Matter of South Biomaterial Cultures from Latin America
Die Ausstellung Matter of South (MoS) – Biomaterial Cultures from Latin America im Kunstgewerbemuseum Berlin untersucht, wie Initiativen für Biomaterialien in dieser Region die lokalen Kulturen und deren biologische Vielfalt nutzen, um neue materielle Kulturen zu (er)schaffen. Dabei geht es darum, die Beziehung des Menschen zu seiner unmittelbaren Umgebung neu zu gestalten und gleichzeitig das etablierte extraktivistische Modell zu hinterfragen und Alternativen dazu anzubieten.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Biomaterialarchiv, eine Installation, die Initiativen aus Lateinamerika anhand von Biomaterialproben und dokumentarischen Aufzeichnungen über verschiedene Arten von Prozessen und Herstellungskontexten in der Region vorstellt. Alle Elemente sind durch eine dynamische Karte miteinander verbunden, die die vielfältige Landschaft der Biomaterialinitiativen an verschiedenen Standorten veranschaulicht. Hier sind Materialien wie Mycelium, Bioplastik, Eierschalen oder Muschelkalk wieder- und ganz neu zu entdecken.
Darüber hinaus erarbeitet das Kuratorinnenteam zusammen mit Expert*innen verschiedener Disziplinen ein Biomaterial-Manifest, das eine Reihe von Diskussionen und Perspektiven zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit diesem aufkommenden Paradigma zusammenführt.
Zur Ausstellung
Matter of South bietet eine Plattform für Dialog, Kreativität und Zusammenarbeit und lädt die Teilnehmer*innen ein, das transformative Potenzial der Biomaterialkulturen in Lateinamerika zu erkunden. Durch die Hervorhebung lokaler Initiativen und die Förderung des gemeinschaftlichen Engagements will das Projekt positive Veränderungen anstoßen und zu mehr symbiotischen Praktiken zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Wesen in unserer Umwelt inspirieren.
Matter of South (MoS) – Biomaterial Cultures from Latin America wurde kuratiert von Heidi Jalkh (Argentinien), Gisela Pozzetti (Argentinien) und Valentina Aliaga (Chile).
Die Ausstellung ist ein Projekt und Teil der neuen Plattform More than Human im Kunstgewerbemuseum, die von Claudia Banz ins Leben gerufen wurde.
Termin
Matter of South (MoS) – Biomaterial Cultures from Latin America
Bis 25. August 2024
Kunstgewerbemuseum Berlin Mattäikirchplatz,
10785 Berlin
Öffnungszeiten: Mi–Fr: 10.00–17.00 Uhr Sa/So: 11.00–18.00 Uhr
Zu den Kurator*innen
Heidi Jalkh und Claudia Banz sind Mitglieder des Clusters Matters of Activity an der Humboldt-Universität zu Berlin, in dem Forschende aus mehr als 40 Disziplinen die Aktivität des Materialen untersuchen. Ihre zentrale Vision ist die Wiederentdeckung des Analogen im Zeitalter des Digitalen in der Aktivität von Bildern, Räumen und Materialien, angetrieben durch den integrativen Charakter der Geisteswissenschaften, der Naturwissenschaften und der verschiedenen Designdisziplinen.
Heidi Jalkh ist experimentelle Designerin mit einer Ausbildung in Industriedesign und hat einen Master in interdisziplinärer Forschung von OpenDesign, einem gemeinsamen Programm der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität von Buenos Aires (UBA). Im Jahr 2022 wurde sie für ihre Masterarbeit mit dem Humboldt-Preis 2022 in der Kategorie »Forschung zur Innovation« ausgezeichnet.