SprachRaum Berlin. Sprachliche Vielfalt und sozialer Zusammenhalt im urbanen Raum.
Auf einen Blick
Sprachwissenschaften
Sozialwissenschaften
Berlin University Alliance (BUA)
Projektbeschreibung
Fortschreitende Globalisierung, Bevölkerungswachstum in vielen Weltregionen und unterschiedlich motivierte Fluchtbewegungen führen zu weltweit zunehmender Mobilität und Migration, deren Ziel häufig urbane Zentren wie Berlin sind. Damit werden diese Zentren zu Räumen mit einer zunehmend hohen sprachlichen Vielfalt. In Berlin leben heute Menschen aus mindestens 180 Ländern, die Schätzungen zufolge etwa 120 Sprachen sprechen. Diese sprachliche Vielfalt stellt sowohl aus wissenschaftlicher wie aus gesellschaftlicher Perspektive eine unschätzbare Ressource dar, denn Sprache wirkt in doppelter Weise auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt: als Medium der Verständigung innerhalb der Gruppe und nach außen als gruppenkonstituierendes, abgrenzendes Merkmal. Bisher ist allerdings die Sprachenlandschaft der Metropole Berlin kaum erforscht, genauso wenig wie die Folgen sprachlicher Diversität für Identität und soziale Kohäsion im multilingualen Raum Berlin.
Diese Situation eröffnet neue Forschungsperspektiven: Welche Rolle spielen Faktoren wie Größe der Sprachgemeinschaft, Außenkontakte, Status und Sichtbarkeit der Sprache in Berlin sowie in der Herkunftsregion für ihre soziale Bedeutung? Welche Einstellungen und Handlungsstrategien bzgl. ihrer Herkunftssprachen bringen Sprecher*innen mit, bzw. entwickeln sie in der neuen urbanen Gemeinschaft? Wie konstruieren und nutzen sie Mehrsprachigkeit durch Codeswitching, Codemixing und Translanguaging?
Aus gesellschaftlicher Sicht rühren solche Fragen an Grundlagen des Zusammenlebens und der sozialen Integration. Mit dem vorliegenden Projektvorschlag verfolgen wir vier wesentliche Ziele: (a) Wissenschaftliche Erschließung der sprachlichen Vielfalt Berlins; (b) Entwicklung und Integration von ausgewählten Sprachgemeinschaften; (c) Erforschung von Sprachpraktiken mehrsprachiger Sprecher*innen; (d) Transfermaßnahmen.
Projektleitung
- Person
Prof. Dr. Manfred Krifka
- Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät
- Institut für deutsche Sprache und Linguistik
- Person
Prof. Dr. Roland Meyer
- Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät
- Institut für Slawistik und Hungarologie
- Person
Dr. Henrik Schultze
- Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät
- Institut für Sozialwissenschaften
- Person
Prof. Dr. Elisabeth Verhoeven
- Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät
- Institut für deutsche Sprache und Linguistik