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"Refugees Welcome" - HU-Initiativen stellen sich vor

An der Humboldt-Universität zu Berlin gibt es viele Hilfsangebote für Geflüchtete. Am Donnerstag haben sich Vertreter von 16 Initiativen zu einem Vernetzungstreffen getroffen, bei dem auch zwei Stipendien an geflüchtete Wissenschaftler verliehen wurden
Das Vernetzungstreffer der Initiativen an der HU

Abbildung: Ralph Bergel

Knapp ein Jahr ist es her, dass tagtäglich tausende Flüchtlinge ins Land kamen. „Refugees Welcome“ – das signalisierte damals die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und bietet seitdem eine Gasthörerschaft für Geflüchtete an. Viele Initiativen, Projekte und Forschungsvorhaben von Wissenschaftlern, Studierenden und Mitarbeitern sind inzwischen dazugekommen.

16 dieser Gruppen stellten sich am 7. Juli 2016 im Senatssaal der HU vor, auch mit dem Ziel, sich untereinander besser zu vernetzen. Im Vorfeld verlieh HU-Präsidentin Sabine Kunst zwei Philipp Schwartz-Stipendien für gefährdete Wissenschaftler, die ihre Karriere in ihrer Heimat aus widrigen Gründen unterbrechen mussten. Die Stipendien werden von der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem Auswärtigen Amt gefördert. 

"Weltoffenheit stets aufs Neue fördern"

Die beiden Wissenschaftler, die für die kommenden zwei Jahre an der HU forschen werden, sind Dr. Mohamed Ali Mohamed und Dr. Nil Mutluer. Dr. Mohamed ist Geograph und hat 2010 seinen Doktortitel an der HU erlangt. Er musste vor dem Krieg in Syrien aus Aleppo fliehen. Nil Mutluer ist Soziologin. Sie hat sich in ihrer Heimatstadt Istanbul gegen Gewalt gegen Kurden engagiert und deshalb ihre Stellung an einer Universität verloren.  

„Die Humboldt-Universität ist Lebensumfeld und Arbeitswelt von Menschen mit vielfältigen Hintergründen“, sagte Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst bei der Verleihung. „Die Universität sieht sich daher in der Vorbildfunktion, Diversität, Internationalität und Weltoffenheit stets aufs Neue zu fördern und in die Gesellschaft zu tragen.“

Das Treffen der HU-Initiativen

Abbildung: Ralph Bergel

Auf der von der Stabsstelle Internationalisierung organisierten Veranstaltung wurden vielfältige Angebote vorgestellt. Sie reichen von Sprachkursen, fachspezifischer Beratung und Kolloquien bis zu Mentoring-Programmen und sollen Geflüchteten den Weg in die deutsche Gesellschaft erleichtern. So bringt die Initiative „Welcome Tandems@Faculties of Humanities & Social Sciences“ geflüchtete Akademiker und Berliner Studierende gleicher Fachrichtungen zusammen, die sich über ihr Wissen und ihre Erfahrung austauschen. Das Start-up „Devugees“ (Akronym für Developer & Refugees) mit Sitz im Gründerhaus Adlershof möchte Geflüchtete schnell in den deutschen Arbeitsmarkt integrieren – in einer einjährigen Ausbildung werden sie zu Programmierern (oder auch Web-Developern) ausgebildet. 

Vielfältige Angebote

„Darüber hinaus trägt die HU auch als Wissenschaftsinstitution mit zahlreichen Projekten in Forschung und Lehre dazu bei, Fragen zu Flucht und Migration zu analysieren und Handlungsempfehlungen zu entwickeln“, betonte Sabine Kunst. Zum Beispiel im Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung, wo einige Projekte laufen.

Um Lehre geht es im UniLab Adlershof. Wo sonst deutsche Schulklassen physikalische Experimente durchführen, haben Lehramtsstudierende naturwissenschaftliche Module zum Thema „Licht und Schatten“ umgearbeitet und mit geflüchteten Kindern durchgeführt. Ein Geben und Nehmen. Die Kinder hatten großen Spaß. Die Lehramtsstudierenden konnten ihr Wissen zum Thema Heterogenität erweitern. Ein anderes Beispiel: Ab dem kommenden Wintersemester wird das internationale, englischsprachige Masterprogramm GeTMA (German Turkish Master Program in Social Sciences) auch Plätze für Geflüchtete anbieten. Und so ließe sich die Liste weiter fortsetzen, auch um die Projekte, die zurzeit gerade erst im Entstehen sind.

Internetseite sammelt alle Initiativen

Über die HU-Initiativen „Refugees Welcome“ können Interessierte mehr auf der neuen Homepage erfahren, die anlässlich der Veranstaltung freigeschaltet wurde. Zentrale Ansprechpartnerin ist Inse Böhmig aus der Stabsstelle Internationalisierung.

Autorin: Ljiljana Nikolic

Weitere Informationen

Kontakt

Inse Böhmig
Zentrale Ansprechpartnerin HU-Initiativen „Refugees Welcome“
Stabsstelle Internationalisierung
Humboldt-Universität zu Berlin

Tel: 030 2093-20092
inse.boehmig@hu-berlin.de