AvH FKZ Martínez Pardo
Auf einen Blick
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Alexander von Humboldt-Stiftung: Forschungskostenzuschuss
Projektbeschreibung
Verlust von Lebensraum und Wilderei weltweit bedrohen die Artenvielfalt. Die Trockenwald Ökoregionen Gran Chaco und Chiquitania sind globale Hotspots für diese Bedrohungen, besonders für mittlere und große Säugetierarten. Dies führt zu Veränderungen in der Zusammensetzung von Tiergemeinschaften, und zu möglichen Kaskadeneffekten. Unser Wissen über die relative Bedeutung von Jagd und Lebensraumverlust, deren dynamische Entwicklung und Interaktion und wie wirksam verschiedene Naturschutzmaßnahmen sie verhindern können - ist in den Regionen Chaco und Chiquitania und in vielen anderen Trockenwäldern limitiert.
Die Wirksamkeit der Schutzgebiete hinsichtlich der Jagd in diesen Regionen ist unklar. Es wichtig, das Ausmaß der Jagd und der Wilderei innerhalb der Grenzen dieser Gebiete zu quantifizieren. Mit akustischen Aufzeichnungsgeräten können Schüsse von Schusswaffen weitreichend registriert werden. Große und unzugängliche Gebiete können so überwacht werden. Die Aufzeichnungen werden mit Algorithmen analysiert, die Schüsse automatisch erkennen. Deren Häufigkeit kann als Indikator für Jagd- und Wilderei-Aktivitäten verwendet werden. So können Jagd- und Wildereiaktivitäten im Chaco und in Chiquitania zu quantifiziert werden. Bisher gibt es dazu keine Studien. In diesem Projekt werde ich eine umfangreiche Datenbank nutzen, die bereits von der Gruppe Conservation Biogeography zusammengetragen wurde, mit Hilfe systematischer Erhebungen mit Kamerafallen für größere Säugetiere und akustischen Aufzeichnungsgeräten im argentinischen und bolivianischen Chaco und der Region Chiquitania. Dies ermöglicht die Wirksamkeit verschiedener Arten von Schutzgebieten zu bewerten und zwischen Ländern, Provinzen und Ökoregionen zu vergleichen, um die Relevanz von Schutzmaßnahmen zu verstehen.
Zusätzlich zu den Erkenntnissen über die Wirksamkeit der derzeitigen Schutzgebiete ist es notwendig, Gebiete zu ermitteln, in denen zusätzliche Schutzgebiete möglich sind, da in beiden Regionen nur wenige Schutzgebiete vorhanden sind. Die Modellierung der räumlichen Verteilung von Wildtieren sowie der wichtigsten Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind, ist für diesen Zweck unerlässlich. In diesem Projekt werde ich Daten zur Schussfrequenz in Kombination mit Occupancy-Modellen verwenden, um neue Indikatoren für den Wildereidruck in Verbindung mit Landnutzung zu erstellen. Dies ermöglicht ein tieferes Verständnis der Variablen, die Wilderei beeinflussen, sowie zu detaillierten Jagdkarten. So können wir verstehen, wo und wie Jagd große Säugetiere bedroht, und somit den Grad der Defaunation in den Regionen Chaco und Chiquitania kartieren. Darüber hinaus können diese Daten ermöglichen, festzustellen, wo und welche Formen von Schutzgebieten (a) am dringendsten benötigt werden und (b) potenziell am wirksamsten sind, um Jagddruck zu verringern. Um diese Fragen zu analysieren, werde ich räumliche Priorisierungsinstrumente (z. B. Zonation) einsetzen.
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