Kohlenstoffspeicherung, Biodiveristät und Sozialstrukturen im südlichen Amazonien: Modellierung und Implementierung eines Kohlenstoff-optimierten Landmanagements
Auf einen Blick
Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Geographie
Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt
Projektbeschreibung
Das Carbiocial-Projekt untersucht, in enger Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Partnerprojekt Carbioma, tragfähige kohlenstoffoptimierte Landmanagementstrategien zur Aufrechterhaltung der Ökosystem-Service-Leistungen unter sich verändernden klimatischen Verhältnissen im südlichen Amazonien. Diese sind notwendig, um die Ziele der brasilianischen nationalen Pläne (z.B. das ABC-Programm) und die internationalen Verträge wie die von REDD und des Kyoto-Protokolls zu erfüllen.
Das Untersuchungsgebiet ist als ein klimatologischer und zeitlicher Süd-Nord-Gradient entlang der Autobahn BR-163 zu verstehen, der aus den Wechselfeuchten Tropen um Campo Verde (Cuiabá, im Staate Mato Grosso) über der Stadt Sinop nach Novo Progresso (Staat Pará) in die Feuchten Tropen Amazoniens führt. Dabei werden ökologische Aspekte (Wasser- und Bodenschutz, Boden-C-Speicherung) mit agrarökonomischen Aspekten (landwirtschaftliche Erträge und Farmeinkommen) über entsprechende Modellverknüpfungen (wie MP-MAS und MONICA) berücksichtigt und zu einem Entscheidungsunterstützungssystem (DSS) entwickelt.
Um Landnutzungskonflikte unter Beachtung der Optimierung des Kohlenstoffflusses, der Erhaltung der Biodiversität, der Nahrungsmittelsicherheit und der ökonomischen Stabilität zu managen, bedarf es profunder und aktuellster Kenntnisse der Landnutzung. Das Ziel dieses Subprojektes ist, die Landnutzung und ihre Veränderung entlang einer Landschaftsskala zu analysieren, um die Entscheidungsfindung bezüglich des optimalen Landmanagements zu erleichtern. Wir entwickeln und wenden einen landschaftsbezogenen Analyseansatz an, welcher sowohl Fernerkundungs- als auch räumliche Modellierungsmethoden integriert, um zu ermitteln, wie bereits existierende Landnutzungskonflikte entschärft und zukünftige vermieden werden können. Der Fokus des Subprojektes liegt auf der Entwicklung von fernerkundungsbasierten Analyse-Verfahren, mit denen sich Informationen über die Landnutzung innerhalb der letzten 25 Jahre in hoher räumlicher Auflösung und regionaler Abdeckung ableiten lassen.