Papiertheater (kamishibai): Populäre Stücke aus der Shōwa-Zeit und ihre zeitgenö
Auf einen Blick
Mori-Ôgai-Gedenkstätte
Miya Gerlich
Beschreibung
Der Vortrags basiert auf Miya Gerlichs Masterarbeit, die sich dem japanischen Straßenpapiertheater (gaitō kamishibai) widmet. Dies war eine populäre Form der Unterhaltung im öffentlichen Raum, die in den späten 1920er Jahren entstand und bis in die 1970er vor allem Kinder der urbanen Arbeiter:innenklasse begeisterte. Im ersten Teil wird das Aufblühen des kamishibai zum Massenmedium skizziert und seine erzählerischen und visuellen Ausdrucksformen erläutert. Es folgt eine Performance, die Auszüge aus populären Papiertheater-Stücken aufgreift, die im Rahmen der Masterarbeit übersetzt wurden. Im letzten Teil gibt die Referentin Einblicke in die zeitgenössische Rezeption dieser Stücke und verdeutlicht, inwiefern sie als Vorläufer heutiger Manga und Anime angesehen werden können.
Miya Gerlich absolvierte den Bachelorstudiengang Regionalstudien Asien/Afrika und den Masterstudiengang Asien/Afrikastudien an der Humboldt-Universität zu Berlin; ein Studienaufenthalt in Japan führte sie an die Waseda-Universität in Tokyo. Während ihres Studiums war sie unter anderem als Praktikantin an der Mori-Ōgai-Gedenkstätte tätig und sammelte praktische Erfahrungen in der Realisierung japanbezogener Ausstellungen im musealen Bereich. Beruflich wirkt sie im Bereich der japanischen Außenwirtschaftsförderung, wodurch sie auch regelmäßig Berührungspunkte mit interkulturellen Themen hat.