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Perspektiven für Geflüchtete

Berliner Hochschulen wollen Geflüchteten den Zugang zum Studium erleichtern

Erklärung der Berliner Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten (LKRP):

Die Berliner Hochschulen nehmen ihre Verantwortung als Bildungseinrichtungen ernst: Sie setzen sich gemeinsam dafür ein, Geflüchteten den Zugang zum Studium zu erleichtern und werden auch darüber hinaus ihre Möglichkeiten ausschöpfen, zu einer erfolgreichen Integration von geflüchteten Menschen beizutragen. Das gemeinsame Ziel der Hochschulen ist, ein sinnvolles und nachhaltiges Angebot für Menschen bereitzustellen, die sich durch ihre Flucht in einer außergewöhnlichen Notlage befinden. Gerade angesichts der dramatischen aktuellen Situation betrachten die Berliner Hochschulen ihr Engagement für Geflüchtete als gesellschaftliche Verpflichtung. Sie sehen zugleich eine besondere Herausforderung und Chance darin, sich durch die Integration und Unterstützung der geflüchteten Menschen als weltoffene und durch Vielfalt geprägte Institutionen von Bildung und Wissenschaft weiterzuentwickeln.

Die Mitgliedshochschulen der Berliner Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten (LKRP) begrüßen in diesem Zusammenhang, wenn Asylsuchenden und Geduldeten in Berlin kein Studierverbot mehr auferlegt wird. Sie freuen sich, dass die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Gasthörergebühren für Geflüchtete übernehmen wird sowie weitere finanzielle Mittel für den Ausbau von Sprachkursen, Vorbereitungskursen und für die Studienkollegs in Aussicht gestellt hat: Dies, wie auch die jüngsten bundespolitischen Entscheidungen zum Ausbau der Studienkollegs und zu einem schnelleren Zugang für Geflüchtete zu BAföG-Leistungen, sind wichtige Schritte, studieninteressierten Geflüchteten den Weg in die Hochschulen zu erleichtern.

Bereits jetzt setzen die Hochschulen auch über die Zulassungsfrage hinaus ein Zeichen des Willkommens und der Unterstützung für Geflüchtete: An mehreren Berliner Hochschulen können sie sich für Gasthörer- und Schnupperstudienprogramme anmelden, ehrenamtlichen Deutschunterricht, Workshops und Beratungseinrichtungen besuchen und die Infrastruktureinrichtungen der Hochschulen, insbesondere Bibliotheken, nutzen. Weitere Angebote sind in der Umsetzungsphase oder werden geprüft, etwa zur gezielten Einbindung Geflüchteter in die Forschung beziehungsweise Lehre, in die Ausbildung oder in Praktika.

Die Angebote gehen großenteils auf das große Engagement der Hochschulen entsprechend ihrer jeweiligen Ausrichtung, ihrer Profile und Standorte zurück. Es gibt allerdings einige drängende, bislang ungeklärte Fragen, vor denen alle Berliner Hochschulen gleichermaßen stehen, und für die sie im Schulterschluss mit der Politik gemeinsam Lösungen erarbeiten wollen.

Dabei geht es insbesondere um die Schaffung tragfähiger Rahmenbedingungen in den Bereichen Studienvorbereitung, Zulassung (Studienkollegs und Clearing-Verfahren) und Sprachförderung.

In diesen Fragen brauchen die Berliner Hochschulen Rückhalt vom Senat. Es wäre aus ihrer Sicht zu begrüßen, wenn die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft über die angekündigte finanzielle Unterstützung hinaus eine unterstützende Rolle einnehmen und eine Ansprechperson zur Klärung rechtlicher und verfahrenstechnischer Fragen benennen würde.     

Kontakt

Hans-Christoph Keller
Sprecher der Humboldt-Universität zu Berlin
Leiter der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel: 030 2093-2677
hans-christoph.keller@hu-berlin.de