlin
- Thomas Nicolai, Erfurt
- Dagmar Pachtner, Landshut
- Anna Franziska Schwarzbach, Berlin
- Mitra Wakil und Fabian Hesse, München
Foto: Lotte Meitner-Graf
Die Bildhauerinnen und Bildhauer werden nun aufgefordert einen Entwurf und ein Modell für ein künftiges Lise-Meitner-Denkmal im Ehrenhof einzureichen und Ende Juni 2013 wird das Preisgericht über die Realisierungsempfehlung entscheiden. Das Denkmal für Lise Meitner soll portraithafte Züge tragen und ein gleichwertiges Pendant zu den Denkmälern von Max Planck, Hermann von Helmholtz und Theodor Mommsen im Ehrenhof des Hauptgebäudes der Universität bilden.
Lise Meitner (7.11.1878 - 27.10.1968) gehört zu den ersten Frauen, die in Deutschland eine wissenschaftliche Laufbahn bis hin zur Professur erfolgreich absolvierten. 1913 wurde sie als erste Frau Wissenschaftliches Mitglied der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. 1922 habilitierte sie sich als erste Physikerin in Deutschland und wurde 1926 als erste Frau an der Berliner Universität zur außerordentlichen Professorin berufen. 1933 wurde Lise Meitner auf Grund ihrer jüdischen Herkunft die Lehrbefugnis entzogen. 1938 flüchtete die Physikerin ins schwedische Exil. Trotz mehrfacher Aufforderungen verweigerte sie ihre Mitwirkung am Bau der Atombombe und engagierte sich nach Kriegsende weltweit für eine friedliche Nutzung der Kernenergie. Lise Meitner war die Entdeckerin einer Reihe neuer Isotope und entwickelte u.a. den Begriff der Kernspaltung als einen entscheidenden Beitrag zur Atomtheorie. Mit ihrer experimentellen physikalischen Grundlagenforschung trug sie maßgeblich zur Erschließung neuer Wissenschaftsgebiete bei.
Seit sechs Jahren gibt es die Initiative der Kustodin Angelika Keune und der zentralen Frauenbeauftragten der Universität, Dr. Ursula Fuhrich-Grubert, ein Denkmal für die Physikerin Lise Meitner zu errichten. Es stehen 80.000 Euro für alle mit der Realisierung des Denkmals verbundenen Ausgaben zur Verfügung, davon 24.000 Euro aus Spendengeldern.
Kontakt
Dr. Angelika Keune
Kustodin
Humboldt-Universität zu Berlin
angelika.keune@ub.hu-berlin.de
Dr. Ursula Fuhrich-Grubert
Zentrale Frauenbeauftragte
Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.: 030 2093-2840
ursula.fuhrich-grubert@hu-berlin.de