Lecia Brooks hält Distinguished Du Bois Lecture an der HU
Lecia Brooks, Foto: Southern Poverty Law
Center
Nach anderthalb Jahren Pause findet die Distinguished Du Bois Lecture nun endlich wieder statt. In der 29. Distinguished Du Bois Lecture wird Lecia Brooks am 30. November über “Truth and Liberation: BLM and the Legacy of the Civil Rights Movement in the U. S.” sprechen.
George Floyds Tod und die darauffolgenden Proteste und Debatten ließen seit dem Sommer 2020 die Wichtigkeit eines gesellschaftlich und politisch transformativen Aktivismus für BIPOC Communities ins Zentrum globaler Aufmerksamkeit rücken. Eine wesentliche Rolle kam dabei Black Lives Matter zu. Gleichzeitig erstarken jedoch auch reaktionäre Strömungen, die sich gegen diesen Aktivismus richten und so auch an Universitäten gegen das Unterrichten von Critical Race Theory agitieren. Im Kontext dieses Konflikts erörtert Lecia Brooks die Wandlung des Bürgerrechtskonzepts über die Forderung nach Gleichberechtigung hinaus. Der Beitrag setzt sich mit einer Nuancierung des Bürgerrechtsbegriffs auseinander und richtet den Fokus auf neueste Entwicklungen im politischen Kampf marginalisierter Gruppen.
Mit Lecia Brooks gewinnt die Reihe eine Sprecherin, deren Arbeit im Zeichen von Du Bois‘ Einsatz für Bürgerrechte und die allumfassende Partizipation von BIPOC Communities in den USA steht. Seit 2004 ist Brooks in verschiedenen Funktionen für das Southern Poverty Law Center tätig, welches sich dem Kampf gegen rechte und rassistische Hassgruppen widmet und dabei rechtliche Expertise sowie wertvolle Ressourcen zur Information und Aufklärung bereitstellt. Im Rahmen dieser Tätigkeit unterstützte der Southern Poverty Law Center auch das Black Lives Matter (BLM Movement). Gegenwärtig ist Brooks Chief of Staff des Zentrums.
Anne Potjans stellt die Sprecherin vor und moderiert den Abend.
Termin
“Truth and Liberation: BLM and the Legacy of the Civil Rights Movement in the U. S.”
Dienstag, 30. November 2021, 18.30 Uhr
Senatssaal der Humboldt Universität,
Unter den Linden 6
Die Veranstaltung findet in Präsenz (3G) und auf Zoom statt. Die Teilnahme ist kostenlos, und eine Anmeldung ist obligatorisch. Bitte teilen Sie mit, ob Sie lieber vor Ort oder digital teilnehmen möchten: sigrid.venuss@rz.hu-berlin.de
Über die Distinguished Du Bois Lecture
Als Forum eines transatlantischen Austauschs zwischen Europa und den USA nimmt sich die Vorlesungsreihe zum Ziel, gesellschaftlich und politisch relevante Themen vor dem Hintergrund eines Verständnisses intersektionaler und kultureller Differenz zu diskutieren. Internationale Künstler:innen, Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen treten hier in einen Dialog und verhandeln Aspekte kultureller Übersetzung, soziopolitischer Verwerfungen und öffentlicher Kultur.
Über W. E. B. Du Bois
Die Reihe trägt den Namen eines der bedeutendsten amerikanischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts: W. E. B. Du Bois. Seine kulturellen und soziologischen Analysen, vor allem zur Bedeutung der Kategorie „race“, sollten sich als prägend für die Wissenschaft und prophetisch für die Gesellschaft erweisen. Als erster African American erhielt er im Jahre 1895 die Doktorwürde der Harvard University, studierte zuvor einige Zeit in Berlin an der Friedrich-Wilhelms-Universität und wurde 1958 mit der Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität zu Berlin ausgezeichnet. Als Mitbegründer rief er mit der NAACP eine der wichtigsten Bürgerrechtsorganisationen der USA ins Leben.