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Die Campus-Card löst den Studierendenausweis ab

Die Campus-Card ist noch in der Testphase – perspektivisch sollen alle Neuimmatrikulierten die Karte erhalten

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Sie helfen Kosten zu sparen: Die Automaten, an
denen die Campus-Card ausgedruckt wird.
Abbildung: Martin Ibold

Noch wirken die graublauen Automaten, die seit einigen Monaten an verschiedenen Standorten an der HU zu finden sind, etwa im Westflügel des 2. Stocks im Hauptgebäude, wie Fremdkörper. Auf ihren Displays steht in roten Lettern „Berühren Sie den Bildschirm, um den Vorgang zu starten.“, nur wenige nutzen sie. Denn das, was hier gestartet wird, ist das neue Ausweissystem der Universität, das sich seit Dezember 2016 in der zweiten Teststufe befindet. „In der ersten haben wir die Campus-Card mit circa 200 Freiwilligen getestet“, berichtet Dr. Tamás Molnár, der als Leiter des Servicezentrums Berliner Campus-Card für die Umsetzung des Projekts verantwortlich ist. „Nun wurden 2.500 zufällig ausgewählte Studierende angeschrieben, die sich die Karte am Automaten holen müssen. Aktuell benutzen sie beide Ausweise, ab dem Sommersemester nur noch die Card.“ Sollte die Testphase erfolgreich verlaufen, wird der Ausweis sukzessive flächendeckend eingeführt, sagt Molnár, der seit 2011 an dem Projekt arbeitet.

Zentrale Funktionen vereint

Die Campus-Card ist schon oder wird  auch noch an der Freien Universität Berlin, der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Beuth Hochschule für Technik Berlin, der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin eingeführt. Sie hat mit dem Studentenwerk Berlin sowie dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zwei externe Partner und vereint alle zentralen Funktionen: Sie ist Studierenden- und Bibliotheksausweis, Mensa- und Kopierkarte sowie Semesterticket, und wird weiterentwickelt.

Wie Molnár, der Elektrotechnik und Wirtschaftsinformatik studiert hat und an der HU in Software-Usability promoviert wurde, erklärt, habe die aktuelle Generation einen Barcode für die Bibliotheksnutzung auf der Rückseite. „Der wandert Mitte 2017 in einen Chip. Das hat den Vorteil, dass die Karten schneller gedruckt werden können. Außerdem ist der Chip länger haltbar, vor allem im Vergleich zum Barcode auf den auslaufenden Papierausweisen.“ In der zweiten Erweiterung wechselt auch das E-Ticket des VBB, das derzeit als optischer Aufdruck mit ThermoReWrite-Technik ebenfalls auf der Rückseite angebracht ist, in den Chip.

Campus-Card spart Kosten

Wie erfolgt nun die Ausgabe der Campus-Card, deren Chips anonym sind und für die es an der HU kein verpflichtendes Foto gibt? Um die Automaten zu benutzen, erhalten die Studierenden über AGNES einmalig nutzbare QR-Codes. Am Selbstbedienungskiosk werden die Karten angefertigt, wobei zwischen einer Karte mit oder ohne Foto, das vor Ort erstellt wird, gewählt werden kann. Das dauert durchschnittlich zwei Minuten. Acht Sekunden nimmt das anschließende Bedrucken der Rückseite an den Aktualisierungsautomaten in Anspruch, was durch das nur sechs Monate gültige VBB-Ticket jedes Semester notwendig ist. Studierende, die kein Foto möchten, müssen zur Nutzung dieses Tickets stets ein Personaldokument mit Foto dabeihaben.

Insgesamt wird es an der HU vier Selbstbedienungskioske und sechs Aktualisierungsautomaten geben – ist das ausreichend bei über 34.000 Studierenden? „Ja, sagt Tamás Molnár, der 3.000 bis 3.500 Umstellungen pro Monat für realistisch hält. Am Ende verschwinden die grünen Papierausweise, die laut ihm keinen Vorteil gegenüber den blaugrauen Karten haben. Er rechnet  vor: „Die Card ist sogar billiger. Die Rohkarte kostet 98 Cent, der Druck 20 Cent, das mal 34.000 ergibt weniger als der Ausweis, der zwar nur rund 20 Cent kostet – teuer sind jedoch die Portokosten für Rückmeldung und Ausweisversand, die nun entfallen.“

Autor: Michael Thiele

Der Artikel ist aus der Februar-Ausgabe der HUMBOLDT.

Hinweis: In einer ersten Version des Textes hatten wir versehentlich ein falsches Datum für die Einführung der Campus-Card genannt. Den Fehler haben wir korrigiert.

 

Weitere Information

Campus-Card an der HU

Kontakt

Dr. Tamás Molnár
Leiter des Servicezentrums Berliner Campus-Card

Tel.: 030 2093-70136
tamas.molnar@cms.hu-berlin.de