Publikationsvorhaben "Politik und Ästhetik der Repräsentation. Formen der demokratischen Vorstellungskraft"
Auf einen Blick
Kunstgeschichte
Geistes- und Sozialwissenschaften
Volkswagen Stiftung

Projektbeschreibung
Repräsentation ist eine zentrale Kategorie sowohl in der Kunst als auch in der Politik. Doch was haben der politische und der ästhetische Begriff miteinander zu tun? Führt die Wortgleichheit lediglich zu einem Missverständnis oder gibt es Überschneidungen mit wechselseitiger Erhellung? In der Monographie werden die beiden Verwendungsbereiche erstmals systematisch in Bezug gesetzt. Gezeigt werden soll, dass ästhetische Vorstellungen und ihre bildlichen Manifestationen eine wichtige Rolle in der Etablierung und Entwicklung demokratischer Repräsentationen seit dem Ende des 18. Jahrhunderts gespielt haben. Die Genese einer Grundidee der modernen Politik, so lautet die These, ist nicht unerheblich von Visualisierungen beeinflusst und hat wiederum in entscheidenden Momenten der Geschichte auf den Gebrauch und die Gestaltung von Bildern zurückgewirkt – obwohl zum Selbstverständnis beider Sphären ein hartnäckiger Glaube an die eigene Autonomie gehört. Im Zentrum steht mit der Frage nach dem, was es bedeutet, sich repräsentieren zu lassen, ein Kernproblem der gegenwärtigen politischen Debatte zur Krise der Demokratie.