Zugehörigkeit für alleinstehende Migranten: Eine länderübergreifende vergleichende Perspektive (MENBELONG)

Auf einen Blick

Laufzeit
02/2026  – 01/2031
DFG-Fachsystematik

Geistes- und Sozialwissenschaften

Förderung durch

Horizon Europe: ERC Advanced Grant Horizon Europe: ERC Advanced Grant

Projektbeschreibung

Die erfolgreiche Integration von Migrant*innen erfordert, dass Menschen, die dauerhaft in ein Aufnahmeland umsiedeln, ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln. Dies umfasst nicht nur die wirtschaftliche und rechtliche Integration, sondern auch das Teilen von Werten, Praktiken und sozialen Netzwerken mit anderen.

Alleinstehende Männer stellen die größte Gruppe innerhalb globaler Migrationsbewegungen dar, stehen jedoch vor den größten Herausforderungen hinsichtlich erfolgreicher Integration und Zugehörigkeit. Sie werden häufig als Konkurrenz um Ressourcen wahrgenommen und bei sozialen Dienstleistungen gegenüber Familien und Frauen nachrangig behandelt. Zudem sind sie oft negativen Stereotypen ausgesetzt – etwa als hypersexualisiert oder kriminell.

Trotz dieser Hürden entwickeln alleinstehende migrantische Männer eine Vielzahl an einzigartigen Strategien der Zugehörigkeit, die außerhalb familiärer Netzwerke und formaler Integrationsprozesse stattfinden. Dennoch konzentriert sich die bisherige Migrationsforschung vor allem auf die Erfahrungen von Frauen und Familien sowie auf die Integration spezifischer Gruppen migrantischer Männer (meist muslimischer Männer) in westlichen Demokratien. Infolgedessen wissen wir bislang nur wenig darüber, wie alleinstehende migrantische Männer außerhalb dieser engen Kontexte ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln.

In diesem Projekt untersuche ich die Erfahrungen der Zugehörigkeit alleinstehender migrantischer Männer in fünf Ländern, die plötzliche, groß angelegte Migrationsbewegungen erlebt haben und unterschiedliche Geschlechtergleichstellungsniveaus sowie Integrationspolitiken aufweisen. Die untersuchten Gruppen umfassen Syrer in der Türkei, Mexikaner in Kanada, Türken in Deutschland, Männer aus Myanmar in Thailand und Venezolaner in Chile.

Mein Team besteht aus Länderexpert*innen aus den Bereichen Migrationsforschung, Anthropologie, Soziologie, Geschlechterforschung und kommunaler psychischer Gesundheit, mit Expertise in Archivrecherche, experimentellen Umfragen, Interviews und Photovoice. Ich nutze diese vielfältigen Perspektiven, um eine Theorie migrantischer Zugehörigkeit zu entwickeln.

Dieser umfassende Ansatz wird Migrations- und Geschlechtertheorien beeinflussen, indem er intersektionale und internationale Einblicke darin bietet, wie alleinstehende migrantische Männer angesichts großer Herausforderungen ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln.

Projektwebsite öffnen