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Erklärung der Berliner Rektorenkonferenz

Diffamierungen und Gewaltandrohungen gegenüber Wissenschaftlern sind inakzeptabel

Die Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten (LKRP) erklärt im Einklang mit zahlreichen wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Institutionen:

Die Berliner Universitäten und Hochschulen sind Orte des freien wissenschaftlichen Austauschs und des respektvollen, wertschätzenden Umgangs miteinander. Persönliche Diffamierungen und Gewaltandrohungen ebenso wie die Diskreditierung von wissenschaftlichen Arbeitsgebieten, wie sie jüngst in den sozialen Medien und vereinzelt auch im Printbereich die Gender Studies betrafen, sind inakzeptabel und werden von der LKRP mit Nachdruck zurückgewiesen.

Gerade die Gender Studies befördern die kritische Auseinandersetzung mit Diskriminierungen, die differenzierte Wahrnehmung sozialer Wirklichkeit und Ungleichheit und damit die Demokratisierung unserer Gesellschaft. Sie gehören zum wissenschaftlichen Profil der Berliner Hochschulen und tragen wesentlich zu ihrem internationalen Ansehen bei. Wie jede Disziplin formulieren sie Thesen, die das wissenschaftliche Denken anregen und voranbringen, auch und gerade wenn sie Kontroversen auslösen. Niemals aber darf dieser in der Wissenschaft natürliche und gewollte Sachverhalt zu persönlichen Diffamierungen oder Angriffen auf ein Fach führen. Der fair und sachlich ausgetragene wissenschaftliche Meinungsstreit ist das Lebenselixier einer intakten Hochschule.

Wir sind nicht bereit, unsachliche Auseinandersetzungen, persönliche Diffamierungen, Beleidigungen und Diskreditierungen in der Wissenschaft zu dulden und erklären, dass wir an unseren Hochschulen alles zum Schutz der Betroffenen unternehmen werden.

Weitere Informationen

Erklärung der HU-Universitätsleitung "Humboldt-Universität spricht sich für einen respektvollen Umgang aus" (vom 1. Dezember 2014)